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Christi Himmelfahrt I
1. Lesung: Apg 1, 1-11 |
Christi Himmelfahrt hat nichts zu tun mit einer Mondlandung. Der Himmel, der hier angesprochen wird, ist die Gemeinschaft mit dem Vater, die Gemeinschaft mit Gott, in die Jesus zurückkehrt nach seinem Tod, um für immer zur Rechten Gottes erhöht zu sein.
Die Himmelfahrt Jesu ist eine Heimkehr. Jesus kehrt zurück zu dem, der ihn gesandt hat. So schließt sich der Kreis seiner Sendung, findet Jesus zu seiner Bestimmung in der Herrlichkeit des Vaters.
Jesus eröffnet uns in seinem Kommen und in seinem Heimgang den "Zugang zum Vater". Er sagt uns, dass er gehen muss, um uns einen Platz zu bereiten: "Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin." Und so betet er auch vor seinem Abschied: "Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen".
Auch wir werden in der Heimkehr zum Vater das eigentliche Glück des Lebens erst finden; der letzte Sinn und die Fülle des Lebens, das Fest der Versöhnung und der Liebe, ist uns verborgen in der Zukunft. Vor uns ist eine Zukunft, die wir ersehnen, und an der wir jetzt schon Anteil haben, da das Gottesreich zugegen, jetzt schon unter uns ist:
"Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch."
Auch wenn Jesus heimgekehrt ist zu Gott, dem Vater, so hat er diese Welt dennoch nicht verlassen. Er begründet seinen Heimgang auch mit der Gabe, die er uns von Gott her senden möchte: "Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden"; "ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen".
Jesus kehrt heim zum Vater, um in einer neuen Weise unter uns gegenwärtig zu sein. Die Sendung des Geistes ermöglicht immer seine ständige und bleibende Gegenwart, zu aller Zeit und überall.
Der unendliche Gott, unendlich fern, ist zugleich zum Greifen nahe: "Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." -
Es ist eigentlich ein Widerspruch, dass in vielen Pfarrgemeinden am Fest "Christi Himmelfahrt" die Erstkommunion gefeiert wird. Es ist ein "dankbarer" Widerspruch, um diese Gegensätzlichkeit zu erkennen, die im Grunde eine Einheit ist: die wunderbare Einheit von Himmel und Erde, dass der auferstandene Herr nicht nur weit fort ist, im Himmel weit weg, sondern dass er auch da ist in unserer Mitte, im Zeichen des Brotes, in allen Sakramenten und im Gebet der Kirche, und überall dort, wo Menschen einander Gutes tun.
Wir danken dir, Herr, dass du vom Tod erstanden bist, dass du heimgekehrt bist zu Gott, dem Vater, um auch für uns einen Platz zu bereiten.
Wir danken dir, dass du dennoch unter uns zugegen bist. "Denn in dir leben wir, in dir bewegen wir uns und sind wir. Jeden Tag erfahren wir aufs neue das Wirken deiner Güte."
Amen.
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