Fragen ?

-  Predigten und Fürbitten  -
Für Sonn- u. Feiertage, komplette Lesejahre A,B,C

www.kirchenweb.at/predigten/

3. Fastensonntag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Ex 17, 3-7
2. Lesung: Röm 5, 1-2. 5-8
Evangelium: Joh 4, 5-42

 

Bei der Festlegung eines Tauftermines ersuchen wir, sollte der erwünschte Tag in die Fastenzeit fallen, noch ein wenig zuzuwarten bis zum Osterfest, damit der österliche Charakter dieses Sakramentes noch mehr zum Ausdruck kommt. Ostern ist das eigentliche Fest der Taufe.

Taufe heißt Anteil am ewigen Leben. Wir haben Anteil an der Auferstehung Jesu.

In besonderer Weise wird das sichtbar gemacht mit dem Licht der Taufkerze, die an der Osterkerze entzündet wird. Die Osterkerze ist das Zeichen dafür, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, und wer getauft ist, der lebt in der Gewissheit, dass auch ihm ein ewiges Leben geschenkt ist.

Dass Ostern das eigentliche Fest von Taufe ist, wird auch ersichtlich an der Osternachtfeier selbst. Da halten wir alle eine brennende Kerze in der Hand, die eigentlich unsere Taufkerze sein sollte, und wir erneuern unser Taufversprechen. Gerade in der Osternacht erinnern wir uns an die Taufe, und bekennen wir unseren Glauben: "Ich widersage", und "Ich glaube".

Die heutigen Lesungen des 3. Fastensonntags bereiten uns schon sehr auf

Ostern vor, dass uns neu die Bedeutung der Taufe bewusst wird. - Jesus spricht von einem Wasser, durch das uns ewiges Leben geschenkt ist.

Die Lesung aus dem Alten Testament ist ein Vorausbild für den Fels, der Christus ist. Erst in der Wüste können wir die Bedeutung von Wasser ermessen. Wüste ist ja der Ort, wo nichts leben kann, weil kein Wasser da ist. Wasser bringt Leben, lässt ein Samenkorn keimen, verwandelt Ödland in fruchtbares Weideland.

Damit ist gesagt, dass Jesus unser Leben fruchtbar werden lässt, ja ohne ihn Leben gar nicht möglich ist. Er ist das Wasser in der Wüste unseres Lebens, im Ödland unseres Daseins. Er gibt Sinn.

Jesus ist der Fels, auf den wir unser Leben bauen können. Denken Sie an das Haus, das man nicht auf Sand, sondern auf den Felsen baut, und sehen wir vor uns den Altar, der nicht nur als Tisch, sondern viel mehr noch als Opferstein, ein Sinnbild ist für Christus: "Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden." - Beim Propheten Jesaia heißt die Verheißung Gottes: "Seht her, ich lege einen Grundstein in Zion, einen harten und kostbaren Eckstein, ein Fundament, das sicher und fest ist: Wer glaubt, der geht nicht unter." - Jesus ist Fundament und Halt für unser Leben, auf ihn können wir bauen.

Wenn wir das alttestamentliche Sinnbild der heutigen Lesung weiterdenken, erkennen wir im Stab des Mose die Lanze des Soldaten. Sie schlägt an den Felsen - durchbohrt das Herz von Jesus. Die alttestamentliche Verheißung: "Es wird Wasser herauskommen, und das Volk kann trinken", geht in Erfüllung: Blut und Wasser strömten aus seiner Seite.

Die Lesung aus dem Alten Testament endet mit einer Frage: "Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?" Die Auferstehung Jesu ist Antwort. War dem alttestamentlichen Gottesvolk schon der "Immanuel" verheißen, so erfüllt sich in Jesus diese Zusage, gibt der auferstandene Jesus uns sein Wort: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."

Dass Gott mit uns ist, hat er zum äußersten gezeigt am Kreuz: Wir haben einen Gott, der nicht nur fern im Himmel thront, sondern einen Gott, der sich erniedrigt "gehorsam bis zum Tod", der wirklich so sehr an unserer Seite steht, dass er selbst im Leid und Tod unser Schicksal teilt - und in dieser Schicksalsgemeinschaft auch wendet!

Das Wasser der Taufe ist ein Zeichen für inneres Geschehen:

Das Johannesevangelium nennt uns als Gaben des Herzens "Blut und Wasser". Immer schon werden diese Gaben gedeutet als "Urbilder der Taufe und der Eucharistie, der Sakramente neuen Lebens". Ein noch tieferes und umfassenderes Verständnis bekommen wir durch eine Rede von Jesus, die uns auch im Johannesevangelium, schon im 7. Kapitel, überliefert ist: "Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten".

Mit dem Blut und Wasser ist also Gottes Geist mit angesprochen. Das zeigt ganz deutlich eine Stelle aus dem 1. Johannesbrief:

"Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. Drei sind es, die Zeugnis ablegen: der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins."

Gottes Geist wirkt durch alle Sakramente, und der Geist Gottes ermöglicht, dass Jesus, der Auferstandene, da ist, unter uns ist, dass er uns zur Seite steht, und mehr noch, dass er in uns da ist, dass er uns erfüllt, unser innerstes Wesen und Sein durchdringt, dass er in uns wohnt als ständige Kraft und Lebensquelle.

Eine besondere Frucht des Geistes ist die Hoffnung. "Die Hoffnung ... lässt uns nicht zugrunde gehen". Hoffnung ist immer da, wenn wir an Christus glauben. Als Christen haben wir Hoffnung auch wider alle Hoffnung, "denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist."

So wollen uns die heutigen Lesungen hinführen auf das Osterfest, wir sind dankbar für die Taufe und die Gabe des Geistes, der in uns die Hoffnung nährt und so sehr stärkt, dass sie Gewissheit ist.

Ich würde gerne mit Ihnen zum Abschluss ein Gebet sprechen aus dem Gotteslob: "Dank für die Taufe". Es ist eine gute Zusammenfassung und Antwort auf die Botschaft des heutigen Sonntags. Im Gotteslob Nr. 50, der 2. Abschnitt, Seite 92:

"Dank für die Taufe

Ich danke dir, Vater im Himmel, dass ich aus Wasser und Geist neu geboren wurde in der Taufe. Ich darf mich dein Kind nennen, denn du hast mich aus Schuld und Tod gerufen und mir Anteil an deinem Leben geschenkt.

Ich danke dir, Jesus Christus, Sohn des Vaters, für deinen Tod und deine Auferstehung. Wie die Rebe mit dem Weinstock, so bin ich mit dir verbunden; ich bin Glied an deinem Leib, aufgenommen in das heilige Volk zum Lob der Herrlichkeit des Vaters.

Ich danke dir, Heiliger Geist, dass deine Liebe ausgegossen ist in unsere Herzen. Du lebst in mir und willst mich führen zu einem Leben, das Gott bezeugt und den Brüdern dient. So kann ich einst mit allen Heiligen das Erbe empfangen, das denen bereitet ist, die Gott lieben."

Amen.

 

Weiterführende Links:

 

Themen-Startseite:  www.kirchenweb.at/predigten/ 
Copyright © by  www.kirchenweb.at  
Alle Rechte vorbehalten.