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Weihnachten ist die Zeit der Wunder. Als ich neulich im Internet unterwegs war, sah ich sie, die Santa-Claus-Seite. Gibt es ihn doch, den Weihnachtsmann? Einen Versuch war es wert. Aber keine E-Mail erreichte den Mann im hohen Norden. Briefe schreiben kann man ihm schon, doch ich wollte ihn ja sprechen, ein Interview für die JUNGE SEITE führen. Als ich morgens aufwachte, lag auf dem Fensterbrett eine Telefonnummer auf glitzerndem Papier, recht lang und nicht von dieser Welt, glaubt mir das! Ich griff zum Hörer und wählte. Da erklang eine sonore Stimme "Jaaaa". Ich kratzte mich am Kopf. "Wer ist denn da?", fragte ich. "Na, der Weihnachtsmann, was kann ich für dich tun, mein Kind?" Kurzzeitig war ich sprachlos, dann besann ich mich auf meine Aufgabe, ein Interview. Das könnt ihr jetzt lesen. Geführt hat es Marie-Colette Kühling.

Wo wohnt der Weihnachtsmann?

Der Weihnachtsmann: Es wird gerne erzählt, Santa Claus wohne das Jahr über am Nordpol, aber in Wirklichkeit (psst!) wohnt er im www.kirchenweb.at/weihnachten/ in der Steiermark, in einem kleinen Wallfahrtsort. Denn wer friert schon gerne im Zeitalter der Zentralheizung? Also, ich nicht. (Ho, hoo, hooo!)

Gibt es - außer den Feen - weibliche Wesen an der Seite des Weihnachtsmannes?

Der Weihnachtsmann: Ja natürlich! Neben Rudolph the Rendeer habe ich auch Rosi als Rentier vor meinen Schlitten gespannt. Aber, wenn du eine Ehefrau meinst, nein, eine solche habe ich leider nicht. Hätte auch gar keine Zeit für sie, muss doch Geschenke basteln und diese dann alle zu Weihnacht ausliefern. (Ho, hoo, hooo!)

Warum kann man die Werkstätten des Weihnachtsmannes nicht sehen?

Der Weihnachtsmann: Nordpol und Himmel - in beide kann man nicht hineinsehen. Das würde mir gerade noch fehlen, lauter neugierige Nasen. (Ho, hoo, hooo!)

Kommst Du wirklich durch den Schornstein?

Der Weihnachtsmann: Ich natürlich nicht. In den USA stürzt sich mein Kollege, der Santa Claus, mit Sack und Pack stets vom Schornstein ins Wohnzimmer. Was denkst du, zu was für Krankenständen das führt, wegen gebrochener Hände und Füße? Nee, ich schlendere des Nachts gemütlich durch geschlossene Fenster oder Türen hindurch, das hat mir Harry Potter beigebracht

(pssst, Zauberehrensachengeheimnis, nicht weiter sagen!). Und sieh doch mal genau hin, die neuen Häuser haben oft gar keine Schornsteine mehr, weil zentralbeheizt. (Ho, hoo, hooo!)

Wie wird die Web-Site des Santa Claus angenommen?

Der Weihnachtsmann: Im Advent werden pro Tag zwischen 15 000 bis 30 000 Besucher von "Christkind & Santa Claus Weihnacht! gezählt. Auch über mangelnde Mailpost kann ich nicht klagen. (Ho, hoo, hooo!)

(Übrigens, auf die Frage, wie er all die Gaben an einem Tag verteilt, hat der Weihnachtsmann ausschweifend und mit einem riesen Rechenbeispiel geantwortet. Das habe ich selbst nicht verstanden. Ich glaube, es sind die Rentiere, die die Zeit einfach ignorieren. Die Pflichten an Heiligabend hat er jedenfalls so beschrieben:

Der Weihnachtsmann: Parken, aus dem Schlitten springen, durch die Wand gehen, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, die Reste des Weihnachtsessens vertilgen, zum nächsten Haus fliegen.

So, nun sind wir schlauer. Wie allerdings die Telefonnummer auf mein Fensterbrett kam, und warum meine Ma wie ein Honigkuchenpferd grinst, wenn ich vom Weihnachtsmann-Interview erzähle, das bleibt wohl im Schneesturm verborgen. Hatte ich wirklich den Weihnachtsmann an der Strippe? Ich denke, man sollte sich ein bisschen von dem Zauber, der Weihnachten umgibt, bewahren. Meint ihr, ich sollte Heiligabend im Zoo nachsehen, ob die Rentiere da sind?