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31. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Dtn 6, 2-6
2. Lesung: Hebr 7, 23-28
Evangelium: Mk 12, 28b-34

 

Als Christen sollen wir liebende Menschen sein.

Schon nach dem Alten Testament sind wir zur Liebe verpflichtet. - Im Vordergrund steht die Liebe zu Gott, die uns ein langes Leben verheißt. - Wir sehen schon, dass das Halten eines Gebotes dem Menschen nur zum Heile dient. - Die Liebe zu Gott zeigt sich im Achten der Gesetze und Gebote, im Erfüllen dessen, was dem Menschen dann zugute kommt, und ist Antwort auf die Gabe des Lebens und alle erwiesene Gnade.

Die Liebe zu Gott ist eine Sache des Herzens. Alles soll der Mensch von Gott her beziehen, alles Sein und alle Kraft, alles auf ihn hinordnen, Reden, Denken und Tun, alles soll geschehen in einer steten Beziehung zu Gott, von Gott her, in seiner Gegenwart, aus der Kraft dessen, der alles Leben spendet.

Das Neue Testament betont nicht nur die Liebe zu Gott. "Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Dieses Gebot steht nicht im Widerspruch zum ersten. Das eine bedingt das andere! Das eine zeigt sich im anderen!

Die Liebe ist der Sinn des Lebens, und "Gott ist die Liebe"!

Wir alle wissen, wie schwer es ist, ein liebender Mensch zu sein. - Das Beispiel von Jesus wird uns immer eine Orientierung sein.

Wenn das Gebot der Liebe wirklich bei allen Menschen zutiefst in das Gewissen eingeprägt und in das Herz hineingeschrieben wäre, wie anders wäre dann das Angesicht der Erde erneuert!

Es ist, glaube ich, von sehr entscheidender Bedeutung, ob wir in der Erziehung auch zur Liebe erziehen; ob wir vorleben und auch erklären, was Liebe bedeutet, nämlich sicher mehr, als bloß eine rein körperliche Lust.

Das Beispiel von Jesus zeigt an und verwirklicht, was wahre Liebe ist:

Für den anderen da sein, dienen, verzeihen, ein Opfer bringen, verzichten. - "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." Und Jesus sagt: "Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe."

Jesus hat uns ein Beispiel gegeben, im Waschen der Füße, in der Hingabe am Kreuz, in der Hingabe des Brotes ...

Oder denken wir an das "Hohelied der Liebe", wie dort Liebe beschrieben wird:

"Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf."

Das Kreuz mit dem Corpus, mit dem Leichnam von Jesus, ist für uns ein Zeichen ganz unüberbietbarer Liebe: Gott gibt nicht nur etwas, vielmehr alles: seinen einzigen Sohn; das ist Zeichen für eine Liebe, die treu ist bis zum Tod, ja mehr noch: die stärker ist als der Tod.

Das Kreuz von Jesus gibt uns die Kraft, auch selber zu lieben.

Haben wir als Christen keine Scheu, von der Liebe Jesu zu erzählen, das Kreuz als Liebe zu deuten; die Weitergabe des Glaubens ist die beste Erziehung zur Liebe.

Amen.

 

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