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6. Sonntag der Osterzeit
1. Lesung: Apg 8, 5-8.
14-17 |
Der heutige Sonntag bereitet uns schon vor auf das Fest Christi Himmelfahrt und auf die Sendung des Geistes, die wir zu Pfingsten feiern.
Vor seiner Heimkehr zum Vater verheißt Jesus die Gabe des Geistes, einen "Beistand", der für immer bei den Jüngern bleiben soll.
Mit den Jüngern sind hier alle Christen gemeint, weil ja alle berufen sind, "in der Gemeinschaft mit Christus" zu leben. Wir alle sollen erfahren, im Leben nicht allein zu sein.
Mit der Gabe des Geistes, der als "Beistand" eine Hilfe, eine Gotteskraft, für uns ist, ist Jesus selbst unter uns. Aus dem heutigen Evangelium geht hervor die innige Gemeinschaft von Vater, Sohn und Geist, in die auch wir eingebunden sind.
Die Verheißung Jesu: "Ich komme wieder zu euch", betrifft in diesem Fall nicht die endzeitliche Wiederkunft "am Ende der Tage", sondern vielmehr eine neue Seinsweise, in der Jesus, der Auferstandene, weiterhin in dieser Welt zugegen ist. Die Heilige Schrift spricht "von einer neuen, einer österlich bestimmten Lebensgemeinschaft Jesu mit seinen Jüngern, die sich deutlich abhebt und unterscheidet von der irdischen Gemeinschaft".
Mit der Sendung des Geistes ist er selbst da. Und mit dem Pfingsttag soll sich diese Zusage von Jesus erfüllen: "Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch." - Ist das nicht Erlösung, die bereits an uns geschehen ist?
"Gemeinschaft mit Christus" ist nicht nur Sache des eigenen Herzens. Jesus spricht vorwiegend in Mehrzahl: "bei euch", "in euch", "zu euch"; und es ist immer die Wirklichkeit einer Pfarrgemeinde, an der "Gemeinschaft in Christus" zu bauen.
Die Gegenwart des auferstandenen Christus soll sich in Kirche ereignen, soll einander zugesprochen werden in "Rede und Antwort". Durch Trost und Hilfe bekunden wir, was uns selbst innerlich erfüllt.
Ein sehr schönes Zeichen, wie Gottes Geist in Gemeinschaft zugegen wird, ist in besonderer Weise die Firmung. Das Wort "Sakrament" meint ja, dass sich das wirklich ereignet, was durch Gebet und Auflegung der Hände angezeigt wird.
Die Lesung aus der Apostelgeschichte macht uns bewusst, in welcher Tradition wir Kirche erleben. Gottes Geist wird zugegen und weitergegeben durch die Auflegung der Hände.
Was wir daraus gemacht haben, und was daraus wird, das liegt in unser aller Mitverantwortung. Junge Menschen sollen befähigt werden, bestärkt in ihrer eigenen Entschlossenheit, ein Leben "in der Gemeinschaft mit Christus" zu führen, und sie sollen erkennen, dass sich dies in der Gemeinschaft der Kirche ereignet.
Wir wollen in den heutigen Fürbitten nicht nur für uns selbst die Gabe des Geistes erbitten, beten wir auch für unsere Firmkandidaten, dass sie nach der Firmung nicht wieder "verwaisen". - An sie soll in besonderer Weise dieses Wort aus der zweiten Lesung gerichtet sein: "Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt"; so seid ihr "mündige" Christen.
Amen.
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