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1. Adventsonntag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 63, 16b-17. 19b; 64, 3-7
2. Lesung: 1 Kor 1, 3-9
Evangelium: Mk 13, 33-37

 

zur Eröffnung:

Wir eröffnen und beginnen das neue Kirchenjahr "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

"Gnade und Friede von dem, der ist und der war und der kommen wird, sei mit euch."

Sprecher 1: Finster ist es in den Straßen, ist es dort, wo keine Sonne scheint, wo sich die Erde von der Sonne abwendet.

Sprecher 2: Dunkel ist es dort, wo Wolken sind, wo Schatten ist, wo das Licht nicht durchbricht.

Sprecher 1: Finster ist es auch, wo Menschen ein finsteres Gesicht machen, wo Streit ist, Angst, Einsamkeit, wo keine Hoffnung ist, kein Glaube, keine Liebe.

Sprecher 2: Dunkel ist es heute auch in der Kirche, weil wir das Licht erst entzünden werden: Christus das Licht, das alle Finsternis durchbricht.

Sprecher 1: Gesucht werden Christen, die sich entzünden lassen, die brennen, Licht sind, die strahlen und das Licht mitnehmen hinaus in die Finsternis, das Licht, das wir bei dieser Messfeier heute entzünden.

 

Kyrie-Lied:

"V Tau aus Himmelshöhn, A Heil, um das wir flehn: Herr, erbarme dich.
V Licht, das die Nacht erhellt, A Trost der verlornen Welt: Christus, erbarme dich.
V Komm vom Himmelsthron; A Jesus, Menschensohn: Herr, erbarme dich"

 

Predigt:

Ich möchte beginnen mit einem Gedicht, das mir ein Schulkind einmal aufgesagt hat. Es hat mich so sehr beeindruckt, dass ich es heute noch weiß:

 

"Kommt, lasst ein Weilchen still uns werden,
tief innen still,
weil´s auf der dunklen, wintermüden Erden,
Advent jetzt werden will.
Möcht Sinn und Seele wohl von allem lassen,
was lärmt und hetzt,
nicht wandern mehr auf bunten, lauten Straßen -
es ist Advent - Advent ist jetzt!
Kommt, lasst ein Weilchen still uns werden,
tief innen still,
weil´s auf der dunklen, wintermüden Erden,
Advent jetzt werden will."

Die Worte "tief innen still", sie tun so wohl, weil man heraushört, direkt spürt, wie sich hier eine neue Dimension für das Leben eröffnet. In der inneren Stille wird man frei und offen für das Eigentliche, was Leben bedeutet.

Als Christen werden wir sensibel für Gott. Der Nähe Gottes gewahr, entdecken wir in uns ein wunderbares Glück.

Gerade für die Adventzeit gilt für uns Jesu Wort: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen."

Vom Alten Testament her ist uns für diese Zeit eine Weisung gegeben, Gott nicht im Getriebe des Alltags, vielmehr in der Stille zu suchen:

Im Buch der Könige lesen wir über eine Offenbarung Gottes folgendes:

"Ein starker heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Da vernahm er eine Stimme ...". - Es war die Stimme des Herrn.

Eine nichtbiblische Geschichte kann uns gut vor Augen führen, was dieser Zeit Not tut:

"Eines schönen Morgens glitt vom hohen Baum am festen Faden die Spinne herab. Unten im Gebüsch baute sie ihr Netz, das sie im Laufe des Tages immer großartiger entwickelte und mit dem sie reiche Beute fing.

Als es Abend geworden war, lief sie ihr Netz noch einmal ab, um es auszubessern. Da entdeckte sie auch wieder den Faden nach oben; an dem sie heruntergestiegen war. Sie hatte ihn in ihrer betriebsamen Geschäftigkeit ganz vergessen. Da sie schlecht gelaunt war und auch nicht mehr wusste, wozu er diene, hielt sie ihn für überflüssig und biss ihn kurzerhand ab.

Sofort fiel das Netz mit ihr in die Tiefe, wickelte sich um sie wie ein nasser Lappen und erstickte sie."

- Der Advent erinnert uns wieder an die Verbindung, die wir nach "oben" hin haben, an die geistige Dimension, die unser Leben erhält im Gefüge des Alltags.

Für uns ist diese Verbindung nach oben, die geistige Verbundenheit mit dem Göttlichen, die Gemeinschaft mit Jesus Christus.

Amen.

 

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