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Fest der Heiligen Familie  II

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Sir 3, 2-6. 12-14
2. Lesung: Kol 3, 12-21
Evangelium: Mt 2, 13-15. 19-23

 

Jeder Mensch hat einen Vater und eine Mutter, sonst wäre sein Leben nicht zustande gekommen. Im Idealfall lebt er auch mit den Eltern gemeinsam, ist das Leben eines Kindes eingebettet in eine Familie.

Stehen wir vor der Krippe, so sehen wir, dass auch dem Jesuskind dieses Glück geschenkt war, Vater und Mutter zu haben; wir schauen in der Krippe nicht nur das Kind allein, wir sehen: die Heilige Familie.

Was wäre aus dem Kind geworden, wäre es nur mit dem Ochs und dem Esel beisammen? - Was zählt das Leben eines Kindes, wenn es weggelegt wird, ausgesetzt oder gar getötet?

Wie viel verdanken wir unseren Eltern, dass sie JA gesagt haben zu unserem Leben!

Unser aller Leben ist einer Liebe entsprungen: Durch die Liebe der Eltern hat die Liebe des Höchsten uns das Leben geschenkt, eine Seele geformt, ein Menschenleben in die Welt gestellt, bestimmt für Zeit und Ewigkeit.

Die Familie kann durch den Staat nicht ersetzt werden, ja, sie muss sogar vor ihm geschützt werden. - Politisch gesehen gibt es dafür einen eigenen Familienminister, der bei allen Gesetzgebungen die Interessen der Familie einzubringen hätte.

Ist es wirklich notwendig, dass jede Frau und Mutter berufstätig ist? Sollen die Kinder wirklich alle in eine Ganztagsschule gehen? Hat man den schulfreien Samstag wirklich durchgesetzt, um das Familienleben zu fördern? Die Kinder sind jetzt zu Hause, die Eltern aber sollen ins Geschäft, wenn sie im Handel angestellt sind.

So viele Unstimmigkeiten sind da zu erkennen; Tendenzen, die man kritisch hinterfragen müsste, und die sehr wohl mit unseren Wertigkeiten zusammenhängen: Was bedeutet uns Familie? Was ist für Eheleute und für die Kinder wichtig? - Dass jeder Trend mitgemacht wird?

Es gibt verschiedene biblische Mahnungen, die nicht nur an einzelne Christen gerichtet sind, die auch der Familie gelten: "Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch ... im Überfluss lebt"; "gleicht euch nicht dieser Welt an".

Die Familie kann nur eine heilige Familie sein, wenn man füreinander Zeit hat und füreinander da ist. Eine Familie hat nicht nur wirtschaftliche Interessen, sie ist nicht nur eine Lebensgemeinschaft, die dem Staat dient und die Wirtschaft ankurbelt, sie ist eine Liebesgemeinschaft, die das Herz der Kinder formt.

Jeder Theologe, jeder Psychologe und jeder ernstzunehmende Mensch, der mit Menschen zu tun hat, wird das vertreten und bestätigen, wie wichtig es ist, dass man in seiner Kindheit Liebe erfahren hat. - In der Familie wird so auch Grund gelegt die Erfahrung dessen, was es heißt, von Gott geliebt zu werden.

Dass sich in den Schulen so viele Kinder vom Religionsunterricht abmelden, hängt sicher auch mit der religiösen Verarmung der Familien zusammen.

Auch heute gilt es, in der Familie um die Religion besorgt zu sein, ist es Aufgabe, Gegenwart Gottes zu sehen, um in ihr zu leben.

Das Wort Jesu: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen", das soll vor allem auch für Familien gelten.

Und so wie jeder Mensch ein Abbild Gottes ist, so gilt das in besonderer Weise für Mann und Frau und für die Familie: Gott ist nicht für sich allein, er ist dreifaltig: Liebesgemeinschaft.

Die Familie ist Schule der Hoffnung und des Glaubens. Eltern lehren die Kinder, dass wir unser Leben hinordnen auf eine vollendete Liebe in der Gemeinschaft des himmlischen Vaters.

Amen.

 

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