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5. Sonntag im Jahreskreis
1. Lesung: Jes 58, 7-10 |
Drei ganz wesentliche Dinge, die für das Leben notwendig sind, werden heute in den Schriftlesungen genannt: Brot - Licht - Salz.
Wir sollen als Christen ein Licht sein. Freilich, es heißt auch, wir sollen im Verborgenen beten, und an anderer Stelle, dass die linke Hand nicht wissen soll, was die rechte tut, man soll sein Christentum nicht zur Schau stellen. Aber heute sagt uns das Evangelium: Es ist keine Schande, gut zu sein.
Die Menschen sollen "eure guten Werke sehen"; nur - interessant ist die Ausrichtung auf Gott hin: "damit sie ... euren Vater im Himmel preisen."
Die Ausrichtung auf Gott hin ist die eigentliche Begründung der Nächstenliebe: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Wie wir Licht sein können, hat uns schon die alttestamentliche Lesung ganz konkret verdeutlicht: "Wenn du ... dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf und deine Finsternis wird hell wie der Mittag."
Dazu eine Geschichte, die uns ermutigen möchte, gerne zu teilen:
"Da ist einmal eine sehr arme Frau gewesen, die hatte drei Kinder. Und eine sehr reiche Frau, die hatte auch drei Kinder. Die reiche Frau war so geizig, nie hat sie der armen etwas abgeben wollen.
Nun hatte die arme Frau wieder einmal kein Brot für die drei Kinder. Und die Kinder hatten so großen Hunger. Da ist die arme Frau zu der reichen gegangen und hat gesagt: Bitte, gib mir doch ein Brot für meine armen Kinder! Die hungern gar so sehr!
Ich habe selber kein Brot, sagte die reiche Frau, `wie soll ich dir dann etwas geben?
Ach, sagte die Arme, du bist doch so reich. Gewiss hast du ein bisschen Brot im Schrank.
Nein, sagte die Reiche, wenn ich auch bloß ein Stückchen habe, dann soll Gott es mir in Stein verwandeln!
Da ist die arme Frau weggegangen und hat geweint. Und die reiche Frau sagte zu ihren Kindern: So, jetzt will ich euch mal ein feines Butterbrot machen. Und sie ging an den Schrank und wollte Brot herausholen. Aber da sind alle Brote im Schrank Steine gewesen.
Das schadet nichts, sagte die reiche Frau. Sie gab den Kindern Geld und einen Korb und sagte: Geht zum Bäcker, Kinder, und holt drei neue Brote!
Da sind die Kinder gegangen, aber es hat sehr lange gedauert, bis sie wiedergekommen sind. Warum seid ihr so lange geblieben? fragte die reiche Frau. Mutter, sagten die Kinder, der Korb mit den Broten war so entsetzlich schwer. Da machte die reiche Frau den Korb auf - ja, und da waren auch diese Brote in Stein verwandelt.
Da ist sie erschrocken. - Gleich ist sie zum Bäcker gelaufen und hat Brot und Kuchen gekauft für die arme Frau. Und Mehl und Fleisch und Butter hat sie ihr auch mitgebracht. Frau, sagte sie, jetzt will ich nie mehr geizig sein! All mein Brot hat Gott in Stein verwandelt. Wenn es doch nur wieder Brot würde, das meine Kinder essen könnten!
Und dann ist sie nach Hause gegangen, die reiche Frau. Und siehe da, alle Steine sind wieder Brot gewesen. Und nun ist die Frau gut zu den armen Leuten gewesen."
Es gibt auch ähnliche und andere Geschichten zum Salz, Märchen, die veranschaulichen, wie wertvoll Salz ist, wie kostbar. - In der Kirchengeschichte von Salzburg ist es ja auch immer um das Salz gegangen. -
Wie schön der Gedanke, dass in diesem Vergleich - in dieser bildlichen Darstellung: "Ihr seid das Salz der Erde" - Jesus zu uns sagt: Ihr seid wertvoll und kostbar.
Wenn das Salz auch ganz klein ist und unscheinbar, es hat seine Aufgabe, die Speisen, das Leben, würzig und schmackhaft zu machen.
Wir sollen persönlich und gemeinsam als Kirche nicht "schal" werden; ein anderes Wort dafür wäre "lau".
Die Würze des Christen - nicht die "Würde", sondern die "Würze" - ist seine Überzeugung, das "Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht", die aber sichtbar werden in der Entschiedenheit, nach den christlichen Idealen zu leben.
Jesus warnt nicht vor der Gefahr, zu viel Salz zu verwenden. Und sollte so etwas vorkommen, Sie wissen das, dann war es ein Zeichen von Liebe.
Amen.
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