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9. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: 1 Kön 8, 41-43
2. Lesung: Gal 1, 1-2. 6-10
Evangelium: Lk 7, 1-10

 

Jesus heilt viele Kranke durch die Auflegung seiner Hände oder durch ein gutes Wort. Die Begegnung mit Jesus voll des Glaubens in Erwartung und Hoffnung wird zum Heil, schenkt neues Leben. In der Begegnung und Berührung strömt die göttliche Kraft heilend auf den Kranken, verzeihend auf den Sünder über.

Anders bei dem heutigen Evangelium. Hier kommt es gar nicht zu einer persönlichen Begegnung mit dem Herrn. Aus der Ferne wird verhandelt, wird durch Boten gesprochen und vor allem ein großes Glaubensbekenntnis abgelegt. Es ist das Glaubensbekenntnis eines Fernstehenden.

Die Gesinnung und Haltung dieses Fernstehenden ist eine Beschämung für jeden Superchristen: "Herr, ... ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. ... Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden."

Dieses Bekenntnis ist so beeindruckend und gewaltig, dass es nie vergessen wurde. Bei jeder Messe wiederholen wir noch heute: "Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." - Ehrlich und mit voller Tiefe gesprochen, wird diese Einsicht und dieses bekennende Vertrauen auch für uns zu einem Segen.

Vor dem Empfang der heiligen Kommunion heißt es zuletzt oft: "Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben." - Ein junger Priester wollte in seinem Übereifer die Messe einmal ganz besonders ehrfürchtig und gewissenhaft feiern. Er fügte diesem Satz das Wörtchen "würdig" ein: "Wer von diesem Brot würdig isst, wird in Ewigkeit leben." - So ein Unsinn! - Wer dürfte da die Kommunion empfangen, mit welchem Recht empfängt er selbst das Heilige Brot? -

Freilich lesen wir auch im Korintherbrief: "Wer ... unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu"

Und trotzdem stimmt es so, dass jeder - auch der Priester - vor der Kommunion betet: "Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund." -

In dieser Gesinnung darf ich es wagen vor Gott hinzutreten, in dieser Gesinnung werde ich Heilung erfahren.

Amen.

 

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