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17. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: 2 Kön 4, 42-44
2. Lesung: Eph 4, 1-6
Evangelium: Joh 6, 1-15

 

Jesus reicht uns Brot für das Leben; und wenn wir an den kommenden Sonntagen aus der großen Brotrede Jesu hören werden, wird der Höhepunkt sein, dass Jesus sich selbst als "Brot des Lebens" vorstellt, und letztlich zielt alles auf die Verkündigung: "Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben."

Zuvor aber wollen wir darüber nachdenken, was Brot überhaupt für uns bedeutet.

"Einen aufschlussreichen Test unternahm ein englischer Journalist: Er kaufte einen Laib Brot und stellte sich damit an beliebte Straßenecken verschiedener Städte. Die Vorübergehenden forderte er auf, für dieses Brot eine Stunde lang zu arbeiten. Seine Ergebnisse:

In Hamburg wurde er ausgelacht.
In New York von der Polizei festgenommen.
Im afrikanischen Nigeria waren mehrere Personen bereit, für dieses Brot drei Stunden zu arbeiten.
Im indischen New Delhi hatten sich rasch mehrere hundert Personen angesammelt, die alle für dieses Brot einen ganzen Tag arbeiten wollten ..."

Brot hat in der Zeit des Wohlstands viel an Wert verloren. Wir sind verwöhnt! Und doch ist das Brot Grundlage für das Leben. Wenn wir im "Vater unser" beten: "Unser tägliches Brot gib uns heute", dann meinen wir nicht nur Brot allein, vielmehr alle Nahrungsmittel, den gesamten Lebensunterhalt: "Gib uns alles, was zum Leben notwendig ist!" Das

alles beinhaltet die Bitte um das tägliche Brot.

Jesus ist "das Brot des Lebens", und das bedeutet zunächst, dass er alles geben möchte, was wir zum Leben brauchen. Wir werden zum Vertrauen ermutigt: Euer himmlischer Vater weiß, was ihr zum Leben braucht.

Die Brotgabe wird auch zum Zeichen der Hingabe von Jesus. Nicht zuletzt nimmt er beim Abendmahl das Brot, und er reicht es seinen Jüngern mit den Worten: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird."

Jesus gibt, was wir zum Leben brauchen. Nicht ein feines Dessert, eine Nascherei, er gibt Grundnahrung, Grundlage, das Notwendige für das Leben. In der Zeit des Wohlstandes übersehen wir all zu gerne dieses Lebensnotwendige: Unseren Glauben an das Leben in Christus.

Und nun noch zu einigen Details der "wunderbaren Speisung". Wir kennen diesen Wunderbericht auch aus den anderen Evangelien; der Evangelist Johannes hat aber bestimmte "Eigenheiten" in seiner Darstellung.

Durch die kleine Erwähnung: "Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe", wird bei Johannes sofort ein Bezug zum gesamten Erlösungsgeschehen hergestellt. Das eigentliche Pascha ist dann das Abendmahl, in dem Jesus das Kreuzesgeschehen vorwegnimmt und uns Erlösung durch Hingabe schenkt.

Jesus bezieht die Jünger in besonderer Weise in seine Vorüberlegungen ein, die Initiative zur Speisung aber geht allein von Jesus aus. Es ist das Anliegen von Jesus, den Menschen Speise zu geben.

Nur bei Johannes kommt der kleine Junge vor, der bereit ist, seine fünf Gerstenbrote und zwei Fische herzugeben, damit Jesus seine Speisung durchführen kann. - Es ist ein fast weihnachtlicher Gedanke, dass ein Kind bedeutsam wird für das Heil der Erwachsenen. Die Bereitschaft zu geben soll hier von einem Kind gelernt werden. Wir erinnern uns an das Wort von Jesus: "Wenn ihr nicht ... wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf."

Im Johannesevangelium auffallend ist, dass Jesus selbst das Brot an die Leute austeilt, die Jünger sind es, die von Jesus beauftragt werden, das übrig gebliebene Brot einzusammeln.

Alle Evangelien stimmen darin überein, dass 12 Körbe mit den restlichen Brotstücken gefüllt wurden. - Auch bei Johannes hat dieses Evangelium eine kirchenkonstituierende Dimension.

Jesus wollte nicht zum König gemacht werden. - Jesus hat sich zurückgezogen. Die Stunde der eigentlichen Offenbarung seiner Hingabe war noch nicht gekommen. Erst angesichts des bevorstehenden Todes ist Jesus bereit, sich als König zu offenbaren. Erst im Zusammenhang von Tod und Auferstehung werden die Worte Jesu verständlich: "Mein Königtum ist nicht von dieser Welt."

Das Bild von der wunderbaren Speisung hat sicher einen eucharistischen Bezug. Jesus reicht "Brot für das Leben".

Es wird nun Gegenwart, dass Jesus selbst das wahre und eigentliche Brot für unser Leben ist. Wir wollen es nicht mit Füßen treten, vielmehr gläubig und voll der Ehrfurcht bekennen: "Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben."

Amen.

 

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