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Hl. Thomas von Aquin
Ordenspriester, Kirchenlehrer
(28. Jänner)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Weish 7, 7-10. 15f
Evangelium: Mt 23, 8-12

 

zu Beginn:

Der große Gelehrte und Kirchenlehrer Thomas von Aquin blieb immer auch bescheiden in seinem Denken. Er wusste:

"Was Gott wirklich ist, bleibt uns allezeit verborgen; und dies ist das Höchste, was wir in diesem Leben von Gott wissen können: zu wissen, dass Er jeden Gedanken übersteigt, den wir über Ihn zu denken vermögen." 

Thomas von Aquin war immer erfüllt von dem Gedanken, Gott zu schauen, "wie er ist" , "von Angesicht zu Angesicht" . - Mit diesem Gebet des Heiligen können auch wir uns auf die Messfeier einstimmen:

"Ich komme wie ein Kranker zum Arzt des Lebens,
wie ein Unreiner zur Quelle des Erbarmens,
wie ein Blinder zum Licht der ewigen Klarheit,
wie ein Armer zum Herrn des Himmels und der Erde.
Barmherziger Gott, gib, dass ich nicht nur äußerlich
das Sakrament des Leibes und Blutes des Herrn empfange,
sondern auch innerlich dessen Wesen und Kraft,
dass ich verdiene, seinem geheimnisvollen Leib einverleibt zu werden.

Liebreichster Vater, lass mich deinen geliebten Sohn,
den ich jetzt auf dem Weg dieses Lebens verhüllt empfange,
einst mit unverhülltem Angesicht ewig schauen." 

(Kyrie)




Predigt/Homilie:

Thomas von Aquin - geboren um das Jahr 1225 - stammte aus adeligem Haus. "Er wurde Dominikaner und war in Köln und Paris Schüler des hl. Albertus Magnus." 

Albert der Große soll zu Gegnern des damals noch jungen Thomas von Aquin gesagt haben: "Ihr nennt ihn einen 'stummen Ochsen', doch er wird so laut brüllen, dass die ganze Welt es hören wird." 

Und tatsächlich, noch heute hört man in der Theologie auf seine Stimme. Er gehört zu den ganz großen Lehrern der Kirche. - Der Katholische Katechismus aus dem Jahre 1993 enthält 53 Zitate des heiligen Thomas von Aquin! -

Wenn wir an seine "Gottesbeweise" denken, erkennen wir, wie sehr Thomas von Aquin ein wahrhaft großer Denker war. Selber stand er fest im Glauben, und er versuchte, die Existenz Gottes selbst für Gelehrte überzeugend darzulegen:

Welt und Mensch haben ihre erste Ursache und ihr letztes Ziel nicht in sich selbst, sie haben teil am endlosen und ursprungslosen Sein. Und der Mensch kann sehr wohl im Denken "zur Erkenntnis gelangen, dass eine Wirklichkeit existiert, welche die Erstursache und das Endziel von allem ist, und diese Wirklichkeit 'wird von allen Gott genannt' ." 

Gott ist Erstursache allen Daseins - Urgrund allen Seins - und letztes Ziel, dem alles zustrebt. - Das sind wertvolle Gedanken, die Thomas von Aquin - von Aristoteles übernommen - in die christliche Welt bleibend hineingesprochen hat.

Für Thomas von Aquin war Gotteserkenntnis aber nicht nur eine gedankliche Lehre - spekulative Theorie -, er war zutiefst auch betend mit Gott verbunden, ein Anbetender, wie uns die großen Hymnen beweisen, die bleibend zum großen Gebetsschatz der Kirche gehören. 

Sie kennen zum Beispiel das Lied: "Tantum ergo sacramentum veneremur cernui" . - In deutscher Übertragung lautet der Text:

"Christen, lasst die Knie uns beugen
vor dem heiligen Sakrament" .
"Gott ist nah in diesem Zeichen:
kniet hin und betet an.
Das Gesetz der Furcht muss weichen,
da der neue Bund begann;
Mahl der Liebe ohnegleichen:
nehmt im Glauben teil daran." 

- Auch wir wollen in der Liturgie - in der Feier der Eucharistie - anbetend mit Gott verbunden sein. -

"Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin." 

Amen.

nach der Kommunion:

Wir beten mit dem heiligen Thomas von Aquin:

"Gewähre mir, barmherziger Gott, dass ich das, was dir wohlgefällig ist, glühend ersehne, mit Klugheit erforsche, in Wahrheit erkenne und vollkommen erfülle zum Lob und zur Ehre deines Namens.

Was du von mir zu tun verlangst, das gib mir zu wissen und lass es mich so ausführen, wie es angebracht und meiner Seele zuträglich ist.

Lass mich in Glück und Unglück nicht zu Fall kommen, dass ich im Glück nicht überheblich und im Unglück nicht niedergeschlagen werde ...

Schenke mir Reife ohne Schwermut, Wendigkeit ohne Oberflächlichkeit, Wahrhaftigkeit ohne Falschheit. Lass mich Gutes tun, ohne meine Person herauszustellen, meinen Nächsten ermahnen, ohne überheblich zu sein, ihn durch Wort und Beispiel erbauen, ohne mich zu verstellen ...

Schenke mir, Herr, du mein Gott, einen Verstand, der dich erkennt, Eifer, der dich sucht, Weisheit, die dich findet, einen Lebenswandel, der dir gefällt, Beharrlichkeit, die dich gläubig erwartet, Vertrauen, das dich am Ende umfängt ..."

 

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