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3. Sonntag im Jahreskreis

1. Lesung: Jes 8, 23b - 9, 3
2. Lesung: 1 Kor 1, 10-13. 17
Evangelium: Mt 4, 12-23

Es ist schon einige Jahre her, dass in der Zeitung ein ganz erschütternder Bericht zu lesen war über zwei Buben, die sich beim Spielen in eine Höhle verirrt haben. Natürlich reizt im Gebirge eine solche Entdeckung Wer gerät nicht in Versuchung, ein wenig in das Unbekannte vorzudringen? Aber für diese beiden Kinder wurde das Spiel zum Verhängnis. Sie fanden plötzlich nicht mehr den Weg zum Ausgang zurück, zu tief waren sie in das Innere der Höhle, in die weiten und verzweigten Gänge eingedrungen. - Insgesamt waren sie 42 Stunden in der Finsternis der Höhle gefangen!

Können Sie sich diese Angst vorstellen, die Verzweiflung, nicht mehr zu können, den Durst, die Erschöpfung ... ?

Und versuchen Sie sich in die Kinder hineinzuversetzen, als sie nach 42 Stunden doch wieder den Ausgang fanden, vor sich plötzlich das Licht sahen.

"Das Volk, das im Dunkel lebt,
sieht ein helles Licht;
über denen, die im Land der Finsternis wohnen,
strahlt ein Licht auf.
Du erregst lauten Jubel
und schenkst große Freude."

Wie hoffnungslos muss die Situation des Volkes Israel gewesen sein, dass ein solches Prophetenwort wieder aufrichten soll! - "Große Teile des israelitischen Nordreiches waren im Jahr 732 v. Chr. dem assyrischen Reich angegliedert, die Bevölkerung Galiläas (die Stämme Sebulon und Naftali) verschleppt und in das Dunkel der Geschichtslosigkeit hinaus gestoßen worden."

Wie einmalig aber auch die Erfahrung mit Jesus, dass man dieses Prophetenwort nun in Erfüllung sah!

Jesus hat Kranke geheilt, sogar Tote zum Leben erweckt, Sünden vergeben, Trost geschenkt, ermahnt und ermutigt. Er hat in Dunkelheit Licht gebracht, durch Tod und Auferstehung tatsächlich auch das "Schattenreich des Todes" durch das Licht seiner Auferstehung vernichtend durchdrungen.

"Ich bin das Licht der Welt", ein ganz bekanntes Jesuswort!

An anderer Stelle werden auch wir als "Kinder des Lichts" bezeichnet, und sagt Jesus zu uns: "Ihr seid das Licht der Welt."

Wir können also füreinander Hilfe sein in der Dunkelheit und Weg weisen in den finsteren Gängen von Traurigkeit und Irrwegen.

Wir können aber nur Licht sein, wenn wir selber bereit sind zu Umkehr

und Christusnachfolge. Jesus sagt: "Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben." - Der frohen Botschaft: "Das Himmelreich ist nahe", geht voraus der Ruf zur Umkehr: "Kehrt um!" -

Jesus ist Licht nicht nur für das persönliche Leben, auch eine christliche Gemeinde lebt aus diesem Licht und soll Licht ausstrahlen; und sie wird das nur dann können, wenn sie bemüht ist, nach der Weisung des Paulus, Gemeinde zu leben: "Seid alle einmütig, und duldet keine Spaltung unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung." - Nur so kann es gelingen, "das Evangelium zu verkünden".

Warum Umkehr so notwendig ist, möchte ich noch mit einer kleinen Geschichte versinnbildlichen, die ich selbst einmal - an und für sich als Weihnachtsgeschichte - niedergeschrieben habe.

In dieser Geschichte "dreht sich alles um ein paar Schwalben, die in eine Kirche geflogen sind.

Was machen die Schwalben bloß in der Kirche?
Es gibt nur eine richtige Antwort: Sie suchen den Weg in die Freiheit!

Im hohen Gewölbe der gotischen Kirche fliegen sie hin und her und finden nicht mehr zurück durch die offen stehende Tür.

Zur Sonne empor, zum Licht wollen sie aus! Aber die hohen Fenster des Altarraumes leiten sie in die Irre. Angezogen vom Licht stoßen sie gegen die Scheiben, oft ein dumpfes Geräusch, wenn ein Köpfchen mit voller Wucht gegen das Fenster prallt.
‘Wie kann man diesen Vögeln helfen?’
‘Ein Vogel sollte man sein’, sagte die Köchin des Pfarrers.
‘Warum ein Vogel?’
‘Dann würde ich den Vögeln zuzwitschern, wie sie fliegen müssen. Die Tür hinten ist ja offen!’
- Und gerade das hat sich der liebe Gott gedacht, wie er beschloss, ein Mensch zu werden: Ein Mensch müsste man sein, dann kann ich den Menschen sagen, wie sie leben sollen. Kehrt um, und strebt nicht nach dem Glanz, der euch gefangen hält. Kehrt um!
Und Jesus rief zu den Menschen: Ich bin das Licht! Ich bin die Tür, der Weg in die Freiheit!"

Amen.

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Rosenkranz