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Erntedank V
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Predigtgedanken zum Erntedankfest:
Ein Kirchenlied zum Erntdankfest lautet:
Der Weizen ist geschnitten, gekeltert ist der Wein, drum komm in unsere Mitten....
Diese ersten Zeilen des Kirchenliedes bringen die ganze Tiefe und den ganzen Sinn des Erntedankfestes zum Ausdruck: Ohne Jesus in unserer Mitte kann für uns Christen Leben nicht richtig gelingen.
In all unserem Tun ist ER derjenige, der das Zentrum ist.
Wenn heute in vielen Orten Früchte aus der Landwirtschaft in die Kirchen gebracht werden, so möchte ich mit meinen Gedanken erinnern, dass es in unserem Leben noch besondere Früchte zu ernten gibt. Jene Früchte wo der Herr selbst das Samenkorn in unser Inneres gelegt hat.
So möchte ich ein paar solcher Früchte mit Euch liebe Mitchristen überdenken.
Da ist einmal die Frucht der Gottesliebe:
Ist diese Frucht in mir schon gereift? Gott zu lieben, heißt Gemeinschaft mit ihm zu haben. Diese Gemeinschaft kann ich auf vielfältige Weise erleben.
In der Feier der Gottesdienste, im stillen Gebet, im Lesen der Heiligen Schrift und in der Begegnung mit den Menschen, besonders mit Menschen die in Not sind.
All diese Möglichkeiten der Gottesliebe gilt es zu pflegen und zum Wachstum und schließlich zum Reifen zu bringen.
Da ist die Frucht der Nächstenliebe:
Ein Frucht die ebenbürtig mit der Frucht der Gottesliebe ist. Die zwei größten Gebote ...Gottesliebe und Nächstenliebe.
Diese Frucht der Nächstenliebe setzt jedoch auch Selbstliebe voraus. Eine Selbstliebe die nicht Egoismus bedeutet sondern ein auf sich schauen in einer Haltung dieses geschenkte Leben Gottes zu pflegen.
Diese Frucht der Nächstenliebe ist sie reif?. Kann ich ehrlich sagen: Ich liebe meinen Nächsten...oder noch mehr: Ich liebe jene Menschen die mir vom ersten Moment an nicht so sympathisch sind oder die vielleicht sogar meine Feinde sind?
Und da ist die Frucht der Freude:
Manchmal begegne ich Menschen, die unsagbar griesgrämig aussehen und aus so sind. Und manchmal sind das sehr fromme Leute. Anderseits treffe ich Menschen die unsagbares Leid erfahren haben und trotzdem eine Fröhlichkeit des Herzens ausstrahlen
Die Freude des Herzens zu bewahren und sie auch auszustrahlen ist auch eine so ganz wertvolle Frucht, die es zu bewahren gilt. In der Gegenwart von „Herzensfröhlichen“ Menschen da fühlt man sich einfach wohl und geborgen.
Eine besonders aktuelle Frucht ist die Frucht des Friedens:
Gerade in einer Zeit in der Terror die Welt verändert hat spüren wir alle wie wichtig, ja wie lebensnotwendig die Frucht des Friedens ist. Diese Frucht muss von klein auf gepflegt werden. Und gerade die christliche Lehre verpflichtet und zur Gewaltlosigkeit, auch dann, wenn aus Irrtum in vergangenen Jahrhunderten im Namen der Religion viel Leid verursacht wurde. Jesus selbst hat die Gewaltlosigkeit gelehrt und vor allem auch gelebt.
Und auch viele Heilige der Kirche haben diese Gewaltlosigkeit gelebt. Da denke ich nur an den Hl. Franziskus. Er war nach der großen Umkehr im Frieden mit sich und der Schöpfung.
Dieser Gedanke an Franziskus führt mich schon zur nächsten Frucht.
Zur Frucht der Versöhnung:
Immer dort wo Versöhnung geschieht, bei mir selbst oder bei sonst jemand, ist ER selbst am Werk. Christus selbst ist Träger dieser Versöhnung und er hat uns alle dazu berufen zu Trägern der Versöhnung zu werden. Selbst immer wieder Umzukehren und den Weg neu ausrichten auf ihn hin.
Das ist eine Frucht, die für mein Leben ganz köstlich sein kann.
Ganz bewusst habe ich diese Gedanken zu den „Früchten“ nur angerissen um Sie liebe Mitchristen zu weiteren Gedanken anzuregen.
Wenn all diese Früchte in uns gereift sind, dann ist ER in unserer Mitten.
Er der unser Leben hält und trägt: Jesus Christus.
Amen.
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