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Hochfest des Leibes und Blutes Christi I
1. Lesung: Dtn 8, 2-3.
14b-16a |
Der Name "Fronleichnam" bedeutet "Leib des Herrn", und der Tag heißt richtig: "Hochfest des Leibes und Blutes Christi".
Eigentlich ist jede Messfeier, jede Eucharistie, ein "kleines Fronleichnamsfest". Bei jeder Messfeier ereignet sich, was damals im Abendmahlsaal geschehen ist. Wir haben uns auch bei der Erstkommunionfeier in besonderer Weise daran erinnert: Jesus reicht seinen Jüngern das Brot und sagt: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird"; und den Wein: "Das ist ... mein Blut, das für euch ... vergossen wird zur Vergebung der Sünden."
So ist auch der eigentliche und zentrale Gehalt des heutigen Festes das Abendmahl unseres Herrn Jesus Christus. Und doch hat es einen anderen Charakter, zeigt es andere Bedeutung, eine Weiterführung des Abendmahles.
Anders als in der Abgeschiedenheit des Abendmahlsaales gehen wir heute hinaus in die Öffentlichkeit und zeigen den Leib des Herrn als kostbares Gut. Freilich sollen wir im Verborgenen beten, aber wir sind auch hinaus gesandt in die Welt, um Zeugnis zu geben, zu verkünden, was Jesus gesagt hat: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Die Abendmahlfeier am Gründonnerstag beziehen wir all zu sehr auf den darauf folgenden Karfreitag. Brot und Wein bezeichnen Jesu Hingabe am Kreuz, nehmen vorweg, was dann am Kreuz geschieht. Heute feiern wir Eucharistie im österlichen Licht! Erfüllt vom Heiligen Geist des Pfingstfestes erkennen wir erst jetzt die wahre Bedeutung dieses Brotes, dass es für den Menschen Erlösung bedeutet, Offenbarung des dreifaltigen Gottes!
Jesus reicht uns kein gewöhnliches Brot, er selbst ist dieses Brot, das "Brot vom Himmel", "Seelenspeise", wobei die Seele das ist, was uns mit Gott verbindet. So soll uns dieses Brot in der Gottverbundenheit nähren und stärken.
Wie uns die Taufe eingegliedert hat in das Wesen des dreifaltigen Gottes und in die Gemeinschaft der Kirche, so gehört auch die Eucharistie als zentrales Sakrament zu den Sakramenten der Eingliederung.
Das Sakrament des Altares macht nicht nur eins mit Christus, "Kommunion" bedeutet auch Gemeinschaft der Christen untereinander. Brot ist das Zeichen für Einheit und füreinander Dasein. Es wird aus vielen Körnern bereitet, hingegeben, um Nahrung zu sein, verteilt, um Tischgemeinschaft zu begründen.
So bezeichnet dieses Brot das Wesen der Kirche: "Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot."
Die Prozession soll heute zeigen, dass wir als Kirche gemeinsam unterwegs sind. Gemeinsam gehen wir den Weg der Christusnachfolge. Als Gottesvolk verkünden wir eine Frohe Botschaft, das Wort von Jesus: "Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben."
Amen.
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