Aura & Aurafotografie
Im Rahmen esoterischer Messen erfreuen sich Aura-Photographen großer Beliebtheit. Kaum eine Veranstaltung mit esoterischen Anbietern, an der sich nicht auch der typische Auraphotoapparat mit Sessel und Handsensoren finden würde, ergänzt durch Beispielbilder an der Wand, die mehr oder minder deutliche Gesichter umgeben von Lichtwolken verschiedener Farbe zeigen.
Der Begriff der Aura
Die Vorstellung der Aura geht zurück auf antike Bilder von Strahlenkränzen, die insbesondere solare oder stellare Gottheiten umgeben und von daher zu einem Kennzeichen des Göttlichen schlechthin werden. Göttliche und gottgleiche Menschen werden im Altertum deshalb vielfach von hellem Schein umrahmt dargestellt, ein Gedanke, der in der Aureole, im Heiligenschein der christlichen Ikonographie seine Fortsetzung findet.
Während die Aureole noch als um den Kopf konzentriert angesehen wird,
diese Vorstellung zeigt sich auch noch in der Auraphotographie, die ja nur den Kopf ablichtet,
äußert sich Rudolf Steiner dahingehend, dass die Aura den ganzen Menschen in Form eines Ovals umgeben würde.
Steiner ist es denn auch, der die Aura in seinem theosophischen Weltbild erklärt: sie gilt ihm als Ausdruck des Astralleibes. Während die Existenz einer Aura in der heutigen Esoterik unbestritten sein dürfte, wird deren Erklärung recht unterschiedlich vorgenommen:
Zum Teil wird die steinersche Gleichsetzung Aura=Astralleib übernommen,
zum Teil wird die Aura allgemeiner auf die Feinstofflichkeit des Lebewesens zurückgeführt, was ermöglicht, dass auch Pflanzen eine Aura haben (dies im Gegensatz zu Steiner, der den Pflanzen keinen Astralleib und damit natürlich auch keine Aura zubilligt), oder die Aura gilt gar
bloß als Energiefeld oder als energetische Ausstrahlung des Menschen.
Einmütigkeit besteht wiederum darüber, dass die Aura von spezifisch begabten oder geschulten Menschen gesehen werden kann, und dass sie verschiedene Färbungen annehmen kann, die Aussagen über das Wesen des Trägers zulassen. Die Deutung der Farben im Einzelnen und deren Zuweisung zu bestimmten Charaktereigenschaften ist aber wiederum strittig.
Aura-Photographie
Ob die Aura mit einer Aura-Kamera photographierbar ist, darüber besteht unter esoterisch engagierten Menschen keine
Einigkeit:
Der Photoapparat lichtet das Gesicht mit einer Polaroid-Aufnahme ab und ergänzt das entstehende Foto mit Impulsen von den Handsensoren, die die aufzunehmende Person vor und/oder während der Aufnahme berührte. Die Sensoren, die aus einem Gutdutzend Sensorpunkten pro Hand bestehen, messen nach Aussage des ersten Anbieters, den wir konsultierten, das "magnetische Feld um den Menschen herum" (eine physikalisch genauere Erklärung konnte die Aura-Photographin nicht
geben).
Ein anderer Aurafotograf meint, die Sensoren gäben "die Biofeedback-Parameter" wieder.
Wieder andere meinen, dass die Sensorpunkte den Hautwiderstand in den Händen messen würden.
Hmm... ;-)
Wie die Daten vom Hautwiderstandsmesser in Farben auf der Polaroidaufnahme umgesetzt werden, konnte uns allerdings auch
eine weitere befragte Aura-Photographin nicht erklären, es musste uns der Hinweis genügen, dass in der Kamera ein "Computer drin" sei, der die Daten umwandeln würde.
Na ja... ;-)
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