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Antlasseier Gründonnerstagseier - Lexikon

Antlasstag der Gründonnerstag. Antlassei Brauchtum Entstehung Ursprung und Bedeutung der roten Antlass-Ostereier. Ostereibrauchtum.

 

Antlasstag...

Antlasstag nannte man im Mittelalter den Gründonnerstag. Das Wort "Antlass" stammt von "antlâz", Ablass, Nachlass von Sündenstrafe.

Das bedeutet Erlass, Entlassung aus der Busse, Vergebung der Sünden. Aus dieser Zeit stammt der Brauch des Eierzinses, der Jahressteuer, welche die Pächter am Gründonnerstag an ihre Grundherren entrichten mussten. Mit dem letzten Ei, es hieß "Antlassei" und war damals rot eingefärbt, war die Schuld getilgt.

Gründonnerstag wurden früher die öffentlichen Büßer, also jene, die öffentlich zu einer Kirchenstrafe verurteilt worden waren, wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen. Die an Gründonnerstag gelegten Eier hießen entsprechend Antlasseier.

Später gab man die Eier nicht mehr nur an Adel und Kirche ab. Man beschenkte auch seine Liebsten mit gefärbten Ostereiern. So mutierte das "Schuldnerei" wird zum "Liebesei".

 

Brauchtum des "Antlassei"...

Es heißen die an jenem Gründonnerstag gelegten Hühnereier nicht nur Eier, sondern man nennt diese Antlasseier! Diese Karfreitagsei (möglichst auch noch das Erstgelegte an jenem Morgen) bringt Glück für den Besitzer und den Hühnerstall. Das Antlassei soll besondere Wirkung haben da es im Zusammenhang mit dem Nachlass der Sündenstrafe steht. Diesem Ei schreibt man die Fähigkeit zu, Unheil abzuwehren und Kräfte zu spenden.  Sie galten als besonders heilkräftig und wurden/werden für die Eier- und Speisenweihe aufgehoben.

Diese Eier sind etwas Besonderes, denn man lässt sie weiß und kennzeichnet sie mit einem "D" (Donnerstag).

Alle Gründonnerstagseier gehören den Männern, die auch die Nester ausnehmen müssen, das gibt Kraft für all die schwere Arbeit.

Zudem herrscht die Meinung, dass diese Eier bereits im Hühnerbauch segensreich wirken. Daher setzt einst die Bäuerin solche Eier am Karsamstag zur Brut an, wenn sie gerade eine Glutzhenne im Stall hatte.

Nach altem Brauchtum lässt man es bei der Speisensegnung weihen.

Danach wird das Antlassei in der Nähe des Grabens (Bachbett, Brunnen oder Wasser in der Nähe des Hauses ) vergraben. Dies war/ist Schutz des Hofes vor Überschwemmung oder Muren.

Neben der Haustüre eingegraben schützt es vor Einbruch.
Übers Haus geworfen schützt es vor Blitzschlag.
Das Ei findet sich auch als Bauopfer in Gebäuden, wo diese teilweise schon beim Hausbau mitgebaut werden.
Noch heute werden Antlasseier in Dachböden gelegt, um für Blitz- und Feuerschutz zu sorgen.

Oder ein anderer schmackhafter Brauch war einst üblich, Schulanfängern das ABC aufzuschreiben, es klein zu schneiden und mit ihrem Karfreitagsei zusammen zu servieren.

Es kann schon mal vorkommen, dass Junghennen oft ein winzigkleines Rundei, das "Ureckela" (d.h. wohl von Urias - den Teufel abgeleitet) legen. Dieses Ei musste sofort über die Schulter hinweg übers Haus geworfen werden, damit Unheil abgewendet wird!

 

Weiteres Brauchtum am Antlasstag, bzw. Gründonnerstag

Antlasseier, dürfen für Ostereier nicht gefärbt werden !!

Am Gründonnerstag (Antlasstag) wird vermehrt Grünes gegessen (Spinat), bzw. es war der Tag, an dem frische Kräuter auf den Tisch kamen. Traditionell wurden an diesem Tag auch gerne Kräuterpfannkuchen gebacken oder eine Suppe aus verschiedenen Kräutern gemacht.

Die am Gründonnerstag gesäten Kräuter und Pflanzen gelten als widerstandfähig und sollen auch vor Frösten geschützt sein. Die Heilkräuter, die an diesem Tag gesetzt oder gesät werden sollen eine besonders starke Heilkraft haben.

Wer neunerlei Kräuter isst, wird kein Fieber bekommen.

Wer will, dass ihm das Geld nicht ausgeht, der esse Honig, Hirse und Linsen.

Ein Apfel mit Stumpf und Stiel gegessen, garantiert Gesundheit fürs ganze Jahr.

Brot sollte man an diesem Tag nicht backen, sonst bliebe der Regen aus. 

Keine Wäsche aufhängen, denn das führe zu Todesfällen in der Familie. 

 

Siehe weiteres über Eier:

 

 


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