|
Friedhofsgang I
Evangelium: Joh 20, 1-9 |
in der Kirche:
Ich möchte alle herzlich begrüßen, die sich zum Friedhofsgang hier eingefunden haben: besonders die Traditionsvereine und die geistlichen Mitbrüder, die aus anderen Pfarren zu uns gekommen sind.
Wir machen uns als Kirche gemeinsam auf den Weg, als das pilgernde Gottesvolk. Wir wollen uns bewusst als eine große Gemeinschaft erleben, die Himmel und Erde umfasst. - In Christus wollen wir verbunden sein, das soll die Eucharistie - das Heilige Brot am Altar - uns am Anfang dieses Weges in Erinnerung rufen.
In ihrem Leben haben die Heiligen auf Christus geschaut. Er soll auch für uns der Lebensweg sein, an dessen Ziel die Verstorbenen schon angelangt sind.
Jesus begleitet uns auf unserem Weg. Sichtbar ist er zugegen im Sakrament des Altares, unsichtbar geht er mit uns, sichtbar ist er dann endgültig für alle am Ziel, wenn wir ihn schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht.
Christus vor Augen rufen wir die Heiligen an. Sie sind uns Wegbegleiter und Fürsprecher, dass auch wir das Ziel des Lebens erreichen - die volle Gemeinschaft mit Gott.
(Aussetzung)
Andacht:
Lied: GL 833/1+2
Allerheiligenlitanei GL 762 (der Klerus betet vor)
Segenlied: GL 541 "Tantum ergo"
am Friedhof:
Wir stehen vor dem Kreuz, um auf das Wort Gottes zu hören, wir beten für unsere Verstorbenen und stimmen ein Osterlied an in der Gewissheit unseres Glaubens.
Dass wir die Gräber unserer Verstorbenen besuchen, ist ein Zeichen von Liebe und Treue, dass wir unsere Verstorbenen nicht vergessen haben, und wir uns über den Tod hinaus mit ihnen verbunden wissen.
Zu dem hat uns die Botschaft von Jesus ermutigt, zu glauben, darauf zu vertrauen, dass Gott uns im Tod ein neues Leben schenkt. Unser Gebet um das Heil für unsere Toten ist also nicht vergebens, noch dazu, weil wir das Gute und Beste erbitten, das Gott ja auch allen Menschen bereiten und schenken möchte.
Hat Gott in Liebe diese Welt erschaffen und ein jedes Menschenleben mit einer bestimmten Aufgabe in die Weltgeschichte gestellt, so ist auch jedes Menschenleben daraufhin ausgerichtet, in diese endgültige Liebe Gottes heimzukehren, um dort eins zu werden mit dem eigentlichen Sinn allen Seins, um dort Erfüllung zu finden in der ewigen und vollendeten Liebe.
Die Hoffnung auf das Jenseits, auf das Leben nach dem Tod, dass unsere Verstorbenen bei Gott sind, das ist ganz wesentlich Inhalt unseres Glaubens, ja, soll uns eine Gewissheit sein!
Der heilige Apostel Paulus ist so erfüllt vom Glauben, dass er in seinem Brief an die Römer schreibt: "Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel", und: "Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt". - Da heißt es nicht "Glauben heißt nicht wissen", oder wir vermuten, wir nehmen an, es könnte so sein ...
So mögen auch wir feststehen im Glauben, im festen Vertrauen und in der Gewissheit, dass unsere Verstorbenen leben, dass wir im Gebet über den Tod hinaus mit ihnen verbunden sind, und dass Gott uns ein Wiedersehen schenken wird.
So lasst uns mit aller Überzeugung das Osterlied anstimmen: "Der Heiland ist erstanden".
Weiterführende Links:
Themen-Startseite:
www.kirchenweb.at/predigten/
Copyright © by
www.kirchenweb.at
Alle Rechte vorbehalten.