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7. Sonntag der Osterzeit
1. Lesung: Apg 1, 12-14 |
Am Sonntag nach dem Fest Christi Himmelfahrt hören wir mit ganz bestimmter Absicht ein Evangelium aus dem Hohepriesterlichen Gebet Jesu. Wir sollen vertrauen, dass der von den Toten auferstandene und in den Himmel heimgekehrte Jesus beim Vater für uns eintritt. So heißt es auch im Römerbrief: "Christus Jesus, der ... auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein." "Nicht nur in seinem irdischen Leben, ... sondern auch als der beim Vater Erhöhte ist Jesus Christus der für uns Betende, unser `Beistand beim Vater´."
Inhaltlich ist die Rede von einem ewigen Leben und von Verherrlichung. Dabei ist nicht nur die jenseitige Herrlichkeit des Vaters angesprochen. Verherrlichung geschieht auch in dieser Welt durch Bekenntnis und Verkündigung, durch ein Leben nach Gottes Auftrag, in der Gemeinschaft mit Christus.
Jesus betet vor allem um Einheit. Leider haben wir diesen Abschnitt nicht mehr gehört, und wurde heute das Evangelium abgeschnitten mit dem letzten Satz: "Ich bin nicht mehr in der Welt ...". Das ist aber nicht das letzte Wort von Jesus. Er sagt: "Jetzt gehe ich zu dir", spricht aber auch von einer neuen Weise, mit uns auf das Innigste verbunden zu sein: "Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein." - Eine solche Gemeinschaft wird bleibend nur möglich durch die Sendung des Geistes.
Schon am vergangenen Sonntag haben wir von dieser durch den Geist geschenkten Einheit gehört: "Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch."
Die Bitte um Einheit entspricht dem Wunsch des Auferstandenen: "Friede sei mit euch!" Der Friede und das Bemühen um Einheit ist "Vorbedingung" dafür, dass Christus der Auferstandene erfahrbar wird. Dem liebenden Menschen wird sich Jesus offenbaren. -
"Der erhöhte Christus, der uns als Betender vorgestellt wird, ist zugleich Vorbild der Gemeinde, die sich in der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten mit den Aposteln im Gebet versammelt."
Auch das ist sozusagen "Vorbedingung" dafür, dass der Auferstandene erfahrbar wird, dass der Geist Gottes kommt, sich Pfingsten ereignet: Die Gemeinde hat sich zum Gebet versammelt.
Wenn es in der Osterzeit schon oft geheißen hat, wir sollen mitbauen am irdischen Zelt Gottes, lebendige Bausteine einer Kirche sein, die Gott in dieser Welt vergegenwärtigt, so meint das also nicht noch mehr an Aktion und Aktivität, ein noch mehr an Veranstaltungen, sondern Gemeinschaft des Gebetes.
Das bekannte Wort von Jesus: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen", gilt nicht nur den Familien, sondern ist und bleibt immer Richtschnur einer Pfarrgemeinde.
Gebet hat zu tun mit der Nähe eines sich offenbarenden Gottes; im Gebet wird aber auch spürbar, wie sehr wir untereinander und miteinander verbunden sind, vor allem dann, wenn wir füreinander beten.
Amen.
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