Ostern und Osterfest Bräuche weltweit. Osterbrauchtum
Lexikon. Osterbräuche global wie feiern wir Ostern in Australien
Argentinien Böhmen und Mähren Deutschland Finnland Frankreich
Griechenland Island Italien Luxemburg
Schweden Schottland Schweiz Spanien Tschechien
Amerika und Wales.
Verlobte Paare glauben, fließendes Wasser sei gesegnet zur
Osterzeit. Sie bewahren deshalb das Wasser bis zu ihrer Hochzeit sorgsam auf.
Vor dem Kirchgang dann, besprengen sich die Brautleute damit. Das soll Glück
und Zufriedenheit in die Ehe bringen.
Im Nordwesten von Argentinien besuchen morgens die Kinder ihre
Paten oder sonstigen Verwandten und bitten sie kniend um den "Segen". Damit
ist einerseits wirklich ein Segen gemeint, andererseits aber auch
Süßigkeiten.... (Eingesandt von Ines Spadinger)
Böhmen & Mähren
Eingesandt von
Prof. Dr. Heinz Vejpustek
In diesem Lande durfte einst wegen der Hexengefahr am
Karfreitag kein Brot gebacken werden.
Am Ostersonntag gehen die Burschen in den Dörfern mit schön
geflochten und bunt geschmückten Peitschen (pomlázka) und besuchen die Mädchen
aus ihrer Nachbarschaft, um sie mit der Peitsche auf die Beine zu schlagen.
Die Mädchen tragen an diesem Tag sehr lange Röcke oder hocken sich nieder,
damit
sich die Peitsche im Rock verfängt. Mit Ostereiern, Süßigkeiten, auch süßem
Likör können sie sich "loskaufen".
Die Burschen liegen später oft betrunken im Straßengraben,
weil sie zu viele Liköre getrunken haben. Ursprung dürfte ein
Fruchtbarkeitsrituale gewesen sein. Dieser Brauch ist so verbreitet, dass man
sich zu Ostern eine "reiche Osterpeitsche" (bohatou pomlázku) wünscht.
Dort werden Karfreitag Veilchen ausgesät, es sind die Blumen
der Göttin Persephone.
Früher war es üblich, Schulanfängern das ABC aufzuschreiben, es klein zu
schneiden und mit ihrem Karfreitagsei zusammen zu servieren. - Mahlzeit!
In der Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag werden
entlang des Elbstroms Osterfeuer angezündet, die man sich bei einer Bootstour
ansehen kann.
Deutschland - Lausitz (Sorben)
Eingesandt von
Manja Becker /D
In der Lausitz wird zu Ostern mit vielen Techniken Ostereier
hergestellt:
Bossiertechnik, Wachstechnik, Kratztechnik sowie Ätztechnik;
Am Ostersonntag spielen die Patenkindern das Ostereierrollen: An einem flachen
Berg werden Ostereier hinab gerollt. Wer das Ei eines anderen trifft, dem
gehört das getroffene.
Weiters gibt es das Osterreisten, womit durch Umzüge, welche
sich nicht treffen dürfen und deren Reiter an vielen Feldern vorbei ziehen,
dabei Kirchenlieder singen und damit die bösen Geister vertreiben.
Das Osterwaschen: Führt bei den Mädchen zu besonderer Schönheit. Hierbei
müssen die Mädchen am Ostersonntag zum Sonnenaufgang sich am Fluss das Gesicht
waschen, der aus östlicher Richtung kommt. Die Schwierigkeit besteht dabei
darin, dass die Mädchen keinen laut von sich geben dürfen. Das wird aber
verhindert durch Jungs, welche die Mädels unterwegs erschrecken.
Der Schabernack: In der Nacht von Samstag auf Ostersonntag
werden von den Jugendlichen der jeweiligen Gemeinde die Türchen von den
Gehöften entfernt und versteckt von den Leuten, die zum "Zampern" knauserig
waren.
Das Ostersingen: Dabei singen von Ostersamstag Abend bis Ostersonntag Früh die
alten Frauen der Gemeinden sorbische Frühlingslieder und sitzen dabei auf den
"Dängebänken".
Deutschland - Ostfriesland
Hier werden Eier einen Abhang hinabgerollt (Osterspiel).
Dort schlägt man Freunde und Bekannte am Palmsonntag leicht
mit der Birkenrute ("Virpovitsa"). Das soll Glück bringen und erinnert an die
Palmwedel, mit denen Jesus vor 2000 Jahren in Jerusalem empfangen wurde. Am
Ostersonntag heißt es: Ohren zuhalten! Dann nämlich ziehen die Kids mit allem,
was Krach macht, durch die Straßen, und beenden so die "stille Woche".
Flandern
Wer am Ostermorgen zum Fenster hinausschaut, um die Osterglocken beim Läuten
zu beobachten, der bekommt für mind. 3 Tage einen steifen Hals.
Am 2. Osterfeiertag wird normalerweise eine jede Familie eine "Pasquetta"
(Picknick-Ausflug) tätigen. Dazu gibt es dann u.a. "Torta di Pasquetta", ein
salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat.
Frankreich
(Beitrag von Marion Söchtig)
Auch in Frankreich suchen die Kinder am Ostersonntag nach ihren
Ostergeschenken. Typisch sind kleine Eier aus Zucker und Schokolade in Form
von Fischen und Meeresfrüchten. (Sicherlich eine Anspielung auf den Fisch als
Zeichen für Jesus Christus) Natürlich gibt es dort inzwischen auch die selben
Oster-Naschereien wie bei uns....
Von Karfreitag bis Ostersonntag schweigen die Kirchenglocken.
Aber: Man erzählt sich in Frankreich sie seien nach Rom geflogen. Erst
Ostersonntag kehren sie zurück und läuten wieder, wenn sie gerade über der
Stadt fliegen. Dabei lassen sie alle Süßigkeiten und Geschenke fallen, die sie
für die Kinder aus Rom mitgebracht haben. Weil diese Süßigkeiten irgendwohin
gefallen sind, muss man diese natürlich suchen.
Den Osterhasen kennt man in Frankreich nur in neuester Zeit aus Film,
Fernsehen und dem Osterkitsch in den Geschäften. Typische Bilder und
Dekorationen für Ostern sind Kirchenglocken mit Flügeln, Kücken und Hennen.
Das griechisch-orthodoxe Osterfest wird in diesem Jahr
zeitgleich mit dem christlichen Osterfest gefeiert. Es beginnt bereits am
Donnerstag mit der Kreuzigung Jesus. Die Ostereier bemalt man rot, bewahrt sie
bis Samstagabend auf bevor sie gegessen werden.
Zu Ostern feiern Familien bei Tanz, Musik und gutem Essen bis in den Morgen.
ALs Speise wird die "Ostersuppe Magiritsa" (aus den Innereien des Osterlamms)
kredenzt. Zudem werden Reis, Bohnen wie rot eingefärbte Ostereier gereicht.
Island
Am Ostermorgen ist man sicher vor Trollen und wilden Tieren. Eine gute
Gelegenheit, endlich nach einem "Wunschstein" zu suchen.
In Italien werden die Osterfeiertage genutzt, um mit der
Familie ein großes Picknick zu machen. Dieser Ausflug, der am 2. Osterfeiertag
statt findet, wird "Pasquetta" genannt. Zu Essen gibt es Torta di Pasquetta",
ein salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat oder die Ostertaube, eine
Art Gugelhupf. Wichtig sind allerortens die Karfreitagsprozessionen, bei der
das Kirchenkreuz durch die Straßen getragen wird. Die dunkel gekleideten
Teilnehmer schreiten langsam und schweigend durch die Gassen.
In Sizilien ist das Osterfest besonders farbenfroh. In Prizzi
treiben sich rote Teufel am Ostersonntag umher, die möglichst viele Seelen für
sich gewinnen wollen. Alle Engel werden jedoch gefangen, in dem Moment wo die
Madonna auftritt um ihren auferstandenen Sohn entgegen zu gehen.
Luxemburg
In Luxemburg ziehen die Kinder am Karfreitag mit Schlehdornsträuchern, die mit
bunten Bändern und Papierblumen geschmückt sind, singend und klappernd durch
die Straßen. Am Abend werden die Sträußchen traditionell verbrannt.
Am Gründonnerstag (Antlasstag) wird vermehrt Grünes gegessen
(Spinat).
An diesem Tag gelegte Eier gelten als Glück bringend und Unheil abwehrend (Antlasseier);
Sehr verbreitet ist das Ratschengehen. Der Karfreitag (Feiertag für
Evangelische) wird vielfach als Fasttag gehalten, um 15 Uhr wird auch in
manchen öffentlichen Bereichen eine Gedenkminute an den Tod Christi gehalten.
In Österreich ist der Palmsonntag für die Kinder besonders wichtig. Sie bitten
für gutes Wachstum, indem sie mit Bändern, Brezeln und Äpfeln geschmückte
Palmstangen zur Kirche tragen. In der Osternacht (auf Ostersonntag) findet die
kirchl. Auferstehungsfeier statt, beginnend mit der Feuerweihe vor der Kirche.
Häufig wird das Osterlicht auch nach Hause getragen. Osterfeuer auf den Bergen
sind verbreitet. Am Ostersonntag werden in der Kirche Speisen (Schinken, Eier,
österliches Backwerk) geweiht. Am bekanntesten sind die vom "Osterhasen
gelegten" gefärbten oder verzierten Ostereier, mit denen oft "gepeckt" wird
(Osterspiel). Am Ostermontag fanden früher oft Flurbegehungen ("Emmausgehen"
in NÖ. und in der Steiermark) statt.
Wenn am Ostermorgen die Kirchenglocken läuten, fassen die
Eltern ihre Kinder behutsam am Kopf und heben sie so etwas in die Höhe. Sie
meinen, dadurch würden ihre Kinder baldigst größer wachsen.
Kinder freuen sich am meisten auf den Samstag ("langer
Samstag" genannt). Dann verkleiden sie sich mit Kopftüchern und langen Röcken
als "Osterweiber" ("Påskäring"), rennen mit einem Kaffeekessel von Tür zu Tür
und betteln um Süßigkeiten mit dem Spruch "Osterweiber, noch sind die
Kaffeekessel leer!"
Die Großen schmücken ihre Wohnungen mit Birkenreisig und knallig-bunten
Federpuscheln. Die Osterfarbe ansonsten ist gelb und so bringen in Schweden
die Osterküken die Ostereier.
Mit Feuerwerkskörpern (Westschweden), Lärm und Osterfeuer werden die "bösen"
Osterhexen verjagt. Die treffen sich von Gründonnerstag bis zum Ostersamstag
am Blåkulla, dem schwedischen Brocken, mit dem Teufel.
In manchen Gegenden gehen Frauen, die noch ihren Liebsten erobern möchten,
nachts heimlich an eine Quelle oder einem Fluss, um das Osterwasser zu
schöpfen. Wenn sie das Holen des Wassers schweigend vollbracht haben und es
ihnen dann auch noch gelingt, den schlafenden Geliebten damit zu besprengen,
ohne dass er es merkt, steht einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege.
Schottland (GB)
In Großbritannien gilt Ostern als die "Queen of Festivals". Am Karfreitag
verstummen die Kirchenglocken und läuten erst wieder am Ostersonntag. Die
Kinder spielen "Egg-shackling": Dabei werden rohe Eier mit dem Namen eines
Kindes versehen. Gewinner ist das Kind, dessen Ei am längsten in dem hin- und
her geschüttelten Sieb unversehrt bleibt. (von
Manja Pfeiffer)
Im Tessin verschenkt man öfters die so genannte "Paloma di
Pasqua" (Ostertaube), das ist ein Kuchen mit getrockneten Früchten, vom Teig
her dasselbe wie ein Gugelhupf. Dazu wünscht man sich in der Südschweiz "Buona
Pasqua" ! Der Eierlauf gehört in vielen Dörfern zum Osterfest, er ist ein
Wettlauf zwischen in weiß gewandeten Reitern die den Winter symbolisieren und
einem Läufer, welcher den Lenz symbolisiert. Ein Eierslalom findet dann auf
der Dorfstraße statt. Nämlich, der Reiter muss einstweilen durch 4 benachbarte
Dörfer reiten, während dessen der Läufer alle Eier im Lauf einsammelt. Es ist
vorgesehen, das der Reiter immer verliert, daher siegt jedes Jahr der Läufer,
also der Frühling.
Das Ostermahl besteht aus einem Krautkuchen sowie süßen Ostertauben (Kuchen,
der getrocknete Früchte beinhaltet).
Leidenschaftlich und laut wird zu Ostern "Marcarena" (heilige
Maria) gefeiert mittels vieler Prozessionen. In Spanien gibt es
Karfreitagsprozessionen. Die bedeutendste findet vor Tausenden von Zuschauern
in Sevilla statt. In Palma de Mallorca wird am Ostersonntag vor der Kathedrale
die Kreuzigung nachgespielt. In Sevilla begleiten Tausende in weiße
Kapuzengewänder gekleidete den Zug. Dies seit dem 15. Jhdt., als man den
damaligen Sündern gestattete, während der Prozession anonym, also in Kapuze
gehüllt, zu bleiben. Das Ostermahl in Spanien besteht traditionell aus
Stockfisch und Tomaten.
Es gehört zum Osterfest das Lamm- und Ziegenfleisch, das
gebraten oder gebacken wird. Dazu werden Kartoffeln gereicht. Bis heute kann
das Osterfest nicht ohne das Osterbrot gefeiert werden, dass das österliche
Gegenstück zum weihnachtlichen Striezel ist. Es ist aus dem gleichen Teig,
aber hat die Form eines Laibes und wird vor dem Backen oben kreuzförmig
eingeschnitten. Traditionellerweise werden zu Ostern auch Osterlämmer
gebacken. In die Form liegender Lämmer wird Biskuitteig gegossen. Nach dem
Backen erhält das Lamm Augen in Form von Gewürznelken, die in den Teig
gesteckt werden. Auch Brennnesselsuppe und Osterfüllung (=Faschierter Braten,
Hackbraten) stehen am Speisezettel.
Ein Aberglaube bewirkt, dass in Böhmen wegen Hexengefahr am Karfreitag kein
Brot gebacken werden darf. Na dann Vorsicht!
Beim Weiberauspeitschen erhalten die Frauen mit Ruten "Prügel". Danach
schenken sie den Männern bunte Ostereier.
In Südböhmen springt man am Karfreitags ins nächste Flüsschen,
verbeißt sich dort in einen am Grunde liegenden Kieselstein und bringt ihn ans
Licht der Sonne. Dann nimmt man ihn in die linke, unbedingt die linke, Hand
und wirft ihn weit hinter sich. Schon ist man das ganze Jahr über befreit von
Zahnschmerzen.
Kalifornien:
In der Lutherischen Kirche von Atwater, wird vor Ostern ein ca. 2m hohes Kreuz
gebastelt, wobei das Holz vom Weihnachtsbaum stammt, der auf Epiphanias
abgeschmückt wurde. Am Ostermorgen vor dem Gottesdienst bringen die Kinder der
Kirchengemeinde Blumen, schmücken damit das Kreuz. Übrig gebliebene Blumen
kommen in Vasen, werden auf den Altar oder die Kirchenfenster gestellt. Viele
Leute bringen Osterglocken, die werden vor und hinter den Altar gestellt. Die
Kirche ist ein einziges Blumenmeer!
Stadt Merced (gleich neben Atwater):
Sie richtet es immer so ein, dass die Palmen die Woche vor Palmsonntag
geschnitten werden. Die abeschnittenen Zweige werden in einen Park
aufgeschichtet und von den Kirchenmitgliedern der umgebenen Gemeinden
abgeholt. Die Kirchen werden dann mit den Palmenzweigen geschmückt, und manche
basteln noch kleinere Kreuze von den Blättern der Palmen, die dann vor dem
Gottesdienst jedem mitgegeben werden.
Im Weißen Haus:
Am Ostersonntag lädt der Präsident Kinder und deren Eltern zum "Easter Egg
Roll". Tausende von Eiern sind dann im Garten für die Besucher versteckt, die
es dann zu finden heißt.
IN TENBY durfte man früher am Karfreitag nur barfuss auf die Straße gehen, um
die Erde nicht zu stören. Heut zu Tage ziehen die Waliser kurz vor
Sonnenaufgang am Ostermontag in kleinen Prozessionen auf die nahe gelegenen
Hügel. Sie begrüßen die Sonne, Symbol für die Auferstehung Christi, mit einem
Tanz. Gelenkige Landsleute machen drei Purzelbäume. In einigen Gegenden
versucht man, mit einem Wasserbassin, die Reflexion der tanzenden
Sonnenstrahlen einzufangen.
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