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Messe mit den
Kandidaten zur Pfarrgemeinderatswahl

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: 1 Sam 3, 1-10
2. Lesung: Apg 6, 1-7
Evangelium: Lk 1, 26-38

 

Hinführung:

Eine Pfarrgemeinderatswahl steht bevor. Viele haben ihre Bereitschaft bekundet, als Kandidaten zur Verfügung zu stehen. Gemeinsam stehen wir nun vor Gott und sagen: Hier bin ich, Herr. Hier bin ich, so wie ich bin, mit allen Sünden, Fehlern, Schwächen ...

Kyrie: Du rufst uns, Herr, trotz unsrer Schuld - GL 523

Predigt/Homilie:

Liebe Freunde!

Zur heutigen Vorabendmesse habe ich alle eingeladen, die bereit waren, bei der kommenden Pfarrgemeinderatswahl als Kandidaten zur Verfügung zu stehen. In besonderer Weise möchte ich in der Predigt Euch ansprechen und mit Euch Gottesdienst feiern.

Die bevorstehende Pfarrgemeinderatswahl soll nicht nur ein äußerer Rechtsvorgang sein, sondern vielmehr - wie ich dies bereits im Pfarrblatt "Begegnung" angedeutet habe - ein "geistlicher" Vorgang, ein "geistliches" Ereignis für jeden persönlich wie für die gesamte Pfarrgemeinde.

Jesus ladet alle Menschen ein zur Gemeinschaft der Kirche; "er will, dass alle Menschen gerettet werden", dass alle Menschen Heil finden. Das Gottesreich ist sein großes Anliegen.

Und so, wie er damals Apostel in Dienst genommen und hinaus gesandt hat in die Welt, so sind das heute nicht nur die Bischöfe und die Pfarrer, es gibt eine Sendung, die auch den Laien mit einbezieht, ja verpflichtet, von der Liebe Gottes zu künden.

Sie wissen um das allgemeine Priestertum und viel wird gesprochen vom "Apostolat der Laien". Es ist sicher ganz interessant, im Katechismus der Katholischen Kirche über die "apostolische" Kirche nachzulesen:

"Die ganze Kirche ist apostolisch in dem Sinn, dass sie durch die Nachfolger des hl. Petrus und der Apostel in Lebens- und Glaubensgemeinschaft mit ihrem Ursprung bleibt. Die ganze Kirche ist apostolisch auch in dem Sinn, dass sie in die ganze Welt ‘gesandt’ ist. Alle Glieder der Kirche haben, wenn auch auf verschiedene Weisen, an dieser Sendung teil." Und zitiert wird das Laiendekret aus dem II. Vatikanischen Konzil: "‘Die christliche Berufung ist ihrer Natur nach auch Berufung zum Apostolat.’ Als ‘Apostolat’ bezeichnet man ‘jede Tätigkeit des mystischen Leibes’, die darauf gerichtet ist, ‘die gesamte Welt ... auf Christus hinzuordnen’."

Was ist nun im besonderen der "geistliche" Vorgang, den ich zur Sprache bringen möchte? - Wir alle sind in die Christusnachfolge gerufen. Und die Bereitschaft zur Pfarrgemeinderatskandidatur beinhaltet eine Entscheidung: Alle Kandidaten haben ihre Bereitschaft bekundet: "Ich bin bereit."

Es gibt viele Beispiele schon im Alten Testament, die Bereitschaft zur Nachfolge bekunden: Abraham, der bereit ist, dem Ruf Gottes zu folgen; Samuel, der im Schlaf dreimal die Stimme hört und dann zur Antwort gibt: "Rede, Herr! Dein Diener hört", verschiedenste Prophetenberufungen usw.

Auch im Neuen Testament sind viele Berufungsgeschichten. Da haben wir das große JA Mariens zum Anspruch Gottes, die Mutter Jesu zu werden. Und immer wieder fasziniert, wie die Jünger sofort und bereitwillig Jesus gefolgt sind: "Sofort" ließen sie alles liegen und stehen und folgten Jesus.

Für viele war es eine Ehre, vorgeschlagen worden zu sein. Auch wenn viele ihre Kandidatur abgelehnt haben, nicht sofort alles liegen und stehen gelassen haben, um nur noch Pfarrgemeinderat zu sein, so werden sie dafür doch berechtigt Grund gehabt haben, und dies soll ihnen nicht zur Schande sein oder irgendwie in negativer Weise angekreidet werden.

Das ist also ein "Aspekt" zum geistlichen Vorgang einer Pfarrgemeinderatswahl: Menschen bekunden ihre Bereitschaft für den Dienst in der Kirche. Sie wollen mitdenken, Rat geben, mitentscheiden und mitverantworten.

Ein zweiter "Aspekt" nun auch zum Wahlvorgang. Ich möchte aufzeigen, dass sich in einem Wahlvorgang für uns alle "Kirche" ereignet. Eine Pfarrgemeinderatswahl sollte für uns wie ein kleines Pfingstereignis sein! Wir vertrauen, dass durch menschliches Denken und Entscheiden Gottes Wille geschieht. - Ich glaube, das ist eine ganz wesentliche Erkenntnis, die unsere Sicht von Kirche weitet.

Aus der Heiligen Schrift ist uns der Vorgang des Auslosens bekannt, und aus der Apostelgeschichte erfahren wir, dass Männer ausgewählt wurden zum "Dienst an den Tischen".

Wahl ist also ein schon urkirchlicher Vorgang. Und jeder Papst wird heute noch durch eine Wahl zum "Nachfolger des hl. Petrus" und "zum Hirten der ganzen Herde" bestellt.

Immer lauter wird der Ruf nach mehr Mitsprache auch bei der Auswahl von Bischöfen, aber wir wollen doch beim Thema bleiben: Wahl der Pfarrgemeinderäte.

Nicht außer acht zu lassen und sicher noch anerkennend zu nennen sind diese, die ihre Bereitschaft bekunden, und dann doch nicht gewählt werden. Hier ist nicht Enttäuschung angebracht, vielmehr die Größe zu bewundern, trotzdem in Treue weiter zu dienen ...

Ich danke Euch allen, die Ihr zunächst einmal Eure Bereitschaft bekundet habt: "Ich bin bereit." Dieses Wort zu würdigen, es auszudeuten als ein "geistliches" Ereignis, das war mein Anliegen, ohne aber die zu verletzen, die darum gebeten haben, nicht kandidieren zu müssen.

Ob wir dann gewählt werden oder nicht, wir sollen froh beheimatet sein in der Pfarrgemeinde St. Georg und ein bisschen mithelfen, erfahrbar zu machen, dass wir eine Gemeinschaft sind um Jesus Christus.

Das soll auch jetzt die Eucharistie zum Ausdruck bringen.

Amen.

Danksagung:

Der Fisch ist ein frühchristliches Zeichen für Christus. Christus ist die Mitte. - Was sehen wir noch aus diesem Bild? - Ein Rad, eine Blume, eine Sonne? - Ganz einfach, schnell skizziert soll etwas Schönes sichtbar werden: - an uns! - Und wir sind noch mehr als Gemeinschaft um Jesus, wir sind in ihm verbunden! - Gott, wir danken, dass für uns die Kirche glückliche Heimat bedeutet!

 

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