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Nationalfeiertag  I  (Österreich)

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

Lesung: 1 Kor 1, 10-13
Evangelium: Joh 20, 19-31

 

Wir feiern heuer 50 Jahre Republik und 40 Jahre Staatsvertrag und wollen bei diesem Gottesdienst das Schicksal und die Zukunft unseres Vaterlandes ganz besonders der göttlichen Vorsehung anempfehlen.

Der prozentuelle Anteil der Bevölkerung derer, die sich noch an den Krieg erinnern, wird immer geringer. Eine neue Generation ist herangewachsen, die den Krieg in unserer Heimat niemals erlebt hat, das Grauen des Krieges, Angst und Hunger, sind uns fremd geworden.

Das Gelöbnis unserer Väter "Nie wieder Krieg!" ist in Gefahr, in Vergessenheit zu geraten, die historischen Worte "Österreich ist frei!" berühren heute nicht mehr so wie damals.

Österreich gilt als Insel der Seligen, aber es gibt doch Anzeichen, "Zeichen der Zeit", die uns mahnen, dankbar zu sein, und die uns Grund und Anlass geben, für unsere Heimat auch zu beten.

Ist in den vergangenen Jahren bei aller Befreiung des Ostens der Krieg wieder bis vor unsere Haustüre zurückgekehrt, mussten unsere Grenzen gesichert werden, so ist auch bei uns im Land manches in Bewegung geraten.

Aus dem Untergrund kommen Anzeichen von Gewalt, politische Strömungen erwachen, die sich nicht in den Dienst unserer Heimat stellen, es entsteht ein Fremdenhass, der unsere innere Sicherheit gefährdet und mit der christlichen Prägung unserer Heimat nicht vereinbar ist.

Es war ein bedeutender Schritt für Österreich, sich der Europäischen Gemeinschaft anzuschließen, und wir wissen bis heute nicht, ob Vor- oder Nachteile überwiegen werden. Es ist eine Diskussion entstanden über die Neutralität unseres Landes, ob sie für unsere Heimat - angesichts der politischen Veränderungen - überhaupt noch Schutz bedeutet.

Das vergangene Jahr hat nicht nur die Grundfesten der Kirche erschüttert, auch die Regierung ist in eine Krise geraten, die uns sehr zu denken gibt.

Nach den Jahren des Wiederaufbaues und des Wohlstandes bedarf es einer Neuorientierung. Die Österreicher sollen in einer Wahl neu den politischen Kurs bestimmen, sind in der Entscheidung aber nicht frei, denn eines ist allen klar: Es muss gespart werden.

Die Sparsamkeit wird sich neu als christliche Tugend erweisen. Ist der Glaube in unserem Land sehr stark zurückgegangen, so wird der Blick auf das Kreuz doch wieder neue Bedeutung bekommen. Das Kreuz ist ein Zeichen dafür, wie wir füreinander das ein müssen. Es ist Zeichen für Verzicht und Opferbereitschaft, Zeichen für Liebe, für Versöhnung und Frieden.

Vor allem ist das Kreuz auch Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens.

Ich meine, dass der christliche Glaube auch in der heutigen Zeit für unsere Heimat sehr wichtig ist. Was die Zukunft unseres Landes betrifft, vertrauen wir weiter auf Gottes gütige Vorsehung, es wird aber auch viel an unserer Gesinnung liegen, mit dem christlichen Glauben die hohen Werte des Friedens und der Freiheit zu sichern.

Amen.

 

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