|
Erntedank IV
Lesung: Kol 3, 12-17 Evangelium: Lk 17, 11-19 |
Begrüßung und Kyrie:
Auch wenn wir in der Stadt leben, das Thema "Erntedank" bleibt immer aktuell - so lange wir zu essen haben, so lange wir leben!
Wir danken Gott, dem Schöpfer, für die Ernte eines Jahres, für den Wohlstand und den Reichtum, für alles, was unser Leben ausmacht. ...
- Was nicht gut war im Leben, was keine gute Ernte eingebracht
hat, weil es verschuldet wurde, wollen wir in unser Gebet mit einschließen:
Ich bekenne ...
Herr, erbarme dich unser.
Christus, erbarme dich unser.
Herr, erbarme dich unser.
Predigt/Homilie:
Gott sei Dank, ich kann bereits jetzt sagen: Das heutige Fest ist zu einem großen Erfolg geworden! - Denn gekommen ist nicht nur ein einziger, um "Danke" zu sagen!
Das Evangelium vom dankbaren Samariter macht uns bewusst, was wir eigentlich feiern, auch folgen wir den Worten der Lesung, wenn wir die schlichte - aber damit auch so treffende - Aufforderung nicht überhört haben: "Seid dankbar!"
Besonderer Inhalt meiner Betrachtung soll heuer ein Dankgebet sein, das mir erst neulich wieder in die Hände gekommen ist:
"Herr, ich danke Dir
für alles, was Du mir gegeben hast;
für alles, was Du mir vergeben hast;
für alles, was Du mir genommen hast;
für alles, was Du verweigert hast;
für alles, was Du zugelassen hast;
für alles, was Du verhindert hast;
für alles, was Du mir in Zukunft bereit hältst;
für die Todesart, die Du für mich erwählt hast;
für den Platz, den Du mir im Himmel bereit hältst."
Ich meine, dieses Gebet ist wirklich vom Geist Gottes durchdrungen, dahinter steht eine Persönlichkeit, die ein grenzenloses Vertrauen hat, dass Gott alles immer nur zum Guten führt. - Wie viel empfinden wir als negativ, beklagenswert, halten es für Benachteiligung! - Das Gebet öffnet den Blick für eine viel weitere Sicht. Trotz all dem, womit wir nicht zufrieden sind, wir haben dennoch allen Grund, die Worte der Schubertmesse ehrlich und aufrichtig zu singen: "Nur danken kann ich, mehr doch nicht".
Im Sinne des Erntedankes können wir dem Gebet noch einiges hinzufügen:
Herr, ich danke dir, dass ich ein Dach über dem Kopf habe,
Grund und Boden, den ich bestelle,
dass ich gesund bin, um halbwegs arbeiten zu können,
dass ich in einem Land lebe, in dem der Frieden gesichert ist,
in einem Staat, der mir eine Pension zahlt,
dass ich zu essen habe,
dass es eine Luft gibt, die ich atmen kann - ausgenommen auf der viel befahrenen
Hauptstraße
-,
dass wir in Wien das weltweit beste Trinkwasser aller Großstädte haben,
dass keine Überschwemmung unser ganzes Land hinwegfegt ...
- dass Leben auf dieser Erde überhaupt noch möglich ist. -
Wenn wir so denken, wie gut es uns geht, - ich würde nicht nur einmal zu Jesus umkehren, um "Danke" zu sagen. -
100mal und 1000mal müsste ich "Danke" sagen, wenn ich die Not von anderen sehe! - Und der Erntedank hat immer auch diese Dimension, die soziale Komponente, an die Not der anderen zu denken: zu teilen!
Die Sammlung beim Gottesdienst ist heuer für ... - Auch für die "Ausländer", die weit fort sind, gilt: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Damit sind wir wieder beim zentralen Gehalt des Festes - und in der Mitte der Eucharistie: Bei allem Dank, der in einer Messfeier ausgesprochen wird, zielt alles hin auf diesen einen: Jesus Christus.
Wir danken dem Gott, dem Schöpfer, für Jesus Christus, seinen Sohn, durch den und auf den hin alles geschaffen ist, und der auch dann noch für unser Leben Bedeutung hat, wenn alle materiellen Güter verloren gegangen sind. -
"Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch ... im Überfluss lebt," diese Weisheit aus dem Lukasevangelium sollte uns bei jedem Erntedank ganz klar bewusst sein.
Amen.
Segnung der Erntegaben
und der Fahrzeuge:
Lasset uns beten:
Allmächtiger Gott, du hast Himmel und Erde erschaffen. Du hast dem Weltall eine Ordnung gegeben, die wir erkennen und bewundern. Du hast den Menschen dazu bestimmt, sich die Erde untertan zu machen, sie zu bebauen und ihren Reichtum recht zu nutzen. Wir freuen uns heute über die Ernte dieses Jahres.
Segne + die Feldfrüchte, die wir dankbar aus deiner Hand empfangen haben; segne die Erntekrone, die Blumen und die geschmückten Fahrzeuge; segne alle Menschen, die sich mit ihnen abgemüht haben; und segne alle, die sich daran erfreuen! Lass auch die Armen und Hungernden den Reichtum deiner Güte erfahren und teilhaben an der Fülle deiner Gaben.
Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Fürbitten:
1. Herr Jesus Christus. Lass uns in Dankbarkeit die Schönheit und den Reichtum der Schöpfung erkennen und verantwortlich umgehen mit den Gütern der Erde.
2. Für uns alle, dass wir in der Feier des Erntedankfestes auch den Sinn und das Ziel unseres Lebens erkennen.
3. Öffne unser Herz für die Not der Völker, die nicht einmal das Notwendigste zum Überleben haben.
4. Für die Staaten und Regierungen, dass es bei Wirtschaftsverhandlungen nicht nur um Profit geht, sondern tatsächlich ein Mit- und Füreinander der Völker im Vordergrund steht.
5. Erbarme dich der Notleidenden und schenke den Kranken Genesung auch durch die heilenden Kräfte der Natur.
6. Für unsere Verstorbenen, dass sie nach ihrem arbeitsreichen Leben nunmehr am himmlischen Erntedankfest teilnehmen dürfen, am Glück der ewigen Freude.
Weiterführende Links:
Themen-Startseite:
www.kirchenweb.at/predigten/
Copyright © by
www.kirchenweb.at
Alle Rechte vorbehalten.