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Jerusalem Geschichte Lexikon

Jerusalem historisch betrachtet mit Klagemauer Felsendom und Grabeskirche ....


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Jerusalem historisch:

Im 20. oder 19. Jht v. Chr. lösten Amoriter (Amuru), die vom Zweistromland her in Palästina eingedrungen waren und sich auch Kanaaniter nannten, die Urbevölkerung von Jerusalem ab. Sie wehrten sich gegen den zunehmenden Einfluss Ägyptens und wurden deshalb geächtet.

In Theben, der Hauptstadt des Mittleren Reiches, gruben Archäologen eine flache Tonschale mit einem Ächtungstext aus. Auf ihr erscheint der Name "Auschamem" bzw. "Ruschalimum", was dem altkanaanitischen "Urusalim" entspricht.

Mit den Armoritern kam wahrscheinlich auch Abraham in das Land und einmal sogar nach Jerusalem, das die Bibel kurz "Salm" nennt. ( Gen 14,18 )

1004 v. Chr. - David erobert die Stadt "Zion", und König Salomo erweitert sie nach Norden hin, wo er auf dem Berg Moria seinen Palast und den ersten Tempel Jerusalems errichtet.

586 v. Chr. - Die Babylonier zerstören Jerusalem. Nach 50 Jahren kommen die Israeliten zurück und errichten den zweiten Tempel.

70 n. Chr. - Im Mai 66 bricht in Jerusalem der erste jüdische Aufstand gegen Rom aus, woraufhin Titus im Frühjahr 70 mit 4 Legionen und unzähligen Belagerungsmaschinen angreift. Er benötigt fast ein halbes Jahr zur Erstürmung des Tempelberges und der stark befestigten Palastburg. Jerusalem wird völlig zerstört.

135 n. Chr. - Kaiser Hadrian errichtet auf den Trümmern die römische Colonia Aelia Capitolina, deren Betreten den Juden bei Todesstrafe verboten ist.

335 n. Chr. - Jerusalem wird durch Konstantin den Großen christlich. Die Grabeskirche wird anstelle der Haupttempels geweiht.

638 n. Chr. - Nach einjähriger Belagerung fällt Jerusalem durch die Truppen des Kalifen Omar I. Die Moslems nennen die Stadt "el-Quds" - "die Heilige". Der Kalif Abd el-Malik erbaut an der Stelle des Tempels den Felsendom ( Qubbet es Sakhra ) und die el-Aqsa-Moschee.

1009 n. Chr. - Die Kreuzfahrer nehmen die Stadt ein. Kalif Kakim befiehlt die Zerstörung der Grabeskirche und beschlagnahmt das Eigentum der Christen.

1517 n. Chr. - Den Mamelucken wird Jerusalem und ganz Palästina durch den türkischen Sultan Selim I. entrissen. Sein Sohn, Süleyman II., der Prächtige, errichtet die Altstadtmauer neu und stiftet zahlreiche herrliche Brunnen und Bauwerke.

1855 - Sir Montefiore gründet die erste jüdische Siedlung außerhalb der Altstadtmauer.

1917 - Die Engländer erobern unter General Allenby Jerusalem und machen es zum Verwaltungssitz des Mandatsgebietes Palästinas.
1948 - Am 14. Mai geben die Briten das Mandat wieder zurück. Es setzen schwere Kämpfe zwischen neu gegründeten israelischen Staat und Jordanien ein, aber es gelingt keiner der beiden Parteien, Jerusalem für sich zu gewinnen.

1949 - Beim Waffenstillstandsabkommen am 15. Januar wird Jerusalem geteilt: Westjerusalem fällt an Israel, Ostjerusalem einschließlich der Altstadt an Jordanien. Ein breiter Streifen Niemandsland ist die Demarkationslinie. Die einzige Verbindung zwischen den beiden Teilen stellt das für Juden und Araber gesperrte Mandelbaumtor dar, das am heutigen Kidar Piqqud Hamerkaz ( Central Command Square ) nordöstlich der Altstadt liegt.

1967-1980 - Im Sechstagekrieg besetzen die Israelis Ostjerusalem und erklären das wiedervereinigte Jerusalem zur "Ewigen Hauptstadt Israels", was die UNO nicht anerkennt. Seitdem entstehen auch in den östlichen Teilen Jerusalems, in denen vorwiegend Moslems leben, jüdische Viertel.

In den Jahren seit der Wiedervereinigung Jerusalems kommt es immer wieder zu Unruhen und Zusammenstößen zwischen der israelischen und der arabischen Bevölkerung.

1996 - Die Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben der Religionen und Volksstämme in Jerusalem und im Nahen Osten gehen weiter.

 

Die Klagemauer

Zu den Füßen des Felsendomes und der El-Aqsa-Moschee ragt das imposante Kotel Maarvi, die fast senkrecht stehende Klagemauer von etwa 18 Meter Höhe empor; es ist ein riesiges Monument und trug ursprünglich das Fundament des Salomon-Tempels. Kein anderer Ort auf der Welt wird vom jüdischen Volk mehr verehrt.

Seit der Zeit der römischen Besatzung, der dann 70 nach Christus die Diaspora der Juden folgte, kamen die Kinder Israels hierher um zu beten und um den Schmerz über den Verfall des Sitzes Gottes auszudrücken. Der große freie Platz vor der Klagemauer war bis 1967 dicht bebaut. Erst nach dem Einmarsch der israelischen Truppen wurden die armseligen Häuser abgebrochen, damit weitere Hunderte von Gläubigen, die hier täglich zusammenkommen, Platz hatten.

Heute ist dieser Ort eine Synagoge unter freiem Himmel, wo die Männer mit einer Kopfbedeckung erscheinen müssen. Da die jüdische Religion ein Nebeneinander von Männern und Frauen während des Gottesdienstes nicht billigt, wurde die Mauer in zwei Abschnitte geteilt.

Die untersten elf Steinlagen stammen aus herodianischer Zeit, sie setzen sich mit weiteren neunzehn Lagen nach unten in das inzwischen zugeschüttete Tyropöontal fort. Die Steinlagen bestehen aus 1,07m hohen und unterschiedlich langen Bossenquadern, die sorgfältig behauen wurden, damit man sie ohne Mörtel vermauern konnte. In die Ritzen der Mauer stecken die Juden oft Zettel, denen sie ihre innigsten Wünsche anvertrauen.

Der obere Mauerabschnitt mit kleineren und unregelmäßig bearbeiteten Steinen entstand in späterer Zeit.

 

Die Grabeskirche

Die Grabeskirche, auch kurz "Anastasis" (=Auferstehung) genannt, stellt das Hauptheiligtum der Christen dar, das den Golgothafelsen, die Stätte der Kreuzigung und das leere Grab des Auferstandenen umschließt.

Die Grabeskirche steht auf einem Platz, der schon seit Jahrhunderten von großer Wichtigkeit für den christlichen Glauben ist und der heute eines der wichtigsten Ziele für Pilger darstellt. An dem Ort, wo Golgatha ausgemacht wurde, ließ Kaiser Konstantin eine riesige und prächtige Basilika errichten, die als Rundbau angelegt wurde, um das Grab Jesu umschließen zu können. Diese Kirche war einst die schönste und prunkvollste Jerusalems; im Jahr 614 wurde sie von den persischen Invasoren zerstört. Danach wurde sie mehrmals wiederaufgebaut und vergrößert, doch ihr jetziger Zustand kommt dem zur Zeit der Kreuzzüge am nächsten.

Im Inneren befindet sich über dem Grab Christi ein Rondell und nicht weit davon entfernt eine Kapelle, an dem Ort, wo Maria der Auferstehung Christi gewahr wurde. Jede der verschiedenen christlichen Gemeinden hat eigene Kapellen und Altäre. Die Gottesdienste werden zu unterschiedlichen, genau festgelegten Zeiten abgehalten; darüber hinaus ist jede Konfession für die Restaurierung des eigenen Abschnitts in der Kirche zuständig. Die düstere Atmosphäre, der Geruch der Kerzen, das gedämpfte Licht und das Murmeln der Gottesdiener in mehreren Sprachen tragen dazu bei, dass die Basilika des Heiligen Grabes auf den ersten Blick fast beängstigend wirkt. Doch lässt man diesen ersten Eindruck außer acht, erstrahlt die Kirche in einem unvergleichlichen Glanz.

 

Der Felsendom

Qubbet es-Sakhra, der Felsendom, das prächtigste Bauwerk Jerusalems und einer der schönsten Kuppelbauten der Welt, beherrscht den gesamten Tempelplatz. Beim Felsendom handelt es sich nicht um eine Moschee, sondern um ein allgemeines Heiligtum, in dem jedermann beten darf, in dem aber kein öffentlicher Gottesdienst stattfindet.

 


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