|
11. Sonntag im Jahreskreis
1. Lesung: Ex 19, 2-6a |
Die Lesung aus dem Alten Testament beinhaltet zwei Gedanken, die uns sehr vertraut sind.
Im Lied "Lobe den Herren", da heißt es in der zweite Strophe:
"Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet,
der dich erhält, wie es dir selber gefällt.
Hast du nicht dieses verspüret?"
Durch die Lesung aus dem Alten Testament, erkennen wir, was gemeint ist. Es wird Bezug genommen auf die Erfahrung, die das Volk Israel gemacht hat, als Gott, der Herr, sein Volk aus der Gefangenschaft Ägyptens befreite. - Gott hat sein Volk aus der Knechtschaft befreit; und das soll auch uns in jeder Osternacht bewusst gemacht werden. Zu Ostern wird verkündet: Jesus Christus hat sein Volk, das neutestamentliche Gottesvolk, uns Christen, aus der Knechtschaft des Todes befreit.
Die dritte Strophe des Liedes "Lobe den Herren" möchte aufzeigen, dass sich Heilsgeschichte Gottes auch in unserem Leben, in jedem einzelnen Menschenleben, schon ereignet hat:
"Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet,
der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.
In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott
über dir Flügel gebreitet."
Sind wir nicht aus dieser Erfahrung heraus zum Sonntagsgottesdienst gekommen? Zur Eucharistie - und das heißt: Danksagung! Wir sind gekommen, nicht nur um eine Pflicht zu erfüllen; wir sollten vielmehr danken, für all das, was sich in unserem Leben schon ereignet hat, was Gott uns hat zukommen lassen.
Wenn wir aber auch in die Zukunft schauen wollen, da ist in der Lesung aus dem Alten Testament noch ein zweites uns sehr vertrautes Kirchenlied angesprochen.
Der Herr rief dem Mose zu: "Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein." - Lässt uns das Lied: "Herr, ich bin dein Eigentum, dein ist ja mein Leben" nicht grenzenlos vertrauen, dass wir dem lieben Gott gehören? - "Väterlich führst du mich auf des Lebens Wegen meinem Ziel entgegen."
Nur aufgrund unserer Erfahrung, wenn wir unsere Lebensgeschichte einbringen, erkennen, was Gott uns im Leben schon geschenkt und erwiesen hat, wenn wir Barmherzigkeit Gottes bereits erfahren haben, werden wir dem Auftrag des Evangeliums gerecht werden können: "Geht und verkündet, das Himmelreich ist nahe."
Es ist sehr schwer zu verstehen, wie wir dem Anspruch des Evangeliums gerecht werden können: "Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!" - Wieweit sind diese Aufträge wörtlich zu nehmen, wie vielleicht weiter auszudeuten?
Jedenfalls, wir haben den Auftrag Gutes zu tun, und vielleicht können wir mehr, als wir uns zutrauen, weil Gott vieles durch uns möchte - und "für Gott ist alles möglich."
Wir können so manches tun für Kranke, wir können Trauernden beistehen, andere stärken im Glauben an das ewige Leben; wir können uns um Ausgeschlossene annehmen und zum Heil anderer Menschen etwas tun.
Und die Erwähnung der Dämonen erinnert mich an einen besonders hartnäckigen Fall: Nachdem die Jünger einmal keinen Erfolg hatten, fragten sie Jesus: "Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden."
Wir können vieles erreichen durch die Kraft des Gebetes. Gott hat uns durch das Gebet viel Macht gegeben, Gutes zu tun.
Jesus versichert uns: " Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird."
Amen.
Weiterführende Links:
Themen-Startseite:
www.kirchenweb.at/predigten/
Copyright © by
www.kirchenweb.at
Alle Rechte vorbehalten.