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Hauskirche - Jungehepaare

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Bar 5, 1-9
2. Lesung: Phil 1, 4-6. 8-11
Evangelium: Lk 3, 1-6

 

(Messe mit den Ehepaaren, die im vergangenen Jahr geheiratet haben)

Was hat der Advent mit unserem Leben zu tun, warum ist diese Zeit besonders wertvoll für unsere Ehe - für unsere Familie?

Für uns Christen hat das Leben einen besonderen Sinn: Wir erkennen, dass Gott uns mit einer ganz bestimmten Absicht in die Welt gestellt hat, und wir erfahren unser Leben als Geschenk von Liebe. Das letzte Ziel soll es sein, Gott unverborgen zu schauen, grenzenlos hinein genommen zu werden in die Liebe des dreifaltigen Gottes.

Was wir jetzt nur im Zeichen und - durch die Sünde bedingt - oft nur sehr unvollkommen erfahren, das soll in der Ewigkeit für immer vollendet sein.

Besinnen wir uns auf den umfassenden Sinn des Lebens, so müssen wir auch dankbar sein, dass wir einen Menschen gefunden haben, einen Partner, der mit uns den Weg geht - hin zu der höheren Bestimmung. Die Liebe des anderen ist immer ein Anteil - ein Beschenkt werden - von dem, was Gott in Fülle ist: Liebe.

Natürlich lässt sich Gott auch von Menschen erfahren, die nicht verheiratet sind. Auch solche haben ihre Berufung, auch solche werden Erfüllung finden, wenn sie versuchen, ihrer je eigenen Berufung gerecht zu werden.

Heute aber möchte ich das Zu-uns-kommen Gottes, den Advent, besonders auf die jungen Eheleute beziehen, aufzeigen, wie der Advent zu tun hat mit der Würde der Ehe und Familie.

Ganz bewusst hat man in der Adventzeit einen "Tag der Hauskirche" geschaffen. Der Advent soll zu einer Zeit werden, in der wir gemeinsam beten und singen - nicht nur in der Kirche, auch daheim, versammelt um den Adventkranz und das Licht der brennenden Kerze.

In vielen Häusern und Wohnungen ist es der Brauch, dass Verwandte und Freunde einander besuchen, Bekannte eingeladen werden - zu einem adventlichen Beisammensein. Ist es eine kleine Kaffeejause oder ein kleiner Imbiss zum Abend, so sollte doch eine kleine Feierstunde immer verbunden sein mit einigen Adventliedern und Gebeten. Übrigens gibt es dafür ausreichend Behelfe, die sie natürlich auch durch die Pfarre bekommen können.

Eheleute, die gemeinsam beten, eine Familie als "Hauskirche", ist nicht ein und dasselbe wie ein Freundeskreis. - Natürlich gilt für alle, die gemeinsam beten und singen, dass sie "im Namen des Herrn versammelt sind", und dass der Herr "mitten unter ihnen" ist.

Aber durch das Sakrament der Ehe ist alles im Leben der Gemeinschaft von Mann und Frau - und im Leben der Familie - noch mehr geheiligt, als ohne Sakrament. Sonst hätte das Sakrament ja keinen Sinn, es wäre sinnlos, kirchlich verheiratet zu sein. Die Ehe ist in besonderer Weise eine geheiligte Gemeinschaft, wie das anderen - die nicht verheiratet sind -nicht zukommt.

Gott, der in seiner Dreifaltigkeit unendliche Liebe ist, ist durch das Sakrament der Ehe so zu Hause gegenwärtig, wie Christus im Sakrament des Altares, im heiligen Brot.

Gerade in der Adventzeit sollte den christlichen Eheleuten Gottes Gegenwart im Leben neu bewusst werden.

Natürlich muss man auch das Seine dazutun. "Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! Seid einander in ... Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung!" So schreibt das Paulus im Brief an die Römer.

- Es liegt in eurer Hand, ob Ehe zu einer Hölle wird, oder zu dem, was sie sein soll: Ein Stück vom Himmelreich.

Eine Berufung - füreinander und auf ein höheres Ziel hin - geschieht niemals ohne die Zustimmung des Menschen. - Wie sehr göttliche Erwählung und menschliche Zustimmung ineinander greifen, das sehen wir an der Mutter von Jesus: Maria.

Auch ihr sollt - von Gott berufen - den richtigen und Sinn erfüllten Weg durch das Leben finden, und ihr habt euch entschlossen, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Es ist sicher eine große Gnade, wenn Eheleute im Laufe der gemeinsamen Jahre immer mehr erkennen, dass Gott sie wirklich füreinander bestimmt hat. Alle, die füreinander bestimmt worden sind, können dieses Wort von Jesus gut auf sich beziehen und für das gemeinsame Leben ausdeuten: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr ... Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt."

Allen jungen Eheleuten wünschen wir von Herzen, dass ihr im Laufe des Lebens immer mehr erkennt, was Liebe eigentlich bedeutet. Wenn ihr in 25 Jahren die Silberne und in 50 Jahren die Goldene Hochzeit feiern werdet, dann seid ihr sicher schon tiefer in die Wahrheit der Liebe vorgedrungen. Das wünschen wir von ganzem Herzen!

Ein Ehepaar, das ich vor über 10 Jahren verheiratet habe, hat mir erst vor kurzem geschrieben: "Wir reden über alles und beenden niemals einen Tag unversöhnt, jeden Tag haben wir uns mehr lieb."

Das ist doch schön, und ich hoffe, dass dies auch vielen anderen gelingen wird ...

Amen.


Fürbitten

1. Herr Jesus Christus. Komm uns entgegen mit deinem Erbarmen, vergib alle Schuld und bestärke die Menschen in der Entscheidung, das Gute zu tun.

2. Lass uns täglich, dankbar für die Taufe, bewusst in der Gemeinschaft Gottes leben.

3. Hilf den Jugendlichen, die Berufung ihres Lebens zu erkennen und sie bereitwillig voll des Eifers anzustreben.

4. Lass die eheliche Liebe weiter in uns reifen und bestärke uns in der Gewissheit, wirklich füreinander bestimmt worden zu sein.

5. Sei denen nahe, die viele Sorgen haben, und die sich schwer tun im Leben, lass sie weiter vertrauen und Hoffnung haben.

6. Stehe den Politikern und allen Regierenden bei, dass sie wirklich zum Heil der Völker Entscheidungen treffen.

7. Für unsere Verstorbenen sei der Weg zum ewigen Leben und die offene Pforte zum Reich des himmlischen Vaters.

 

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