Fragen ?

-  Predigten und Fürbitten  -
Für Sonn- u. Feiertage, komplette Lesejahre A,B,C

www.kirchenweb.at/predigten/

Pfingsten (am Tag)  II

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Apg 2, 1-11
2. Lesung: 1 Kor 12, 3b-7. 12-13
Evangelium: Joh 20, 19-23

 

Pfingsten ist der eigentliche "Geburtstag" der Kirche. Denn Kirche ist die Gemeinschaft, in der Jesus Christus durch die Sendung des Geistes zugegen ist. Der Heilige Geist eint die Christen zu dem mystischen Leib, der Christus ist. Der Heilige Geist macht es möglich, dass Jesus Christus das Haupt ist, und wir sind die Glieder.

Es gibt verschiedene Sinnbilder für den Heiligen Geist, eines für ihn ist das Feuer. Oft beten wir zum Heiligen Geist: "Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe." - Das Feuer der Liebe und das Feuer der Begeisterung sollen brennen im Herzen eines jeden Christen, und zugleich das Einende sein, die Gabe die uns gemeinsam, uns verbindend, geschenkt ist.

Ich habe für das Pfingstfest eine sehr schöne Geschichte gefunden. Das erste Mal habe ich sie gehört am Elternabend für die Eltern der Erstkommunionkinder. Es ist das Anliegen der Geschichte, uns darzustellen als Gemeinschaft um das Feuer.

Sie kennen das Denken, dass viele sagen: Ich kann doch auch ohne Kirche an Gott glauben und ein Christ sein. - Die Geschichte versucht, hier positiv Verständnis für die Gemeinschaft des Glaubens zu wecken:

"Da waren ein paar Männer, die saßen eines Tages im Gespräch zusammen. Als nun der Abend kam und die Dunkelheit hereinbrach, trugen sie Holz herbei zu einem Holzstoß und entfachten ein Feuer. Da saßen sie miteinander, die Glut des Feuers wärmte sie, und der Schein der Flammen erhellte ihre Gesichter. Da war aber nun einer unter ihnen, der wollte nicht länger im Kreis bei den anderen sitzen, sondern für sich allein. So nahm er einen brennenden Holzspan vom gemeinsamen Feuer und setzte sich damit abseits, fern von den anderen. Der glimmende Span leuchtete auch ihm und strahlte Wärme aus. Bald aber ließ die Glut nach, und der alleinsitzende Mann spürte erneut die Dunkelheit und die Kälte der Nacht. Da besann er sich und nahm das schon erkaltete Stück Holz und trug es zurück in die Glut des großen Feuers, wo es sich erneut entzündete und Feuer fing und zu brennen begann. Und der Mann setzte sich wieder in den Kreis der andern. Er wärmte sich auf, und der Schein der Flammen erhellte sein Gesicht."

Es ist nun ein schöner Gedanke, die Kirche als Gemeinschaft um das Feuer des Geistes zu sehen. Vieles kann man aus der Geschichte herauslesen: Jeder hat die Freiheit, sich von der Kirche abzuwenden, er hat aber auch die Freiheit, wieder umzukehren, und er wird wieder aufgenommen.

Die Geschichte passt zur Gemeinde, die sich wohl fühlt um das Feuer; sie passt gut zu den Firmlingen, die bewusst dieses Feuer in sich aufnehmen, denen ein Stück von von diesem Feuer in die eigene Hand gegeben wird; und sie passt so gut zu all denen, die der Kirche den Rücken gekehrt haben, und doch wieder umkehren, heimkehren, und wieder aufgenommen werden von der Gemeinschaft, die sich wärmt und erhellt wird von dem Feuer.

Die erhellten Gesichter erinnern an den eigentlichen Sinn unseres Glaubens: Christus, das Licht, erleuchtet uns trotz aller Dunkelheit, und der eigentliche Sinn unseres Lebens besteht darin, einmal das Angesicht Gottes zu schauen.

In diesem Sinn sollen Sie nun das Sakrament der Firmung empfangen, eine innere Gabe empfangen, die Ihnen niemand mehr nehmen kann. Christus, das Licht, soll neu in Ihnen entfacht werden, besiegelt Ihr Entschluss, mit Gott verbunden zu sein.

Zuvor aber wollen wir alle - alle, die wir hier im Gotteshaus versammelt sind, - beten zu Gott um diese Gabe, denn er allein vermag es, das Feuer der Liebe, das Feuer des Geistes in uns zu entzünden.

Amen.

 

Weiterführende Links:

 

Themen-Startseite:  www.kirchenweb.at/predigten/ 
Copyright © by  www.kirchenweb.at  
Alle Rechte vorbehalten.