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Hochfest der Auferstehung
des Herrn
Ostersonntag III
X1. Lesung: Apg 10, 34a.
37-43 |
"Leben" heißt im biblischen Sinn: mit Gott verbunden sein. Ist er doch das Leben schlechthin, das Leben in Fülle, ewig, unvergänglich ...
Der Tod ist das Gegenteil von Leben. Ganz logisch ist die biblische Sicht: Tod ist, wer von Gott getrennt ist. - Sich von Gott trennen, das heißt eigentlich sterben.
Es gibt also viele Menschen, die leben - und trotzdem tot sind.
Umgekehrt ist es eine österliche Frohbotschaft, dass Tote leben!
Bei jeder Begräbnisfeier wird uns dieses Wort von Jesus in Erinnerung gerufen: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben."
Denken wir aber nicht nur an den Friedhof und die Gräber! - Die Auferstehung der Toten soll auch "mit dem Leben" zu tun haben, nicht erst am Ende des Lebens angesiedelt sein!
Gehen wir noch einmal von diesem Gedanken aus, dass viele Menschen tot sind, obwohl sie leben, weil sie von Gott getrennt sind. - Wie viele Menschen mag es geben, die keinen Sinn im Leben erkennen, die glauben, im Leben gescheitert zu sein, für die das Leben weniger Freude, als vielmehr Last und sehr viel Lieblosigkeit bedeutet.
Egal, was nun die äußeren Umstände betrifft, so soll es immer unter den Menschen solche geben, die "leuchten", die "strahlen", die "das Leben" in sich haben, weil sie Christen sind.
Das Osterfest mit der Frohbotschaft von Auferstehung lässt uns nicht nur an die schon Verstorbenen denken: Wir sollen auferstehen! - Was in uns tot geworden ist, das soll zu einem neuen Leben erstehen!
Wir sollen als neue Menschen im Licht des auferstandenen Christus leben; - ja, jetzt schon auferstanden sein! So sagt es auch der Apostel Paulus: "Ihr seid mit Christus auferweckt."
- Wer in diesem Bewusstsein die Paulusbriefe liest, für den erschließt sich eine neue Wirklichkeit, in der wir wirklich ganz auf Gott hin leben. -
Das Osterfest ist ganz wesentlich mit der Taufe und der Tauferneuerung verbunden. Das ist in der Öffentlichkeit viel zu wenig bewusst!
Und gerade bei der Taufe müssen wir ansetzen, um das zu verstehen, dass wir jetzt schon Anteil haben an der Auferstehung. - Unter den vielen Toten, unter denen, die keinen Glauben haben und nicht "Kinder des Lichtes" sind, sind wir als Getaufte: Licht.
Christus, das Licht, in sich zu haben, ist aber nicht nur für das eigene Leben ein "Vorteil": "Sein Licht soll man nicht unter den Scheffel stellen," es soll leuchten auch für andere. - Der Christ soll "ausstrahlen", damit auch andere sehen ... -
Ostern möchte das Licht der Auferstehung in uns neu entfachen! - Hat dieses Fest sonst nicht an Sinn verloren, wenn wir "das Leben" nicht mehr in uns haben? - Wie viele Menschen haben sich doch von der Kirche getrennt, ohne zu wissen, was sie für sich selbst damit zerstört haben. -
Wer sich von der Kirche getrennt hat, der wird sicher nicht sagen - und der kann es auch nicht -, dass er begeistert ist von einem Leben in Christus. - In der Bildrede vom Weinstock sagt Jesus: "Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt."
Wir feiern in dieser Osternacht bewusst auch Eucharistie. Vor seiner Himmelfahrt hat Jesus so schön gesagt: "Seid gewiss: Ich bin bei euch". Als der auferstandene Christus - als der hier und jetzt Gegenwärtige - reicht er uns "das Brot des Lebens".
"Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch." - Oftmals denke ich an dieses Wort von Jesus! - Ich habe es so gern, weil ich immer - logisch umformuliert - positiv denke: "Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, dann habt ihr das Leben in euch."
Amen.
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