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5. Sonntag der Osterzeit
1. Lesung: Apg 14, 21b-27 |
Immer wieder werden wir Zeugen, wie Jesus, der Auferstandene, seine Kirche aufgebaut. Haben wir am vergangenen Sonntag vom "Schafstall" gehört und vom Guten Hirten, und vor zwei Wochen vom Einsetzen des Petrusamtes und dem "Schiff, das sich Gemeinde nennt", so wird uns die Kirche heute vorgestellt als "Wohnung Gottes unter den Menschen", und wird uns das Herrlichste zugesagt: Dass Jesus hier in unserer Mitte wohnt.
Das meint weniger die Gegenwart Jesu am Altar, wo er verschlossen, ja "eingesperrt", im Tabernakel zugegen ist; Paulus und Barnabas und andere Apostel, sie sind hinausgegangen in die Welt, um das Reich Gottes zu verkünden.
Jesus, der Auferstandene, ist Gegenwart in glaubender Gemeinde, wo man Leid gemeinsam trägt im Hinblick auf das Reich Gottes, wo Gottes Nähe spürbar vermittelt wird durch die Auflegung der Hände, wo man gemeinsam betet und auch bereit ist für ein Opfer.
So wie damals Menschen "der Gnade Gottes empfohlen" wurden, wird auch bald in unserer Gemeinde durch das Sakrament der Firmung die Auferstehung wirksam, Gottes Geist in uns erneuert.
Wie alles im Leben ist auch Kirche ein Geschenk Gottes und nicht allein vom Menschen machbar. Sie ist nicht allein Menschenwerk, nicht nur Institution. Sie ist "die heilige Stadt, das neue Jerusalem", "die Wohnung Gottes unter den Menschen", "die von Gott her aus dem Himmel herabkommt."
Gott ist am Werk. Er ist in unserer Mitte, er ist bei uns. Er trocknet alle Tränen, er hat den Tod besiegt, und er macht alles neu.
Und trotzdem kommt es auch auf uns an. Jesus gibt uns das Gebot der Liebe. Seinem Beispiel zu folgen bedeutet an seinem Werk mitzubauen, heißt mit beitragen zum Gottesreich, heißt Jesus mit gegenwärtig setzen.
Wie die Ehe in besonderer Weise ein Sakrament der Liebe ist, so soll es auch gelten für das "Ursakrament" Kirche.
Die Liebe lässt neu sehen, sie öffnet die Augen für Unsichtbares und sieht die Welt in einem anderen Licht. Auch der Tod verliert die Dunkelheit, Jesus sieht ihn als Verherrlichung - trotz allem Leid und aller Todesangst.
- Wie stark macht die Liebe im Tragen des Leides!
In der Feier der Eucharistie bauen wir nun an der Wohnung Gottes, wird der Auferstandene unsere Mitte, unsere Kraft, ereignet sich die Kommunion, die Gemeinschaft der Liebe, in der auch unser Leben neu gemacht wird.
Jesus gibt unserem Leben neue Kraft, neue Hoffnung, neuen Sinn, neue Freude!
Bevor Jesus sein Liebesgebot gibt, sagt er: "Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch." - Für den liebenden Menschen gilt: "Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Amen.
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