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14. Sonntag im Jahreskreis
1. Lesung: Jes 66, 10-14c |
Ich erinnere mich an eine Wallfahrt nach Maria Plain in Salzburg. Das dortige Gnadenbild "Maria Trost" ehrt Maria als "Trösterin der Betrübten", als "Mutter des Trostes".
Der vor dem Marienbild Betende soll Trost empfinden, getröstet werden in allem, was er der Gottesmutter anempfiehlt.
Vor dem Bild der liebenden Mutter verstehen wir auch das Wort der heutigen Lesung: "Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum!"
Der eigentliche Trost, der uns geschenkt wird, ist das Bewusstsein, von Gott geliebt zu werden. Das soll uns auch beim Beten immer bewusst werden. "Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch". Gott vergleicht hier seine Liebe mit der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. An anderer Stelle heißt es sogar: "Kann denn eine Frau ihr Kind vergessen, eine Mutter ihren eigenen Sohn? Und selbst wenn sie ihr Kind vergessen würde: Ich vergesse dich nicht."
Dieser Trost, von Gott geliebt zu sein, ist eine Gabe des dreifaltigen Gottes, der von sich, seinem Wesen, der ja Liebe ist, mitteilt. Gott ist es, der uns tröstet. - Maria ist die "Mutter des Trostes", weil sie die Mutter Gottes ist, die Mutter des Herrn, durch den unter uns die Liebe Gottes offenbar wurde, und der uns in der Sendung des Heiligen Geistes den Beistand und eigentlichen Trost zugesagt hat.
In einem bekannten Lied bitten wir um diese Gabe: "Komm, o komm, du Tröster mein".
Durch die Gabe des Heiligen Geistes entdecken wir in uns selbst eine Quelle des Trostes.
Es heißt aber auch in der Lesung: "In Jerusalem findet ihr Trost." Gemeint ist das "himmlische Jerusalem", die Kirche. Sie ist ja die Gemeinschaft in Gott, dem Heiligen Geist.
Die Kirche soll eine Gemeinschaft sein, in der man Trost vorfindet; in der man sein Leid klagen kann, aber auch ein Wort des Trostes findet. Wer bereit ist, ein Wort des Trostes zu schenken, der kann das Bibelwort sagen: "Seid fröhlich ... , die ihr ... traurig wart." - Durch Gottes Gnade und auch unser Bemühen soll in der Kirche die Seligpreisung Wirklichkeit werden: "Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden."
Durch die Gabe des Geistes ist uns eine innere Quelle des Trostes geschenkt, und sind wir eine "neue Schöpfung". Wir sind aber auch in den Dienst der Kirche gestellt. Auch wir sind ausgesandt und sollen soviel Gutes tun, um den Menschen spürbar zu machen, was Jesus dieser Welt sagen wollte: "Das Reich Gottes ist euch nahe."
Amen.
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