|
24. Sonntag im Jahreskreis II
1. Lesung: Ex 32, 7-11.
13-14 |
Kurzfassung
"Gott hat die Welt so sehr geliebt", dass er "seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben." -
Schon im Alten Testament offenbart Gott seine liebende Sorge:
Unglücklich über die Untreue seines Volkes, entspricht es nur all zu sehr der menschlichen Vorstellung, dass Gott ein Zürnender sein muss; aber genau dem widerspricht dann die Lesung aus der Heiligen Schrift. Gott ist gerade nicht der von Zorn und Hass erfüllte; er offenbart sich als der sich Reuende: "Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte."
"Er kündet das Strafgericht vorher an, weil er es im Grunde gar nicht will." Er sieht das Verderben, in das der Mensch hineinläuft, und das ist ihm nicht gleichgültig! - Und hört er auf die Fürbitte des Mose.
Was uns heute betrifft, sollten auch wir einen Blick haben - Sorge, um das Schicksal anderer Menschen. Gibt es nicht die verschiedensten goldenen Kälber, Dinge, denen die Menschen nachlaufen, die sie als erstrebenswert
erachten, die in ihren Bann ziehen, verehrt, ja angebetet werden und doch falsche Wertigkeiten zeigen, Wege, die sich viel zu spät als Irrwege erweisen ...?
"Christus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten." Keiner soll verloren sein auf seinen Irrwegen, und es bedarf auch heute der Boten, die Zeugnis ablegen: Jesus Christus ist der Weg, der wahre Wert und Inhalt für das Leben.
Hier hat jeder Christ Mitverantwortung um das Schicksal des Nächsten.
Gott ist ein liebender Vater, der den Sünder wieder aufnimmt. - Das Haus des Vaters meint nicht erst nur die ewige Herrlichkeit, sondern ist auch ein Sinnbild für die Kirche, für eine Kirche, die eine offene Tür hat, bereit ist, einen Heimkehrenden aufzunehmen.
"Musik und Tanz" hört man aus dem Haus des Vaters. - Das Feiern des Festes von Tod und Auferstehung soll nach außen dringen, auch von Außenstehenden gehört werden. - Wir können wirklich "ein fröhliches Fest" feiern, ein Fest der Gemeinschaft, wenn der liebende Vater zu einem jeden sagt: "Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein." Und ein jeder hat vielleicht schon selbst soweit Erfahrung gemacht in Vergebung und Angenommen werden, dass er von sich selbst feiern kann: "Ich war tot und lebe wieder" - weil ich wieder zu Gott gefunden und Vergebung erfahren habe.
Für uns als Kirche ist nicht nur der barmherzige Vater ein Vorbild, dass wir warten auf die Heimkehr der Verlorenen, und ihnen dann auch entgegengehen. Jesus erzählt noch andere Gleichnisse: von einem Hirten, der nachgeht, von einer Frau, die unermüdlich sucht.
Gott hat nicht nur gewartet, er ist den Menschen nachgegangen durch die Sendung seines Sohnes: Er "ist gekommen, um zu suchen ..., was verloren ist."
Heute sind wir als Christen gesandt. Wir sind selber zur Umkehr gerufen und zum Fest der Auferstehung eingeladen; wir haben aber auch Mitverantwortung in der Sorge, offene, einladende und sogar nachgehende - ja: "suchende" - Kirche zu sein.
Amen.
Weiterführende Links:
Themen-Startseite:
www.kirchenweb.at/predigten/
Copyright © by
www.kirchenweb.at
Alle Rechte vorbehalten.