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2. Fastensonntag

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

X1. Lesung: Gen 12, 1-4a
2. Lesung: 2 Tim 1, 8b-10
Evangelium: Mt 17, 1-9

 

Vorzubereiten: Bilder von Abraham in Postkartengröße

Anstelle der Predigt laden wir heute ein zu einer Bildmeditation. Sie können das Bild dann gerne auch mit nach Hause nehmen, die Kinder könnten es auch in ihr Religionsheft einkleben.

Sprecher 1: Abram hat die Stadt, die gewohnten Zeltplätze und damit die Geborgenheit seines Stammes hinter sich gelassen. Den Fuß im Schritt erhoben, wandert er auf das Unbekannte zu. Wohin der Weg führt - Abram weiß es nicht. Die Strecke, auf die er geschickt wurde, ist verborgene Zukunft, so wie Jahwe, der ihn auf diesen Weg drängt, ein sich offenbarender und doch zugleich verborgener Gott bleibt. Auf seinem Weg soll der Mensch die Wege Gottes erfahren.

Sprecher 2: Im Hintergrund die verlassene Stadt. Wie schwer der göttliche Auftrag empfunden werden musste, will der Künstler nicht so sehr durch den Wanderstab und das rüstige Ausschreiten andeuten; es ist die Gestalt des Abram selbst, an den äußersten Bildrand gedrängt, an den Rand auch persönlichster Entscheidung. Zwischen Abram und der Stadt (seinem Vaterhaus) eine große Leere. Niemand aus seiner Verwandtschaft, nicht Sara, seine Frau, nicht Lot, der Sohn seines Bruders, vermögen ihn in dieser Stunde zu stützen. Die Entscheidung trägt er allein.

Sprecher 1: In diesem Kapitel der Genesis geschieht - jenseits aller geschichtlicher Bedeutung - etwas Gleichnishaftes, Letztmenschliches. Hier ist die Urgestalt des Aufbrechenden gezeichnet, des Menschen, der ausziehen lernen muss aus bekanntem Terrain, um den Schritt auf Gottes Geheiß ins Ungewisse zu wagen. "Geh!", lautet der Befehl. Und er geht.

Sprecher 2: Abram fragt nicht, diskutiert nicht über Entfernungen, über die Dauer der Zeit, bittet nicht um Garantien und Sicherheiten. Er geht ganz einfach, Fuß vor Fuß. So findet er den Weg. "Geh in das Land, das ich dich schauen lassen werde." Im Befolgen von Gottes Geheiß erst entdeckt er, wohin die Richtung führt. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, greift er mit der Rechten nach dem Wanderstab, schreitet entschieden aus.

Sprecher 1: Nicht immer wird sein Gang so sein. Manchmal ist es elastisches Schreiten, dann wieder gleicht es eher einem mühevollen Weiterschleppen oder gar einem letzten, armseligen Humpeln von einem Lagerplatz zum andern. Es wird alle diese Situationen im Leben des Abram geben. Aber der Blick bleibt auf die Zukunft gerichtet. Abram hat Wort und Geheiß zum Aufbrechen gehört. Mehr als an seinen Wanderstrecken muss er sich an dieses Wort halten. Es stützt ihn, es trägt ihn vorwärts. Glauben bedeutet nicht, fertige Antworten zu haben, von glatten Lösungen zu wissen. Glauben ist nach der Bibel ein Sich-festmachen, heißt Stand-fassen in Jahwe. ER stützt. ER gibt die Richtung an.

Sprecher 2: "Zieh´ fort! Zieh´ in das Land, das ich dir zeigen werde!" Weil Jahwe ein Gott ist, der in die Zukunft weist, darum kann Abram vertrauen. Selbst wenn er am äußersten Rande lebte, seine Existenz würde darum nicht zu einer "Randexistenz", sein Leben kein Spiel des Zufalls sein. Darum erfährt auch sein Name, in dem nach altsemitischer Auffassung das Wesen zum Ausdruck kommt, eine kleine, aber bedeutsame Umwandlung: "Dein Name soll nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham (Vater der Menge), denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt".

Sprecher 1: Abraham hat als Glaubender Gott erfahren und in ihm sich festgemacht, weil er fähig geworden ist, alle Zelte hinter sich abzubrechen.

Abraham ist der Stammvater der Glaubenden. Auch wir sind von Gott berufen, sollen unterwegs sein in die Zukunft auf dem Weg, der Christus ist. Wir haben nicht nur Dunkelheit vor uns. Freilich, Zukunft bleibt immer ungewiss, aber in der Christusnachfolge ist er immer ein Licht.

Auch zu uns sagt Jesus: "Steht auf, habt keine Angst!" Jesus ist unser Licht, Gott hat ihn geoffenbart als seinen Sohn. Wir wollen diesen Glauben bekennen.

Amen.

 

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