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2. Adventsonntag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 40, 1-5. 9-11
2. Lesung: 2 Petr 3, 8-14
Evangelium: Mk 1, 1-8

 

Alle drei Lesungen sprechen von einem Zukommen Gottes und einer guten neuen Zukunft, die wir vor uns haben, eben durch das zu uns Kommen Gottes.

Beim Herrn ist ein Tag wie 1000 Jahre, und 1000 Jahre sind wie ein Tag. - Das meint nicht nur die Dringlichkeit der Endzeit, ist nicht nur eine Warnung, dass ein Ende bald bevorsteht, es erinnert auch daran, was in der Heiligen Schrift über die Schöpfung steht.

Erinnert an das Schöpfungsgeschehen, erkennen wir einen heilsgeschichtlichen Zusammenhang, eine Zeitspanne, in die wir hineingestellt sind zwischen Anfang und Ende der Schöpfung. -

Oft erfahren wir das Leben sehr wohl als erlösungsbedürftig. - Hat es nicht einen Sinn, in diese Schöpfung Botschaft zu bringen von einer neuen und besseren Welt?

Kann der Mensch sie selber aber machen, oder sind wir allein auf den Schöpfer verwiesen, dass er durch Erlösung eine "neue Schöpfung" werden lässt?

Beides wird notwendig sein: Dass Gott in diese Welt kommt, und dass auch der Mensch das Seine tut; dass Gott durch die Menschen wirksam wird, und die Menschen beitragen zu dem, dass Gott kommt. - "Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste!" Das gilt auch uns!

Johannes der Täufer hat die Weisung von Jesaia: "Seht, da ist euer Gott", wirklich erfüllt. Er hat Jesus gesehen, auf ihn hingezeigt und gesagt: "Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt."

Gott ist bereits - vor etwas 2000 Jahren - in diese Welt gekommen. Das ist unser fester Glaube: durch Jesus Christus.

Es ist ein Unglück für den Menschen der heutigen Zeit, dass das schon so lange her ist, und wir Jesus, den Mensch gewordenen Gottessohn, nicht persönlich selber sehen können. Zweifel geht oft bis dahin, dass mitunter einer sagt: Wer weiß, ob es den Jesus überhaupt gegeben hat! - Deswegen aber hat man ja aufgeschrieben, was sich damals ereignet hat um diesen Jesus von Nazareth.

Was bleibt für die heutige Zeit ist - die Kirche, die Gemeinschaft, in der Jesus Christus Gegenwart ist! - Uns gemeinsam gilt die Weisung: "Bahnt dem Herrn einen Weg." - Uns ist es überantwortet, in die Wüste der heutigen Welt zu sagen: "Seht, da ist euer Gott." -

Warum? - Wie ist das möglich? -

Weil Gott zugegen ist durch die Sendung des Geistes! Durch die Sendung seines Geistes sind wir mit Gott verbunden auch in der heutigen Zeit. Gottes Kommen in Jesus Christus war nicht nur ein historisches Ereignis, es ist durch die Gabe des Geistes eine bleibende Gegenwart.

Eine Schülerin sagte zu mir einmal: "Ich glaube nur an Tatsachen!" - Sie wollte damit sagen, dass sie nicht glaubt, und der Religionslehrer überhaupt nur Unsinn daherredet. - Die richtige Antwort wäre gewesen: Für uns Christen ist Gott eine Tatsache!

Wer seine Erfahrung mit Gott gemacht hat, wer mit Gott im Gespräch ist, geistig verbunden aus ihm die Kraft seines Lebens schöpft, ihn erkennt als innersten Kern seiner Persönlichkeit, also dessen, was er ist, wer in seinem Leben schon Liebe erfahren hat, getröstet worden ist und unbeschwert froh war, oder Leid geduldig ertragen oder wirksam bekämpfen konnte, - wer als Mensch wirklich lebt -, der kann nicht anders als glauben und ein Bekenntnis ablegen: Für mich ist Glaube ein Wissen!

"Ich weiß, dass mein Erlöser lebet." - Ich weiß, dass er da ist; und die Botschaft von seinem zu uns Kommen sagt uns, dass er auch in Zukunft für uns da sein wird. - Er ist der Gute Hirt für seine Herde.

Amen.

 

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