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31. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Weish 11, 22 - 12, 2
2. Lesung: 2 Thess 1, 11 - 2, 2
Evangelium: Lk 19, 1-10

 

Das heutige Evangelium kann ich ihnen auch in Versen vortragen, verfasst von Josephine Hirsch, die mit ihren religiösen Kinderliedern und ihren katechetischen Büchern schon sehr bekannt geworden ist:

Den kleinen, kleinen Zöllnersmann,
den zog der Herr in seinen Bann.
Er hört´, der Meister käme heut´,
laut schlug sein Herz vor lauter Freud.
Und Jesus kam nach Jericho,
da war der kleine Zöllner froh!
"Ich bin so klein, ich seh´ ihn kaum -
ich steige in den Feigenbaum!
Und Jesus kam. Die Leute schrien:
"Bleib hier! Du sollst nicht weiter ziehn!
Kehr bei den Pharisäern ein,
dort soll dir große Ehre sein!"
Doch Jesus hörte nicht darauf.
Er guckte in den Baum hinauf
und sprach: "Zachäus, komm herab,
in deinem Hause steig ich ab!"
Wie hörte das Zachäus gern!
Wie schnell stand er vor seinem Herrn,
riss auf die Tür zu seinem Haus
und widmet einen Festtagsschmaus!
Dann trat er vor den Herren hin
mit kindlich demutsvollem Sinn:
"Was ich veruntreut´, mach´ ich gut,
ich gebe all mein Hab und Gut!"

 Die Pharisäer schimpften sehr:
"Da schaut, ihr Leute, schaut nur her!
Er kehrt bei einem Sünder ein -
er wird wohl selbst nicht besser sein!"
Doch Jesus kümmert sich nicht drum.
Er schaut sich nach Zachäus um:
"Warum in dieses Haus ich kam?
Auch er stammt ja von Abraham!
Nicht die Gesunden brauchen mich,
die Kranken aber heile ich,
zu ihnen bin ich abgesandt,
ich segne sie mit meiner Hand!"
Der kleine Zöllner riss darauf
des Herzens Tür für Jesus auf.
Der Herr trat ein. Der Zöllnersmann,
der fing ein neues Leben an.

Die Geschichte von Zachäus ist uns allen bekannt. Sie wird in der Volksschule den Kindern erzählt, bei der Erstkommunionvorbereitung sogar mit Lichtbildern gezeigt, sie ist auch in den Lehrbüchern der Haupt- und Mittelschulen zum Thema "Buße und Umkehr".

Der Sinngehalt des Evangeliums gilt aber nicht nur den Kindern.

Jesus hat viele Kranke geheilt, nicht nur körperliche Gebrechen. Bei der Heilung eines Gelähmten hat er unter Beweis gestellt, dass er die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben. Bei Zachäus kommt es zu gar keiner körperlichen Veränderung, die Heilung, die ihm geschenkt wird, ist seelischer und gesellschaftlicher Natur.

Der kleine Außenseiter wird zu einer großen Persönlichkeit. Er interessiert sich für Jesus, ist neugierig, möchte ihn sehen, und das Angenommenwerden, das Entgegenkommen des Herrn, macht ihn zu einem neuen Menschen. Der Egoist Zachäus wird gerecht und wohltätig, und vor allem: er wird froh und glücklich.

In Jesus erfüllt sich, was im Buch der Weisheit schon über Gott gesagt wurde: "Du hast mit allen Erbarmen ... und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie sich bekehren."

Das Evangelium zeigt die messianische Sendung des Herrn: Der "Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist." - Bei einer ähnlichen Begebenheit hat Jesus gesagt: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten."

Jesus möchte auch bei uns einkehren. Beim Tischgebet sprechen wir oft: "Komm, Herr Jesus, sei unser Gast"; oder Sie kennen vielleicht auch das alte Gebet zur Herbergsuche: "Komm, Herr Jesus, kehr bei uns ein, wir wollen deine Herberge sein."

Christus ist zugegen und wohnt bei uns zu Hause durch das Gebet, durch die Sakramente, besonders auch das Ehesakrament, er ist Gegenwart durch die Sendung seines Geistes und durch einen jeden Liebesdienst.

Möge das Wissen um seine Gegenwart, das Erfahren von Vergebung und Angenommensein, auch unser Leben zum Guten hin ändern und vor allem glücklich machen.

Amen.

 

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