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18. Sonntag im JahreskreisII
1. Lesung: Koh 1, 2; 2,
21-23 |
Die Lesungen des heutigen Sonntags beginnen mit der Klage über die Vergänglichkeit: Alles ist Windhauch. - Und ich staune selbst darüber, wie die Zeit vergeht: In diesem Monat vollende ich mein 10. Arbeitsjahr in der Pfarre. - Alle sind wir um zehn Jahre älter geworden! Viele Kinder sind herangewachsen, Menschenleben entstanden, andere sind heimgekehrt zu Gott.
Die Lesung aus dem Buch Kohelet soll nicht traurig machen, aber doch ein wenig besinnlich stimmen. Kritisch wird in Frage gestellt, was für uns Hoffnung bedeutet. Auf welches Ziel leben wir hin, was sind die Werte, die wir anstreben und verwirklichen?
In der Lesung enthalten ist eine Warnung, die im Evangelium ganz deutlich ausgesprochen wird: "Hütet euch vor jeder Art von Habgier." -
Es geht um die irdischen Güter und die himmlischen - wie Paulus das zu bedenken gibt.
Was bringt Besitz und Reichtum? - Antwort der Lesung: Sorge und Ärger, schlaflose Nächte ... - Besitz und Habgier machen den Menschen unfrei. - Sie steuern in die falsche Richtung, die Gedanken sind weit fort, von dem, was für uns Christen Ziel des Lebens ist.
Der Philipperhymnus mahnt uns, nach dem Vorbild Jesu zu leben: Er hielt nicht daran fest, Gott gleich zu sein, er entäußerte sich; er gab von sich, das ein und alles: sein Leben.
So verstehen wir die Weisung: "Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!"
Der Wert des Lebens misst sich nicht am Besitz, vielmehr an der Liebe, die Urgrund und Ziel unseres Daseins ist: Gott.
Das Gegenteil der Habgier, des Geizes, ist die Freigiebigkeit. Damit angesprochen sind nicht nur finanzielle Güter - die kommende Augustsammlung der Caritas, das Taschengeld, das Eltern ihren Kindern geben. - Das Wertvollste in der heutigen Zeit ist wohl: die Zeit! - Wenn wir uns vornehmen, mehr Zeit für einen anderen zu haben, dann ist schon viel getan ... dann sind wir schon ein bisschen mehr vor Gott reich geworden.
Jesus hat nicht nur einzelne Stunden, er hat sein ganzes Leben für uns hingegeben.
Wo Menschen nach dem Vorbild Jesu miteinander und füreinander da sind, dort sind wir in seinem Namen versammelt, und dort ereignet sich eine Familie von Kirche. - Die Klage der Lesung "Alles ist Windhauch" wird überwunden, weil gerade dieses Mit- und Füreinander das noch viel Größere erahnen lässt, das vor uns liegt.
Amen.
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