1. Echter "Schinken":
"Der Schinken"
Als echter Schinken dürfen nur qualitativ hochwertige Produkte vom
"Hinterschenkel (=Hinterschinken) des Schweins wie gewachsen" bezeichnet
werden. Diese Produkte werden als "Schinken", "Hinterschinken" oder auch
"Kochschinken" und "Kochhinterschinken" angeboten.
Hinterschenkel (auch Schlögel genannt) oder
Hinterschenkelteile können auch nach Auslösen der Knochen in
schinkenähnlichen Formen gepresst und gekocht sein. Neben den echten
Schinken als Beispiel gibt es den "Toastschinken" (ein Pressschinken),
welcher aus kleineren Schlögelteilen zusammen gepresst wurde.
Neben echten "Schinken" (=Hinterschinken) gibt es auch
den "Vorderschinken":
Zur Herstellung von "Schinken" und "Vorderschinken" wird die Muskulatur
in runde oder rechteckige Formen geschnitten, so dass Vorder- bzw.
Hinterschinkenstücke entstehen.
Wie erkennen der Konsumenten echten "Schinken"?
Muskelfleisch-Maserung ist gut erkennbar und er ist kaum krümelig.
Außerdem haben echte Hinterschinken häufig noch natürlich gewachsenen
Speckrand am Stück mit dabei!
2. "Formfleisch-Schinken":
"Formfleisch-Schinkenprodukt"
Neben "Hinter- und Vorderschinken" gibt es auch "Formfleisch-Schinken"
oder "Formfleisch-Vorderschinken".
Hergestellt aus Kochpökelwaren welche aber nicht aus Muskulatur im
natürlichen Muskelverband hergestellt, sondern aus Resten von
Muskelfleischstücken zusammen geklebt werden.
Formfleischschinken unterscheidet sich von echtem
Schinken vor allem optisch, in der Struktur, besteht aber primär aus
Muskelfleischresten.
Einkauftipp, schau genau was echt und wo Formfleisch
wartet:
Im Supermarktregal angepriesen u.a. als:
"Formfleischvorderschinken aus Vorderschinkenteilen zusammen gefügt"
oder
"Formfleisch(hinter)schinken aus (Hinter)schinkenteilen zusammen gefügt"
usw.;
3. "Schinken-Imitate":
"Schinkenersatz-Produkte
(=Schinkenimitat):"
Herstellung nicht wie echter "Schinken" vom Hinterschenkel (auch
Schlögel genannt). Sondern anderen Schweinefleischteilen mit diversen
Zutaten versetzt. (wie auch "Toastblock" bzw. "Pizzablock" dürfen sich
daher nicht "Schinken" nennen!).
Schinkenersatzprodukte, auch Schinkenimitat genannt,
bestehen aus:
Zerkleinertem Fleisch (evt. auch Separatorenfleisch) sowie Fleischreste
die mit hydrolysiertem Bindegewebe, Dickungsmitteln, Bindemitteln,
weiteren Zusatzstoffen und max 40% Wasser zu Teig vermengt werden.
Letztlich zur schnittfesten, wurstartigen rosafarbenen
Masse geformt und gegart. Sie enthalten nur 50-70% Fleischanteil. Dieser
schlägt sich in einem geringeren Preis im Einkauf nieder, was der
einzige Anreiz ist, solches zu kaufen.
Geschmack:
Weisen keine Struktur auf und sind meist leicht mehlig. Oft haben sie
wenig Fleischgeschmack, schmecken dafür leicht süßlich. Mit künstlichen
Aromen, Geschmacksverstärker oder Gewürzen etc. können diese
geschmacklichen Unterschiede allerdings kaschiert werden. Zur
Verbesserung des Aussehens sind einige Produkte mit
Lebensmittelfarbstoff gefärbt. Der Geruch ist oft leer und weniger
fleischartig-schinkenartig als bei echten Schinken.
Wie erkennt der Konsument Schinken-Imitate?
Pizzarias, Gaststätten etc verwenden (natürlich kaum in der etwas
gehobenen Küche) eventuell diese Imitate, da sie auf Grund des
geringeren Fleischgehalts günstiger im Einkauf sind, als echter
Schinken. Im verarbeiteten Zustand, auf Pizzas, in Salate, als
Bandnudeln mit Schinken-Sahnesauce usw. sind Unterscheidungsmerkmale
kaum noch augenfällig.
Im Rohzustand, also beim Einkauf im Regal, erkennt man
soche Schinken-Ersatzprodukte an fehlender Fleischmaserung (welches
Fleisch und echter Schinken immer aufweist). Zwischen zusammen gefügten
kleineren bis winzigen Fleischstücken (Krümeln) befindet sich rosa
gefärbte brätartige oder gelartige Masse. Zerteilt man eine
Imitat-Fleischscheibe zwecks Anschauung, kann man solch Krümeln relativ
leicht aus der rosa Masse auspuhlen. In der Konsistenz ist das Imitat
gelartig, weich, wässerig, wenig bissfest bis brühwurstartig und oft mit
mehligem Mundgefühl.
Im Regal angepriesen unter Fantasienamen wie:
"Pizza-Auflage“, "Pizzabelag aus gepökeltem Schulterfleisch", "Imitat"
oder "Aliud" usw.;
Ist das Lebensmittelschwindel am Konsumenten oder Gesetze konform?
Viele werbepsychologischen Angaben auf Lebensmittelverpackungen scheinen
irreführend, vergleicht man diese mit der jeweilig angeführten
tatsächlichen Zutatenliste.
Trotzdem ist alles (meist) Gesetzeskonform, denn (bloß) gesetzliche
Feinheiten im Lebensmittelrecht werden von Herstellern vollends ausgereizt...
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