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33. Sonntag im Jahreskreis
1. Lesung: Dan 12, 1-3 |
Gegen Ende des Kirchenjahres hören wir in den Lesungen und im Evangelium von einer Endzeit.
Lassen wir uns nicht von den Worten erschrecken, die von einer "Zeit der Not" sprechen, die eine kosmische Katastrophe voraussagen, dass sich die Sonne verfinstern wird, und die Sterne vom Himmel fallen werden, oder dass es ein Erwachen gibt "zur Schmach, zu ewigem Abscheu."
Sehen wir darin die realistische Situation unserer Welt. Der Mensch ist ja selbst schon dabei, die Welt einem Ende näher zu bringen: Es kann nicht immer ein Mehr geben an Rohstoffen, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Ozonloch, Atombombe ... - Die Menschheit hat selbst schon die Fähigkeit, diesen Planeten in die Luft zu jagen und alles Leben zu zerstören.
Wenn wir auch glauben, dass es immer so weiter geht, es trifft doch sicher zu, dass es viel Not gibt in der Welt, Not in anderen Ländern, manche vielleicht auch bei uns. Und es herrscht viel Finsternis, es gibt viel Dunkelheit, Traurigkeit, Einsamkeit, Unglück, Ausweglosigkeit ...
Was ist nun die "Frohe Botschaft" des heutigen Sonntags, die uns zuversichtlich macht und diese Finsternis erhellt?
In den Lesungen wird in die Situation des Düsteren sehr viel Heil gesagt:
Als gläubige Menschen, die zu Christus gehören, können wir die Heilszusage der zweiten Lesung wirklich auch auf uns beziehen: Wir
werden durch ihn "geheiligt" und "für immer zur Vollendung geführt."
Schon die alttestamentlichen Lesung verheißt, dass das Volk Gottes "gerettet" wird, jeder, der in einem Buch verzeichnet ist.
Sicher ist hier unsere Taufe angesprochen, weniger die amtliche Eintragung in das Taufbuch und der Taufschein, als vielmehr die Tatsache, dass wir durch die Taufe dem schon geretteten Volk Gottes angehören. - Durch die Taufe wurden wir auch in das himmlische und endzeitlich "Buch des Lebens" eingetragen.
Die Geheime Offenbarung, die von diesem Buch berichtet, verheißt Heil und Rettung den Getauften, die zu Christus gehören. Die Taufe hat uns auch besiegelt mit dem Zeichen des Lebens und der Errettung; wir gehören zu denen, die "ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht" haben.
Ist das nicht eine Frohe Botschaft schon im Alten Testament: Wir werden aus dem Staub "erwachen ... zum ewigen Leben"!? Wir "werden strahlen, ... wie die Sterne leuchten"!
Soviel Gutes wird gesagt! - Engel werden ausgesandt, werden uns "zusammenführen", Sünden sind vergeben.
Niemand aber kennt die Stunde, keine Sekte, keine Kirche, kein Engel, ja, "nicht einmal der Sohn, ... nur der Vater."
Ebenso weiß auch kein Mensch, wann er sterben wird. - Er kann höchstens eine Vorahnung haben, vielmehr aber: Hoffnung. -
Und das ist wohl der Höhepunkt der Frohen Botschaft, die Hauptaussage und der Kern des Evangeliums: Der Menschensohn wird kommen in Macht und Herrlichkeit.
Wenn ER auf uns zukommt, dann kann im Weltende und auch in unserem Tod nichts Böses auf uns zukommen, nichts Schreckliches und Furchtbares, weil er ja GUT ist, Barmherzigkeit und Liebe.
Amen.
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