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- Namenspatrone -
Hl. Antonius, Mönchsvater
(17. Jänner)
Lesung: Eph 6, 10-13. 18 |
Der Mönchsvater "Antonius ist der berühmteste Mönch des Altertums."
- Er starb etwa in der Mitte des 4. Jahrhundert im hohen Alter von 105 Jahren.
Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in der Wüste als Einsiedler.
Der heilige Athanasius hat eine Schrift über sein Leben verfasst.
Schon mit etwa 20 Jahren soll er sein Elternhaus und seinen ganzen Besitz
verlassen haben, um in der Einsamkeit ein mit Gott verbundenes Leben zu führen.
War ein Leben in der Einsamkeit, um Gott zu suchen, zu mancher Zeit ein hohes
Ideal, so denken wir heute vielleicht kritisch: Der hat es sich leicht gemacht;
er hat sich der Verantwortung entzogen, für andere zu sorgen; der musste sich
nicht ärgern und streiten mit anderen; ... in der Wüste gibt es keine Termine
und Verpflichtungen ...
Antonius hat die Einsamkeit erwählt, weil er diese Lebensform - in ihrer
Gottbezogenheit - als die für ihn richtige erkannte. - Ersehnen auch wir oft
Einsamkeit, um "eine Ruhe zu haben", so gilt es, in ihr bewusst diese
Gottbezogenheit zu suchen, Einsamkeit durch Gottverbundenheit als Zweisamkeit zu
erkennen. -
Wie Jesus in der Wüste versucht wurde, so wird auch über Antonius berichtet,
er habe viel zu kämpfen gehabt. - Die Einsamkeit schützt vor der Sünde nicht.
- Auch haben sich bald Menschen gefunden, die Antonius in der Wüste aufsuchten.
Viele kamen, um den weisen Gottesmann um Rat zu fragen, und nicht wenige wollten
mit ihm in der
Einsamkeit leben. Er wurde ihnen zum "Mönchsvater" .
Nur zweimal verließ er die Wüste: Zur Zeit der Christenverfolgung wollte er
den Gefangenen beistehen, und im Kampf gegen die Irrlehre des Arius wurde er vom
Patriarchen Athanasius nach Alexandrien gerufen, um dort in Aufsehen erregenden
Predigten das wahre Glaubensgut zu verkünden. -
Auch wenn wir nicht allem entsagen, wir können aus dem Leben des Heiligen
lernen. Jeder Christ braucht wenigstens zeitweise kleine "Oasen", Wüstenaugenblicke
des Alleinseins, der Erholung, der Selbstfindung - in Gottverbundenheit;
schlicht und einfach: Zeiten des Gebets.
Auch Jesus hatte sich oftmals zurückgezogen, die Einsamkeit aufgesucht, um mit
Gott - dem Vater - allein zu sein, ungestört im Geist mit ihm verbunden, - auch
wenn er immer wieder gleich zurückgerufen wurde zum Dienst an den Menschen.
Nicht zu übersehen ist die Freigiebigkeit, die Bereitschaft, von dem Seinen zu
geben. - Ein Leben in Armut scheint niemandem erstrebenswert, und dennoch gilt
allen Christen als Herausforderung dieses biblische Wort: "Sammelt euch
nicht Schätze hier auf der Erde, ... sondern sammelt euch Schätze im
Himmel."
Antonius wurde beschenkt durch ein sehr langes Leben. Und jeder, der - bewusst
in der Christusnachfolge - bereit ist, alles Gott zu überlassen, wird erfahren,
was die Heilige Schrift uns versichert:
"Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder,
Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das
Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder,
Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten ... und in der kommenden Welt
das ewige Leben."
Amen.
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