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Erscheinung des Herrn

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Jes 60, 1-6
2. Lesung: Eph 3, 2-3a. 5-6
Evangelium: Mt 2, 1-12

 

Wir alle kennen die Heiligen Drei Könige: Kaspar, Melchior und Balthasar, die unterwegs sind, von Haus zu Haus ziehen, um die Frohe Botschaft von der Menschwerdung Gottes zu verkünden.

Das Brauchtum hat sie uns erhalten bis in die heutige Zeit, obwohl es sie nie gegeben hat.

Wenn wir aufmerksam das Evangelium gehört haben, waren es nicht "Könige", sondern "Sterndeuter", auch nicht drei, sondern einfach eine Mehrzahl. Tatsächlich sind es aber drei Gaben, die dem Jesuskind dargebracht wurden: "Gold, Weihrauch und Myrrhe".

Über das Kommen der Sterndeuter zum neugeborenen Kind berichtet nur der Evangelist Matthäus. Bei Lukas sind es die Hirten, die von einem Engel herbeigeholt werden. - Mit diesen Berichten verfolgen die Evangelisten ein ganz bestimmtes Anliegen:

Matthäus, der für Judenchristen schreibt, berichtet über das Kommen der Fremden, die Anbetung durch Heiden. Lukas, der nicht so mit dem Judentum vertraut ist, schreibt über das Kommen der Hirten, die Anbetung durch das jüdische Volk.

Dem Evangelisten Matthäus geht es ganz wesentlich um das in Jesus Christus anbrechende Heil, "das jene, die aus der Ferne kommen, annehmen, während es die Nahen übersehen".

Das ist eine wichtige Erkenntnis: "Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen", aber nicht nur für uns! Gottes Heil soll allen Menschen zuteil werden. Gott ist gekommen, um alle zu erlösen. Alle Menschen und Völker sind dazu bestimmt, in Jesus Christus das Heil der Welt zu finden.

Die Namen der Könige sind sehr alte Tradition: "Kaspar (persisch: der Schatzmeister), Melchior (hebräisch: der König des Lichtes) und Balthasar (babylonisch: der Herr möge das Leben des Königs beschützen)."

Die Anfangsbuchstaben der Könige bedeuten für uns: "Christus mansionem benedicat" - Christus segne dieses Haus. - Mit dem Kommen der Könige kehrt Gottes Segen ein in unser Haus. Christus soll zur Welt gekommen sein, nicht nur im Stall zu Bethlehem, auch unser Heim soll Wohnstatt Gottes werden, unter dem "Schutz des Höchsten" stehen.

Das Schreiben des Segens über die Haustür ist eine uralte schon vorchristliche Tradition. Das jüdische Volk hat die Türpfosten mit dem Blut eines Lammes bestrichen, damit das Böse ferngehalten wird, das Unheil vorüberzieht und weitergeht. - Als Christen vertrauen wir dem Schutz des Herrn, er ist für uns "Lamm Gottes".

Nicht erfunden, sondern wirklich biblisch, sind die Geschenke der Sterndeuter: "Gold, Weihrauch und Myrrhe". Diese Gaben, die auch außerbiblisch genannt werden "als Weihegeschenke an den Sonnengott", beziehen sich auf Jesus Christus; sie werden in der Tradition der Kirche symbolisch gedeutet: "Gold für den König, Weihrauch für den Gott und Myrrhe für das Begräbnis", für den Erlöser.

Gottes Heil soll allen Menschen und Völkern zuteil werden. Gerade am Dreikönigstag erinnern wir uns an den Auftrag des Herrn: "Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe."

Unterstützen wir mit einer finanziellen Gabe diesen Auftrag der Kirche, Frohe Botschaft zu bringen, erkennen wir auch die eigene Sendung, "Stern" zu sein, ein "Stern, der andere zu Jesus führt".

Er ist das wahre Licht der Sonne, das Mond und Sterne nur weitergeben, nicht von sich aus in diese Welt einstrahlen.

Es gibt vieles, was den Menschen blendet oder in die Irre führt. - Aber alle Menschen sind zum wahren Licht berufen. Alle Menschen haben in sich Hoffnungen und Sehnsucht, jeder Mensch ist auf Gott hin geschaffen und soll in ihm Erfüllung finden.

Amen.

 

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