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20. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Spr 9, 1-6
2. Lesung: Eph 5, 15-20
Evangelium: Joh 6, 51-58

 

Wenn das Allerheiligste ausgesetzt ist und bevor der sakramentale Segen gespendet wird, heißt das Gebet: "Brot vom Himmel hast du uns gegeben, das alle Süßigkeit in sich enthält."

Das Brot, das Jesus uns reicht, das er selber ist, ist kein gewöhnliches Brot, es ist "Brot des Himmels", von Gott gegeben.

Es ist eine geistliche Speise, eine - wie es im Lied heißt - "Seelenspeise", Nahrung für den Geist. - Bei der heiligen Kommunion kommt es nicht darauf an, dass wir möglichst viele Vitamine oder Ballaststoffe zu uns nehmen, dass sie frisch ist und gut gewürzt, sondern vielmehr darauf, dass wir betend uns der Gegenwart Gottes gewahr werden, und wir mit den Worten des hl. Thomas von Aquin Betende werden:

" Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir.
Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin."

Das Heilige Brot ist Nahrung für den Geist und für die Seele, für das, was uns mit Gott verbindet. Durch diese Nahrung wird unsere Gottesbeziehung genährt, aufgebaut in ihrem Wachstum, bis diese im Tod nahtlos übergeht in die Anschauung Gottes, wie sich die Knospe öffnet zu einer Blüte.

"Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben." Und diese verheißene Zukunft ist bereits Gegenwart! "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, (der) hat das ewige Leben." - Der ist bereits beschenkt durch einen Reichtum, der Wert ist für dieses Leben.

Gerade durch die unendliche Zukunft, durch das auf Gott hin geschaffen sein, hat das irdische Leben seinen Sinn, seine besondere und eigentliche Würde.

Die Frucht der Hingabe Jesu, die Erlösung, die Kraft dieser Speise, gilt nicht nur dem Jenseits: "Ich gebe es hin für das Leben der Welt". Jesus stärkt uns, das irdische Leben gut zu gestalten, er gibt uns die Kraft für den Alltag.

Alles bestehen wir, weil er in uns bleibt, und wir in ihm.

Mit Jesus Christus vereint, erfüllt uns "die Freiheit der Kinder Gottes." Wir sind frei von Sorge, frei von Angst, frei von Traurigkeit, denn - wenn wir in ihm sind, und er in uns ist - "was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? ... All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat".

So verstehen wir auch die Zusammenstellung der heutigen Lesungen,

die Einladung der alttestamentlichen: "Kommt, esst von meinem Mahl, ... dann bleibt ihr am Leben", und die auffordernde und verpflichtende neutestamentliche Lesung: "Achtet sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt".

Der Empfang des Heiligen Brotes verweist uns nicht nur auf das Jenseits, schenkt nicht nur inneres Glück und Heilsgewissheit, sondern verpflichtet: Er enthält eine Sendung für die Welt, Tischgemeinschaft zu leben, wie das dem Vorbild und der Liebe des Herrn entspricht.

Wenn es in einem anderen Lied heißt: "Schau, dein Himmel ist in mir", so behalten wir den Himmel nicht in uns verschlossen, sondern bekunden wir diesen Himmel in uns, er soll Licht sein in der Finsternis, er soll ein Beitrag sein zu dem, dass in der Welt mehr und mehr die Gottesherrschaft anbricht.

Amen.

 

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