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Hl. Basilius der Große und hl. Gregor v. Nazians
Bischöfe, Kirchenlehrer
 (2. Jänner)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: Eph 4, 1-7. 11-13
Evangelium: Mt 23, 8-12

 

zu Beginn:

Zu Beginn des Gottesdienstes (halten wir) eine kleine Besinnung - mit einem Gebet des heiligen Basilius:

"O Herr, unser Gott, lehre uns, wir bitten dich,
das Rechte von dir zu erflehen.
Steuere du das Schiff unseres Lebens hin zu dir,
du ruhiger Hafen aller sturmgepeitschten Seelen.
Zeige uns den Kurs, den wir zu nehmen haben.
Erneuere in uns den Geist des guten Willens.
Lass deinen Geist unsere launischen Sinne zügeln
und führe und kräftige uns zu dem, 
was unser wahres Gut ist:
deine Gesetze zu halten
und in all unseren Werken 
stets froh zu werden
in deiner herrlichen und erquickenden Gegenwart.
Dein ist der Ruhm und Preis 
von allen deinen Heiligen 
immer und ewig. 
Amen." 

(Kyrie)

Predigt/Homilie:

Der zweite Tag des neuen Jahres soll uns an zwei große Heilige erinnern: an Basilius den Großen und Gregor von Nazians.

Beide waren sie zunächst Mönche, dann Bischöfe, lebten im 4. Jahrhundert - und werden zu den Kirchenlehrern gezählt. Beide kämpften gegen die Irrlehren ihrer Zeit, sie legten den Glauben dar an Jesus Christus, den wahren Gott und Mensch, und versuchten, das Wesen der Dreifaltigkeit in ihrer Lehre verständlich zu machen. 

Sie haben Schriften verfasst, die auch heute noch lesenswert sind - und auch Hilfe für ein geistliches Leben.

So schreibt zum Beispiel der heilige Basilius:

"Wenn wir wirklich gottesfürchtig sind, dann werden weder plötzliche Todesfälle noch andere unerwartet auftretende Missgeschicke uns aus der Bahn werfen können ... Wenn dir ... etwas Schlimmes widerfährt, so lass dich nicht erschüttern. Du bist darauf vorbereitet. Versuche ... durch Hoffnung auf die künftigen Güter die Gegenwart leichter zu meistern. Wer ein schwaches Auge hat, wendet seinen Blick von den grell leuchtenden Gegenständen ab und lässt sein Auge auf Blumen und Grün ausruhen. So darf auch die Seele nicht immer auf Trauriges blicken und bei der gegenwärtigen Trübsal verweilen, sie soll vielmehr ihr Auge auf die Betrachtung der wahren Güter richten. So wirst du dahin kommen, dich allezeit zu freuen, dann nämlich, wenn dein Leben immer auf Gott gerichtet ist.

Die Hoffnung auf den Lohn wird dir die Widerwärtigkeiten des Lebens erleichtern. Du bist in deiner Ehre verletzt worden? Schau auf die Herrlichkeit, die der Lohn für deine Geduld ist. Du bist am Vermögen geschädigt worden? Blick auf den Reichtum des Himmels und den Schatz, den du mit deinen guten Werken gesammelt hast. Du bist aus der Heimat vertrieben worden? Du hast doch das himmlische Jerusalem als Heimat. Du hast ein Kind verloren? Du besitzt die Engel, mit denen du dich um den Thron Gottes scharen und in ewiger Wonne freuen wirst. Wenn du also den gegenwärtigen Trübsalen die künftigen Güter entgegenstellst, dann wirst du deine Seele vor Trauer und Leid bewahren." 

Die Lehre der beiden Kirchenväter ist noch nicht in Vergessenheit geraten, der Katechismus enthält viele Zitate von beiden. 

So zum Beispiel wird ein kleiner Text von Gregor dem Großen über die Taufe wiedergegeben:

"Die Taufe ist die schönste und herrlichste der Gaben Gottes ... Wir nennen sie Gabe, Gnade, Salbung, Erleuchtung, Gewand der Unverweslichkeit, Bad der Wiedergeburt, Siegel, und nach allem, was besonders wertvoll ist. Gabe, denn sie wird solchen verliehen, die nichts mitbringen; Gnade, denn sie wird sogar Schuldigen gespendet; Taufe, denn die Sünde wird im Wasser begraben; Salbung, denn sie ist heilig und königlich (wie die, die gesalbt werden); Erleuchtung, denn sie ist strahlendes Licht; Gewand, denn sie bedeckt unsere Schande; Bad, denn sie wäscht; Siegel, denn sie behütet uns und ist das Zeichen der Herrschaft Gottes" .

Durch die Taufe gehören wir zu Christus, sind wir Gottes Kinder geworden, um die sich der Vater mit Sicherheit sorgt. - Zu ihm beten wir in den Fürbitten:

nach der Kommunion:

I.

Ein Gebet des heiligen Gregor von Nazians: 

"Nimm alle Kraft zusammen, meine Seele.
Erkenne dich selbst, wer du bist,
wo dein Ziel und wo dein Anfang ist,
ob es das Leben ist, das du hier lebst,
oder ob ein anderes machtvoller ist.
Sinne nach, meine Seele, 
und läutere dadurch dein Leben.
Versenke dich in Gott und in die Mysterien Gottes.
Was war vor diesem All?
Was bedeutet das All für dich?
Von wo ist es ausgegangen, und wohin strebt es?
Sinne nach, meine Seele, 
und läutere dadurch dein Leben.
Wie lenkt und bewegt Gott dieses All?

Warum ist das eine in Ruhe, das andere in Fluss,
und werden wir mehr als alle Dinge vom Strom des Lebens mitgerissen?
Sinne nach, meine Seele, 
und läutere dadurch dein Leben.
Was einst herrlich mir erschien,
wie ist es mir zum Abscheu geworden!
Was bedeutet die Verbindung mit meinem Leib,
und was ist das Ende des Lebens?
Darauf achte, und lass vom Irrtum des Geistes.
Sinne nach, meine Seele,
und erliege nicht der Mühe." 

(Lied: GL 938f (Nr. 851/1-3) "Herr, ich bin dein Eigentum")

oder:

II.

Überlegen wir diese Worte des heiligen Gregor von Nazians:

"Klug handeln die Menschen, die durch Unglück sich belehren lassen, und, nachdem sie geläutert worden sind, bekennen: 'Es ist gut für mich, daß Du, mein Gott, mich gedemütigt hast, damit ich Deine Gebote lerne.' Demütigung erwirkt Verständnis für die Gebote. 

Diese Menschen machen die gleiche Erfahrung wie Petrus, der in dem Augenblick, da er zu versinken drohte, um Hilfe rief: Infolge ihres Leides kommen sie Gott näher; in ihrer Bedrängnis finden sie zum Helfer. 

Denn eine bekümmerte Seele ist Gott nahe, und Not führt zu dem, der geben und helfen kann, der aber wohl verachtet würde, wenn Er immer und uneingeschränkt hülfe. 

Darum wollen wir die Herzen erheben und zu jeder Zeit und in jeder Lage die Hoffnung bewahren! Wir wollen in der Freude nicht der Gottesfurcht vergessen und im Leid die Hoffnung niemals aufgeben.

Denken wir bei heiterem Himmel an den Sturm und im Sturm an den Steuermann! Wir wollen in Not und Bedrängnis nicht missmutig werden, sonst sind wir wie schlechte Knechte, die ihren Herrn rühmen, solange er nachsichtig ist, und ihn verlassen, sobald er straft.

Denn zuweilen ist dem Menschen Schmerz dienlicher als Gesundheit, Erdulden besser als Ruhm, Anspannung nützlicher als Ausspannung, Zurechtweisung förderlicher als Nachsicht.

So wollen wir in guten Tagen nicht übermütig werden und im Unglück nicht verzagen und zusammenbrechen" 

(Lied: GL 320 (Nr. 261) " Den Herren will ich loben")

 

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