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Christkönigssonntag  IV

Das Predigten und Fürbittenbuch - www.kirchenweb.at

1. Lesung: Ez 34, 11-12. 15-17
2. Lesung: 1 Kor 15, 20-26. 28
Evangelium: Mt 25, 31-46

 

"Heil dir, König der Juden", riefen die Leute bei der Kreuzigung Jesu. Dieses Bekenntnis aber war Spott und Hohn, kein Lobpreis! - Sie setzten ihm eine Krone auf´s Haupt, eine Krone aus Dornen.

Wie steht es um die Christen, die heute singen: "Christus, mein König", "Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit." - Wie stellen wir uns Jesus als König vor? -

Wir leben in einer Demokratie, in einer Republik, da gibt es keinen König! - Könige kennen wir aus Märchen, vielleicht ist Jesus so etwas wie der "Froschkönig", oder er lässt sich für den Fremdenverkehr vermarkten wie der Kaiser Franz Joseph und die Sissi. - Wir können ihn auch schlecht vergleichen mit der Königin von England! - Was soll es also bedeuten, dass wir Jesus als unseren "König" ehren?

Schauen wir zunächst in die Heilige Schrift. Pilatus fragt Jesus: Bist du ein König? - Jesus antwortet: "Du sagst es, ich bin ein König". - Die Unverständigen halten daran fest: "Wir haben keinen König außer dem Kaiser". Sie haben in keiner Weise aufgenommen, was Jesus vorher gesagt hat: " Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier."

Das Königtum Jesu meint also nicht eine Staatsform, das Reich von Christus, dem König, ist nicht ein bestimmtes Land, es ist "Gottesreich". - Wo ist aber dieses Reich? - "Im Himmel", stimmt nur teilweise! "Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch."

Dort, wo die Menschen einander in Liebe begegnen, dort ist Gott zugegen, dort ist sein Reich. - Das gilt in besonderer Weise für die Ehe und die Familie! -

Wir alle aber sind Bürger seines Reiches, gehören durch die Taufe zu Christus, dem König. - Jeder wurde bei der Taufe gesalbt mit den Worten: "Du bist Glied des Volkes Gottes und gehörst für immer Christus an, der gesalbt ist zum Priester, König und Propheten in Ewigkeit."

Dass Jesus unser König ist, heißt also nicht, dass er von oben herab uns Menschen unterdrückt, uns "beherrscht", im Gegenteil: Weil wir zu Jesus Christus gehören, hat auch unser Leben eine königliche Würde!

Die Gottverbundenheit macht die eigentliche Würde des Menschen aus. Das kann uns Christus, der König, neu in Erinnerung rufen. Und ihm allein sind wir Rechenschaft schuldig. Er allein, ist Herr über Leben und Tod, und kennt die tiefste Mitte unserer Seele, unseres Herzens. Dass nur Christus der wahre König über unser Menschsein ist, die Mitte unserer Person, Urgrund und Ziel unseres Lebens, garantiert dem Menschen die Gewissensfreiheit! - Wenn wirklich Christus mein König ist, dann bin ich - meinem Gewissen folgend - erhaben über jedes menschliche Gesetz des Staates, wie auch der Kirche.

"Christus, mein König!" - Das zielt nicht nur auf Gott hin, das betrifft auch die Würde des Menschen!

Amen.

 

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