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25. Sonntag im Jahreskreis  II

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Am 8, 4-7
2. Lesung: 1 Tim 2, 1-8
Evangelium: Lk 16, 1-13

 

überarbeitete Fassung

Heute geht´s um´s Geld - um das Vermögen -, und es werden uns zwei Beispiele gegeben: ein gutes und ein schlechtes. Das schlechte in der Lesung, das gute im Evangelium.

Beginnen wir mit dem, was uns der Prophet Amos berichtet: Die Kaufleute klagen und schimpfen: "Wann ist endlich das Neumondfest vorbei, und wann der Sabbat? Wir wollen unser Getreide verkaufen und unsere Geschäfte machen - ‘das Maß kleiner und den Preis größer’."

Dieses widerliche Verhalten von Geschäftesucht - hat es das nur im 8. Jahrhundert vor Christus gegeben? -

Ich glaube schon, dass wir die Anzeichen erkennen, dass das Offenhalten der Einkaufszentren - rund um die Uhr, egal ob werktags oder am Wochenende - nicht nur dem Kunden dient! - Überall entstehen neue Einkaufsburgen, und die Absicht der Wirtschaft ist sicher nicht nur der Dienst am Kunden! - Da geht es um die Einnahmen, um den Profit - die Vermehrung des Kapitals - und - was noch hinzukommt - den Menschen wird der Kopf verdreht: Es entsteht der so genannte "Konsumrausch", der Drang und die Sehnsucht, alles haben zu müssen! -

Das Wirtschaftswachstum ist das oberste Ziel. Um es zu erreichen, versteht es die Werbung, den Menschen geistig zu manipulieren; es wird dem Kunden ein neuer Lebenssinn eingeredet. Mit den Mitteln der Werbepsychologie wird der Sinn des menschlichen Lebens ganz und gar auf das Irdische hin ausgerichtet. - Die monoton vor sich hinhämmernde Musik in den Geschäftslokalen - die damit zum Ausdruck bringen, wie sehr sie im Trend sind - versucht dann noch ein letztes eigenständiges Denken des Kunden abzuschalten, damit nur ja alles gekauft wird ...

Also, es hat sich nicht vieles geändert seit dem 8. Jahrhundert vor Christus ... - Aber: Die Botschaft von Jesus Christus hätte in der Geschichte etwas verändern sollen!

Ein christliches Denken sollte dem Zeitgeist von heute mit Entschiedenheit kritisch gegenüberstehen, ein Mut zur Alternative sein, das Leben anders auszurichten, als dies gesellschaftlich - und von der Wirtschaft her - vorgegeben wird.

Und nun zu dem Beispiel, das Jesus erzählt: das Gleichnis vom unehrlichen Verwalter, das eigentlich "das Gleichnis vom klugen Verwalter" heißt.

Jesus lobt die Klugheit eines unehrlichen Verwalters. - Eigenartig, dass Jesus einen Un-ehrlichen lobt! - Damit enthält diese Geschichte eine sehr provokante Spannung, und es stellt sich die Frage: Was ist an dem Verwalter nachahmenswert und was nicht?

In keiner Weise berechtigt uns das Evangelium "unehrlich" zu sein! - Bemerkenswert aber ist, dass der Verwalter in Klugheit auch "Gutes" tut: Er lässt Schulden nach, er verschenkt ein ihm anvertrautes Gut. - Freilich aber handelt der Verwalter nicht uneigennützig - er will, dass die Beschenkten ihn aufnehmen in ihre Wohnungen, wenn er auf der Straße steht - und er verschenkt einen Besitz, der ihm gar nicht gehört!

Um die "Schönheitsfehler" des "guten" Beispiels weiß auch Jesus, und er fordert die "Kinder des Lichtes" auf, noch besser zu handeln als die

"Kinder dieser Welt"!

Das Beispiel des Verwalters bezieht Jesus auf die kommende Endzeit. - Den "Kindern des Lichtes" sollte es nicht um eine irdische Vorsorge gehen, vielmehr um eine Ausrichtung auf das endzeitliche Gericht! - Es gilt, im Nachlassen von Schuld - in Barmherzigkeit - und im rechten Gebrauch der irdischen Güter - das Leben auf Gott hin auszurichten, um einst in die himmlischen Wohnungen aufgenommen zu werden.

Das Beispiel des klugen Verwalters ist eine Herausforderung, auf die Weisung Jesu zu hören: "Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, ... sondern sammelt euch Schätze im Himmel."

Amen.

 

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