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Verklärung des Herrn

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Dan 7, 9-10. 13-14
2. Lesung: 2 Petr 1, 16-19
Evangelium: Mt 17, 1-9

 

Die Verklärung des Herrn geschieht im Hinblick auf das bevorstehende Leid. Jesus sagt seinen Jüngern voraus: "Der Menschensohn muss vieles erleiden ...; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen."

Dann beruft er seine Jünger zur Kreuzesnachfolge: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach."

Nach diesen Worten zeigt sich Jesus als der Verherrlichte, er gewährt einen kurzen Einblick in das, was Auferstehung bedeutet. - Ist uns das Evangelium von der Verklärung des Herrn auch bekannt vom 2. Sonntag des Fastenzeit, so können wir mit Recht sagen: Hier leuchtet auf das österliche Ziel des Leides.

In der Verklärung wird offenbar: Jesu Tod bedeutet Verherrlichung.

Und Jesus gibt seinen Jüngern eine unvergessliche Ermutigung: Auch wenn ihr schwer tragen werdet an der Dunkelheit des Kreuzes, ich werde euer Licht sein.

Warum sind da plötzlich auch Mose und Elija?

Sie vertreten das Alte Testament: Gesetz und Propheten. In ihrer Anwesenheit offenbart die Stimme Gottes: "Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören."

Jesus ist mehr als ein Gesetzeslehrer oder Prophet. - Jesus ist der Sohn Gottes.

Die Vertreter des Alten Testaments sind Zeugen dieser Offenbarung, sie dürfen in Jesus den schauen, dessen Kommen sie angekündigt und vorbereitet haben.

Jesus offenbart sich als der verheißene Messias. Er ist die Erfüllung der gesamten Heilsgeschichte. Hat doch Jesus selbst gesagt: "Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen."

Es zeigt sich "die Einheit des Alten und des Neuen Testamentes".

Erinnern Sie sich auch an die Worte des Auferstandenen, der auf dem Weg nach Emmaus zu seinen Jüngern sagt: "Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht."

So bleibt für uns das Alte Testament ein wichtiges Buch der Offenbarung, "unaufgebbarer Teil der Heiligen Schrift"; wir "Christen lesen ... das Alte Testament im Licht Christi, der gestorben und auferstanden ist."

Das Evangelium von der Verklärung des Herrn ist Frohe Botschaft für uns alle:

In der Präfation vom Fastensonntag wird im Lob Gottes feierlich verkündet: "In seiner Verklärung erkennen wir, was Gesetz und Propheten bezeugen, dass wir durch das Leiden mit Christus zur Auferstehung gelangen."

Wir wissen uns in die Nachfolge Jesu gerufen und erkennen durch unsere Taufe, dass auch wir mit der Stimme Gottes angesprochen sind: Du bist mein geliebtes Kind, mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter.

Unsere Taufkerze wurde an der Osterkerze entzündet. Wir leben in der Gewissheit, dass Gott uns ein ewiges Leben geschenkt hat. - Möge jede dunkle Stunde des Lebens erhellt sein durch Christus, das Licht.

Der heilige Thomas von Aquin erkennt in der Verklärung eine Offenbarung des dreifaltigen Gottes: "Die ganze Dreifaltigkeit erschien: Der Vater in der Stimme, der Sohn als Mensch, der Heilige Geist in der leuchtenden Wolke".

Eine schöne Zusammenfassung finden wir im Katechismus der Katholischen Kirche:

"Schon jetzt haben wir an der Auferstehung des Herrn Anteil durch den Heiligen Geist, der in den Sakramenten der Kirche, des Leibes Christi wirkt. Die Verklärung gibt uns eine Vorahnung der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit, ‘der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes’. Sie sagt uns aber auch, daß wir ‘durch viele Drangsale ... in das Reich Gottes gelangen’ müssen".

Ich möchte schließen mit den Versen eines Osterliedes:

"Verklärt ist alles Leid der Welt,
des Todes Dunkel ist erhellt.
Der Herr erstand in Gottes Macht,
hat neues Leben uns gebracht.
Wir sind getauft auf Christi Tod
und auferweckt mit ihm zu Gott.
Uns ist geschenkt sein Heilger Geist,
ein Leben, das kein Tod entreißt.
Wir schauen auf zu Jesus Christ,
zu ihm, der unsre Hoffnung ist.
Wir sind die Glieder, er das Haupt;
erlöst ist, wer an Christus glaubt."

Amen.

 

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