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Christi Himmelfahrt II
1. Lesung: Apg 1, 1-11 |
zur Eröffnung:
Jesus ist heimgekehrt zum Vater, und dennoch ist er da:
Der Herr sei mit euch ...
Jesus hat einmal zu seinen Jüngern gesagt: "Wenn ihr mich lieb hättet, ihr würdet euch freuen, dass ich zum Vater gehe." - Heute ist dieser Tag der Freude. Jesus ist uns vorausgegangen, um uns einen Platz zu bereiten. - Unser Leben hat durch das Vorausgehen Jesu ein endgültiges Ziel: ewige Gemeinschaft mit Gott. - Auf dieses Ziel hin wollen wir unser Leben ausrichten:
Kyrie:
Herr Jesus Christus, du bist vom Vater gesandt, zu heilen, was
verwundet ist:
(gesungen:) Herr, erbarme dich unser.
Du hast durch deinen Tod der Welt das Leben geschenkt:
(gesungen:) Christus, erbarme dich unser.
Du bist zum Vater heimgekehrt, um für uns einen Platz zu
bereiten:
(gesungen:) Herr, erbarme dich unser.
Predigt/Homilie:
Wollten wir eine andere Bezeichnung für den heutigen Festtag suchen, so könnte man z. B. sehr sinnvoll diesen Tag auch nennen: "Jesu Heimkehr zum Vater".
Um den Gehalt des Festes darzulegen, möchte ich vom herkömmlichen Namen ausgehen, und jedes Wort genauer unter die Lupe nehmen: "Christi - Himmel - fahrt".
Für "Jesus" wird der Name "Christus" verwendet. Meint man mit "Jesus" oft eher den "historischen" Jesus, seine geschichtliche Persönlichkeit und sein irdisches Wirken, so betrifft der Hoheitstitel "Christus" doch schon mehr den erhöhten Gottessohn, den Verherrlichten, den, der Sünde und Tod schon überwunden hat durch die Erlösung. Beide Bezeichnungen aber - "Jesus", wie auch "Christus" - sagen aus, dass die Person Jesu "Rettung" bedeutet - und unser Heil betrifft: Der Name "Jesus" heißt übersetzt "Gott ist Retter"; und der Name "Christus" ist die griechische Übersetzung von "Messias", und bedeutet: Jesus ist tatsächlich der endzeitliche Bringer des Heiles, er ist die Erfüllung all der Sehnsucht und Hoffnung des Menschen nach einem höchsten Glück und Gut.
Was ist nun der Himmel? - Ist das ein Ort oder ein Zustand? - Wie sollen Eltern ihren fragenden Kindern den Himmel erklären? -
Die "authentische Lehre" ist eigentlich sehr einfach darzulegen:
"Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig geläutert sind, leben für immer mit Christus. Sie sind für immer Gott ähnlich, denn sie sehen ihn, wie er ist von Angesicht zu Angesicht.
Dieses vollkommene Leben mit der allerheiligsten Dreifaltigkeit, diese Lebens- und Liebesgemeinschaft mit ihr, mit der Jungfrau Maria, den Engeln und allen Seligen wird der Himmel genannt. Der Himmel ist das letzte Ziel und die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte des Menschen, der Zustand höchsten, endgültigen Glücks."
Wer möchte nicht - schon Vorfreude haben auf ein so großes,
wunderbares Glück?
Heil und Rettung, und ein unendliches Glück in der Gemeinschaft mit Gott, das haben wir bis jetzt angesprochen; und jetzt kommt noch die dritte Wortsilbe der Bezeichnung "Christi Himmelfahrt" hinzu: die "Fahrt".
Die "Fahrt" meint ganz allgemein eine Ortsveränderung, oder besser noch: ein Kommen! - Und so, wie ein Zug nicht immer nur in die gleiche Richtung fährt, immer wieder auch zurückkehren muss zum Ausgangspunkt, so ähnlich ist das auch mit dem Gottesreich. Zum Himmel gibt es nicht nur die eine Fahrtrichtung in das Jenseits, es gibt auch den Gegenzug.
Die Botschaft von Jesus war nicht nur: Vollendung in Gott. Das große Anliegen Jesu war es, in seiner Verkündigung auch die Gegenbewegung aufzuzeigen: Das Reich Gottes kommt zu euch, ja, es ist schon da!
Auch das Pfingstfest wird uns das Kommen Gottes in diese Welt wieder neu bewusst machen. Der Gott des Himmels will auf der Erde unter den Menschen Wohnung nehmen, zur inneren Kraft werden für das Leben.
"Christi Himmelfahrt" sagt also grundsätzlich aus: Da gibt es tatsächlich eine Verbindung zwischen Himmel und Erde. - Aber nicht nur in der einen Richtung auf Gott hin, es gibt auch die Gegenbewegung: das Kommen Gottes zu uns.
Auch in der Feier der Eucharistie verbinden sich Himmel und Erde, himmlisches und irdisches Geschehen. Wir nehmen vorweg, was im Himmel geschieht, und feiern - auch wenn die Wiederkunft Christi noch aussteht - im Bewusstsein seiner Gegenwart. - Er ist zugegen im Sakrament, im verborgenen Zeichen. - Wie schön muss es dann sein, ihn "unverborgen" zu sehen: "von Angesicht zu Angesicht".
Amen.
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