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13. Sonntag im Jahreskreis

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: 2 Kön 4, 8-11. 14-16a
2. Lesung: Röm 6, 3-4. 8-11
Evangelium: Mt 10, 37-42

 

Wenn wir das Evangelium heute gehört haben, so stellt es nicht nur unerfüllbare Forderung; ich glaube, wir können feststellen, das Evangelium wird tatsächlich auch heute gelebt.

Es gibt in der Kirche doch viele Männer und Frauen, die, um ein geistliches Leben zu führen, auf eine eigene Familie verzichtet haben. Und ich weiß es noch aus meiner eigenen Studienzeit, wie sehr diese biblischen Worte, die uns in die Nachfolge rufen, für einen jungen Menschen überzeugend sind. Es werden auch heute Menschen gesucht, die so idealistisch gesinnt sind, dass sie bereit sind, den Ruf Jesu auf sich zu beziehen, alles zu verlassen.

In der ständig andauernden Diskussion über die Ehelosigkeit der Priester

werden für einen Christen doch nicht die Zeitungsberichte und Meinungsumfragen verbindlich sein! Viel zu wenig stehen im Vordergrund als Orientierung die Worte der Heiligen Schrift:

"Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird dafür schon in dieser Zeit das Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben." -

"Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich,
ist meiner nicht würdig,
und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich,
ist meiner nicht würdig." -

Im 1. Korintherbrief steht klipp und klar und eindeutig über den Sinn der geistlichen Ehelosigkeit:

"Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat ... Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau ... und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt."

Ich möchte aber nicht nur über die Ehelosigkeit der Geistlichen sprechen.

Denken wir doch auch daran, wie viele Menschen es in der Kirche gibt, die wirklich - oft auch täglich - das Kreuz auf sich nehmen und Christus nachfolgen. Ich meine damit die Kranken, Berufstätige, Leute, die sich ganz für die Familie aufopfern, die jemand pflegen müssen, usw. usw.. Wie viel Gutes wird getan in Überwindung, in sich aufopfernder Gesinnung. Wenn wir das sehen, brauchen wir keine Sorge haben um die Lebendigkeit der Kirche.

Es wird sehr viel Gutes getan. Und was den zweiten Teil des Evangelium betrifft, möchte ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen: Es gibt in der Kirche doch auch viele Menschen, die zu den Geistlichen gut sind; ich meine, dass das Evangelium sehr wohl gelebt wird: "Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf."

Es gibt tatsächlich viele Menschen, die Gutes tun in ihrer Gemeinschaft zu Christus.

Zum Abschluss möchte ich noch zu dem ganz zentralen Bibelwort: "Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen", eine Geschichte erzählen:

"Als ich mit einem Tibetaner im Gebirge im Schneesturm wanderte, sah ich einen Mann, der im Schnee den Abhang hinuntergestürzt war. Ich sagte: ‘Wir müssen hingehen und ihm helfen.’ Er erwiderte: ‘Niemand kann von uns verlangen, dass wir uns um ihn bemühen, während wir selber in Gefahr sind umzukommen.’ ‘Immerhin’, antwortete ich, ‘wenn wir schon sterben müssen, ist es gut, wir sterben, während wir anderen helfen.’ Er wandte sich ab und ging seines Weges. Ich stieg zu dem verunglückten Mann hinunter, hob ihn mühsam auf meine Schultern und trug ihn bergan. Durch diese Anstrengung wurde mir warm, und meine Wärme übertrug sich auf den vor Kälte steifen Verunglückten. Unterwegs fand ich meinen früheren Begleiter im Schnee liegen. Müde, wie er war, hatte er sich niedergelegt und war erfroren. - Ich hatte einen Menschen retten wollen, aber ich rettete mich selbst."

Amen.

 

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