|
Krankensonntag II
1. Lesung: Jes 53, 2b-5 |
Krankheit und Alter, Schmerz und überhaupt jede Art von Sorge empfinden wir als Kreuz, das wir zu tragen haben. Wenn wir heute von Gott her ein Sakrament empfangen, dann setzt Gott ein Zeichen, dass "Kreuz" auch "Erlösung" bedeutet.
In der Gemeinschaft der Kirche erfahren wir: Wir sind mit unserem Leid nicht allein. Da sehen wir die anderen, die auch ihre Hoffnung setzen auf den Herrn, und im gemeinsamen Gebet erleben wir: Der Herr ist mitten unter uns.
Jesus, der Herr, hat mit seinem Leid und Kreuz das Schicksal mit uns geteilt. Und wer in Gemeinschaft mit Christus sein Kreuz trägt, erfährt, dass er es eigentlich ist, der da das Kreuz - nämlich auch das meine - trägt.
- In Jesus Christus hat sich erfüllt, "was durch den Propheten Jesaia gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen." -
Heute sind wir der Einladung Jesu gefolgt: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen."
In alten Übersetzungen heißt es: "Ich will euch erquicken." Freude soll uns durch Jesus geschenkt sein. Er will uns Mut machen, will uns wieder Hoffnung geben und vor allem: neue Kraft!
Jesus hat viele Kranke geheilt, und die Menschen empfanden, wie sehr von ihm tatsächlich eine Kraft ausging.
Wir haben davon im Evangelium gehört, und sie kennen auch die Begebenheit, bei der eine Kranke Jesus am Gewand berührte, in der großen Hoffnung, so geheilt zu werden. Bei Markus lesen wir: "Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte".
Heute ist Jesus bei uns zugegen durch die Spendung eines Sakramentes, er ist da durch das Wirken des Heiligen Geistes. Das Sakrament der Krankensalbung bedeutet nicht: Jetzt musst du sterben! Vielmehr bedeutet es Vertrauen, in Gott geborgen zu sein.
Im Jakobusbrief wird uns vom Sakrament der Krankensalbung berichtet:
"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben."
Und bei der Salbung spricht der Priester:
"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes ... . Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."
Hier ist nicht die Rede von Tod und Sterben, es geht um Heilung, Hilfe, Kraft.
Das stille Beiwohnen und Ausharren der Gemeinde ist eine geistige Stütze, ein Gebet für alle, die nun durch das Sakrament der Krankensalbung Schutz und Hilfe erbitten.
Amen.
Weiterführende Links:
Themen-Startseite:
www.kirchenweb.at/predigten/
Copyright © by
www.kirchenweb.at
Alle Rechte vorbehalten.