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Aschermittwoch
1. Lesung: Joel 2, 12-28 |
Schon im Alten Testament ist Asche - der Staub - ein Zeichen für Umkehr und Buße. Der Prophet Jona ging im Auftrag Gottes in die Stadt Ninive "und rief: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und ... zogen Bußgewänder an. Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in den Staub."
Auch für uns gilt, dass wir 40 Tage Zeit haben für Umkehr und Buße, für die Vorbereitung auf das Osterfest. Wir sollen etwas ändern an unserem Leben, umkehren, damit wir wieder auf den richtigen Weg kommen.
Der Weg ist Jesus Christus. Unser Weg soll wieder der von Jesus werden: Jesus Christus geht an unserer Seite, ja noch mehr: Er geht in uns, und wir in ihm.
Damit ist dieser Zeit schon alle Traurigkeit genommen, denn die Gemeinschaft mit Christus ist Glück und Freude!
Natürlich ist Asche auch Zeichen für Trauer und Vergänglichkeit. Wir besinnen uns auf die Vergänglichkeit unseres Lebens, wenn es heißt: "Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst."
Das ist keine Drohung, es wird uns bewusst, dass unser Leben etwas Einmaliges ist, dass wir aus dem Leben etwas machen müssen, dass es Werte gibt, die über den Tod hinaus für uns wertvoll sind.
In der Asche ist das Zeichen des Lebens verborgen. Dies wird angedeutet durch den Brauch, daß die Asche "aus den gesegneten Palmzweigen des Vorjahres bereitet" wurde. Wir wissen auch: Überall, wo man Asche ausstreut, wächst das Gras besonders üppig, ist sie Dünger für ein neues Leben in der Natur.
Für uns wird das Aschenkreuz zu einem Zeichen der Liebe, weil das Kreuz Liebe und Leben bedeutet. - "Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung", singen wir am Karfreitag bei der Verehrung des Kreuzes.
Nicht nur wir treten in der Haltung der Buße und Umkehr vor Gott hin; er kommt auf uns zu, wir werden berührt von der Liebe Gottes. Wenn Eltern ihr Kind segnen, sagen sie oft dazu "Der liebe Gott hat dich lieb, und ich dich auch."
Auch im Aschenkreuz wird uns segnend die Liebe Gottes zugesagt: Gott liebt den Menschen auch in seiner Vergänglichkeit. Gerade im Tod wird er seine Liebe erweisen.
Im anderen Spruch zum Aschenkreuz heißt es: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium." Ist auch hier die Vergänglichkeit weniger angedeutet, ist dieses Wort vielleicht nicht so bedrohlich, so ruft es uns doch klar und eindeutig zu einer Änderung des Lebens, zu einer Neuausrichtung durch Umkehr; und vor allem ist hier im Glauben das Vertrauen angesprochen. Wir können ein grenzenloses Vertrauen haben, dass Gott uns liebt und treu ist auch in Vergänglichkeit und Tod. Wir glauben an ein Evangelium, an die Frohe Botschaft einer Liebe, die sich auch um Leid, im Tod, bewährt.
Das Zeichen des Kreuzes, mit der Asche auf unsere Stirn gezeichnet, sagt uns: Wir haben immer, auch im Tod, in der Liebe Gottes geborgen, eine gute Zukunft vor uns.
Amen.
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