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19. Sonntag im Jahreskreis
1. Lesung: 1 Kön 19, 4-8 |
Eine bayerische Sage berichtet:
"Eine reiche, stolze Bauerstochter von Sandbach im Oberpfälzer Wald ging mit ihren beiden Brüdern vom Tanzboden nach Hause. Dabei wurden die drei von einem starken Regen überrascht. Auf ihrem Weg lag eine große Pfütze. Das eitle Mädchen konnte sich nicht entschließen, hindurch zuschreiten, denn die schönen Tanzschühlein, die sie anhatte, taten ihr gar leid. Wäre nur ein großer Stein inmitten des Wassers gelegen, auf den sie treten könnte mit trockenen Schuhen! Doch sie besann sich nicht lang. Noch hatte sie vom Fest eine große Semmel eingesteckt. Die warf sie in die Pfütze, als wäre es nur ein Stein, und trat darauf. Doch das Wasser schluckte die Semmel, und die Frevlerin sank ein, sank immer tiefer, zum Entsetzen ihrer Begleiter, und schon war sie verschlungen.
Heute noch steht an der Stelle eine Bildtafel, welche das Ereignis zeigt."
Wenn Jesus uns Brot gibt für das Leben, so stellt sich die Frage: Wie gehen wir mit diesem Brot um, was bedeutet uns diese Gabe?
Die Lesung aus dem Buch der Könige macht uns wieder neu bewusst: Wir brauchen zum Gehen des Weges die Stärkung des Brotes. Gemeint ist unser Lebensweg, und das Brot für das Leben ist Jesus Christus.
Gestärkt durch diese Speise, können wir auch in den schwierigen Situationen des Lebens, in der Wüste bestehen. Immer wieder sagt Jesus auch zu uns: "Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich."
Und wir werden von Jesus die Kraft bekommen, auch dorthin zu gehen, wo wir selbst vielleicht gar nicht hin wollen.
Die zweite Lesung verweist uns auf eine ganz andere Dimension des Heiligen Brotes: "Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben." -
Er ist aber auch verpflichtet, auf seine Lebensführung zu achten! Ist Christus, das Leben in uns, so soll er auch an uns sichtbar werden: Wir sollen "gütig" und "barmherzig" sein, "einander vergeben", weil auch Gott uns durch Christus vergeben hat. - So heißt es auch am Beginn dieses Kapitels aus dem Epheserbrief: "Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder und liebt einander, weil auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und als Opfer, das Gott gefällt."
Das eucharistische Brot, das Sakrament der Hingabe Jesu, verpflichtet also, nach dem Beispiel Jesu dieses zu verwirklichen und nachzuvollziehen.
Empfangen wir das Heilige Brot, so tragen wir Christus in uns! Und wir sollen zu einer lebendigen "Ikone" der göttlichen Liebe werden.
Es gibt eine alte Mariendarstellung, die Maria als die eigentliche Christusikone darstellt. Wie eine Monstranz trägt sie Christus in sich. Zwischen den zu Gott erhobenen, ausgebreiteten Händen wird in und an ihr sichtbar der Leib des Herrn: Jesus Christus.
Maria ist so in besonderer Weise "Urbild der Kirche". - Wie Maria sollen auch wir das Leben in uns tragen, und soll das Leben an uns sichtbar werden.
Amen.
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