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Pfingsten (am Tag)  I

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Apg 2, 1-11
2. Lesung: 1 Kor 12, 3b-7. 12-13
Evangelium: Joh 20, 19-23

 

Bevor Jesus heimgekehrt ist zu Gott dem Vater, hat er verheißen, dennoch in dieser Welt zu bleiben. Er hat uns eine Gabe zugesagt, in der er selbst unter uns sein wird.

Er nennt diese Gabe den "Beistand" oder "Tröster"; sie ist die "Kraft des Höchsten", und er selbst, der Herr, ist dieser Geist.

Der Heilige Geist entspringt dem Wesen Gottes, ist eine Gabe aus dem Wesen des dreifaltigen Gottes.

Durch die Taufe hinein genommen in das Geheimnis des dreifaltigen Gottes, haben wir einen ersten Anteil am Leben des Geistes, und die Firmung hat in besonderer Weise dieses geistliche Leben besiegelt:

"Die Firmung vollendet die Taufgnade. Sie ist das Sakrament, das den Heiligen Geist verleiht, um uns in der Gotteskindschaft tiefer zu verwurzeln, uns fester in Christus einzugliedern, unsere Verbindung mit der Kirche zu stärken, uns mehr an ihrer Sendung zu beteiligen und uns zu helfen, in Wort und Tat für den christlichen Glauben Zeugnis zu geben.

Wie die Taufe prägt auch die Firmung der Seele des Christen ein geistliches Zeichen, ein unauslöschliches Siegel ein".

Durch die Gabe des Geistes soll Christus in uns wohnen, er soll sich in uns entfalten und Frucht bringen durch seine Gaben, die uns bekannt sind als "sieben Gaben des Heiligen Geistes ...: Weisheit,

Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht."

Niemand kann sich diese Gaben selber nehmen, der Mensch bleibt vor Gott immer ein Empfangender, ein Beschenkter. Wohl aber wird er sich bemühen, ein Leben zu führen, wie es diesen Gaben entspricht. Er wird auch Antwort geben durch das Bekenntnis, das er ablegt, durch die Dankbarkeit seiner Erfahrung, die sich auch im Gebet ausdrücken wird.

Ist es doch der Geist, der in uns betet. Er "nimmt sich ... unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein."

Der Heilige Geist ist uns gegeben, geschenkt von Gott dem Vater und dem Sohn, nicht nur als persönliche Gabe, als innere Kraft, mit der wir das Leben meistern, und in der wir bestehen, der Heilige Geist ist wesentlich Gabe der Kirche.

Durch den Geist hat Jesus die Kirche begründet, ist er in ihr lebendig und wirksam. Der Geist macht uns zu seinem "mystischen Leib", dessen Haupt er selber ist. Durch den Geist geschehen auch heute "Wunder und Zeichen", ereignet sich das Heil Gottes auch in der heutigen Zeit sichtbar und wirksam durch die Sakramente der Kirche.

In einem der Hochgebete beten wir besonders ausdrücklich um die Gabe des Geistes: "Wir bitten dich, nimm auch uns an in deinem Sohn und schenke uns in diesem Mahl den Geist, den er verheißen hat, den Geist der Einheit, der wegnimmt, was trennt, und der uns zusammenhält in der Gemeinschaft mit unserem Papst, unserem Bischof, mit allen Bischöfen und mit deinem ganzen Volk."

Werden wir uns am Pfingstfest neu bewusst der inneren Gabe, die uns von Gott her gegeben ist. Wir sind von Gott her begabt, dieses Leben zu meistern, da wir schon jetzt Anteil haben am göttlichen Leben und die "Kraft des Höchsten" in uns wohnt.

Beschenkt durch die Gabe des Geistes erweist sich die Wahrheit: "Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen."

So danken wir Gott für seine Gegenwart, die er uns im Heiligen Geist schenkt.

Wir danken Gott für die Sendung seines Geistes, den wir auch jetzt herab rufen über die Gaben von Brot und Wein, damit sie uns in einem wunderbaren Tausch wiedergeschenkt werden als Leib und Blut Christi. Sie sind uns ein sichtbares Zeichen für das Heil und die Gegenwart des Herrn, der uns jetzt - durch das Wirken des Geistes - das Brot reicht, seinen Leib, von dem er selbst gesagt hat:

"Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben."

Amen.

 

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