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1. Adventsonntag I
1. Lesung: Jes 2, 1-5 |
Als Christen brauchen wir keine Angst zu haben vor der Zukunft, weil wir auf Gott vertrauen. Wir glauben der Zusage Jesu, dass der himmlische Vater sich um uns sorgt. - Er weiß, was wir zum Leben brauchen.
Auch eine "letzte Zukunft" braucht uns nicht zu erschüttern. Im Evangelium heißt es: Der Menschensohn wird kommen "mit großer Macht und Herrlichkeit"; "richtet euch auf, ... Erlösung ist nahe"!
Gottes "Macht" ist anders, als wir uns "Macht" vorstellen, hat nichts zu tun mit Zwang und Unterdrückung. Das hat Gott schon einmal gezeigt bei seinem ersten Kommen in der Macht - eines Kindes.
Gottes Allmacht in der Schöpfung geschah auch in Liebe zu den Menschen.
"Gott ist die Liebe", und dieses sein Wesen wird er sicher auch bei seiner endzeitlichen Wiederkunft unter Beweis stellen, er kann doch nichts anderes offenbaren, als sich selbst. -
Unser Leben soll ausgerichtet sein auf die Begegnung mit Gott, auf Gottverbundenheit.
Die Mahnung zur Wachsamkeit - "Wacht und betet" - nehmen wir sehr wörtlich, wenn wir in der Adventzeit gemeinsam beten, oder auch früh aufstehen, um die Rorate zu feiern. - "Nehmt euch in acht, dass ... die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren", ist das nicht eine wohltuende Empfehlung - nicht nur für den Advent, sondern überhaupt für unser ganzes Leben?
Ist unser Leben ausgerichtet auf Gottesbegegnung, auf das Zu-kommen Gottes, so soll jeder Mensch jetzt schon dieser Bestimmung gerecht werden. Gottesbegegnung soll sich schon jetzt in dieser Welt ereignen: Schon jetzt soll der Mensch Gott verbunden leben, und ein Leben führen "geheiligt vor Gott".
Gott kommt zu uns in diese Welt, nicht erst wir zu ihm "am Ende der Zeiten". Der Menschensohn wird kommen, "Jesus, unser Herr, mit all seinen Heiligen", und eben dieser Jesus hat uns versichert: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." - Wenn wir um den Adventkranz gemeinsam beten, dann denken wir an das Wort von Jesus: "Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen."
Der Advent ist eine besinnliche Zeit. Im Wort "Besinnlich" haben Sie "Sinn" enthalten. Ja, es geht um den Sinn unseres Lebens, wofür wir leben, wohin wir gehen. Es geht um eine Neuausrichtung unseres Lebens und um das Kommen Gottes in diese unsere Welt.
In diesem Sinn möchte ich ihnen noch ein kleines Märchen aus Schweden erzählen:
"An einem schönen Sommertag war um die Mittagszeit tiefe Stille im Wald eingetreten. Die Vögel steckten ihre Köpfe unter die Flügel, und alles ruhte.
Da steckte der Buchfink sein Köpfchen hervor und fragte: Was ist das Leben?
Alle waren betroffen über diese schwere Frage. Eine Rose entfaltete gerade ihre Knospe und schob behutsam ein Blatt ums andere heraus. Sie sprach: Das Leben ist eine Entwicklung. Weniger tief veranlagt war der Schmetterling. Lustig flog er von einer Blume zur anderen, naschte da und dort und sagte: Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein. Drunten am Boden schleppte eine Ameise sich mit einem Strohhalm ab, zehnmal länger als sie selbst, und sagte: Das Leben ist nichts als Mühe und Arbeit ...
Es hätte nun einen großen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der sagte: Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen ...
Hoch über ihnen zog ein Adler majestätisch seine Kreise, der frohlockte: Das Leben ist ein Streben nach oben. Dann kam die Nacht. Nach einer Weile ging ein Mann durch die leeren Straßen nach Hause. Er kam von einer Lustbarkeit und sagte vor sich hin: Das Leben ist ein ständiges Suchen nach Glück und eine Kette von Enttäuschungen.
Nach der langen Nacht kam endlich die Morgenröte und sagte: Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit."
Amen.
1. Adventsonntag II
Kurzfassung
1. Lesung: Jes 2, 1-5
2. Lesung: Röm 13, 11-14a
Evangelium: Mt 24, 29-44
Der Menschensohn wird kommen "mit großer Macht und Herrlichkeit"; "richtet euch auf, ... Erlösung ist nahe"!
Gottes "Macht" ist anders, als wir uns "Macht" vorstellen, hat nichts zu tun mit Zwang und Unterdrückung. Das hat Gott schon einmal gezeigt bei seinem ersten Kommen - in der Macht - eines Kindes.
"Gott ist die Liebe", und dieses sein Wesen wird er auch bei seiner Wiederkunft unter Beweis stellen, er kann doch nichts anderes offenbaren, als sich selbst. -
Unser Leben soll ausgerichtet sein auf die Begegnung mit Gott, auf Gottverbundenheit.
Die Mahnung zur Wachsamkeit - "Wacht und betet" - nehmen wir sehr wörtlich, wenn wir in der Adventzeit gemeinsam beten, oder auch früh aufstehen, um die Rorate zu feiern.
Ist unser Leben ausgerichtet auf Gottesbegegnung, auf das Zu-kommen Gottes, so soll jeder Mensch jetzt schon dieser Bestimmung gerecht
werden. Gottesbegegnung soll sich jetzt schon ereignen: Wir sollen ein
Leben führen "geheiligt vor Gott".
Gott kommt zu uns, nicht erst wir zu ihm "am Ende der Zeiten". Der Menschensohn wird kommen, "Jesus, unser Herr, mit all seinen Heiligen", und eben dieser Jesus hat uns versichert: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Wenn wir um den Adventkranz gemeinsam beten, dann denken wir an dieses Wort von Jesus: "Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." -
Der Advent ist eine besinnliche Zeit. Im Wort "Besinnlich" ist "Sinn" enthalten. Ja, es geht um den Sinn unseres Lebens, wofür wir leben, wohin wir gehen. Es geht um eine Neuausrichtung unseres Lebens.
In diesem Sinne wollen wir nun die Adventkränze segnen:
(Lasset uns beten.)
"Ewiger Gott, du lässt uns Menschen in unserem Suchen nach Leben und Freude nicht allein. Darum schauen wir am Beginn des Advents auf zu dir, von dem wir alles erhoffen.
Wir bitten dich: Segne + diesen Kranz (diese Kränze) und diese Kerzen. Sie sind ein Zeichen, dass du der Ewige bist, dem auch diese kommende Zeit gehört; ein Zeichen des Lebens, das wir von dir erwarten: ein Zeichen, dass du das Licht bist, das alle Finsternis erhellen kann. Hilf uns, dass wir mehr lieben und dich mit neuem Eifer suchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn."
Amen.
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